Publiziert am: 12.07.2023

Was, wenn die Lichter ausgehen?

PERSPEKTIVE SCHWEIZ – Stellen Sie sich vor, die Lichter gehen aus. Oder die Computer und Maschinen stehen still. Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, könnte der Schweiz dereinst blühen.

Ob Transport, Produktion, Handel oder Landwirtschaft: Energie ist der Motor unserer vernetzten, hochmodernen Gesellschaft und zentral für unser Land und unseren Lebensstandard. Die volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schäden eines Blackouts oder einer Energiemangellage wären gewaltig.

Da die Schweiz keinen Zugang zu natürlichen Ressourcen wie Öl und Gas hat, sind wir zur Deckung unseres Energiebedarfs auf Importe angewiesen. Nach Angaben des Bundesamts für Energie werden rund 70 Prozent des schweizerischen Energiebedarfs (Öl, Gas, Uran und andere Energieträger) durch Importe gedeckt, weil einheimische Energie-Ressourcen gemäss einer Studie jeweils nur bis zum 17. April des Jahres reichen. Ab dem 18. April lebt unser Land auf Pump aus dem Ausland. Das macht die Schweiz anfällig für Preisschwankungen und mögliche Versorgungslücken, die schwerwiegende Folgen für unsere Wirtschaft haben könnten.

Schweizer Stromfirmen besitzen in Europa Wind- und Solaranlagen. Im Falle einer Strommangellage nützen diese Kraftwerke hier allerdings nichts. Um zu einer stabilen Energieversorgung beizutragen, investieren Schweizer Stromkonzerne in unserem Land fast ausnahmslos in Wasserkraft. Dank hohen Bergen und Flüssen ist die Schweiz schliesslich wie gemacht dafür, Strom aus Wasser zu gewinnen. Die Wasserkraft wird in unserem Land und im internationalen Vergleich entsprechend stark genutzt. Mit rund 1'300 Wasserkraftzentralen werden etwa 61 Prozent des eigenen Stroms gewonnen. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie und dem angestrebten Ziel der Treibhausgasneutralität ist die Energieversorgung in unserem Land aber alles andere als sichergestellt. Vor diesem Hintergrund, aber auch im Sinne der Nachhaltigkeit, leisten Schweizer Unternehmen bereits heute ihren Beitrag zur Energieversorgung, indem sie freiwillig ihren Energieverbrauch laufend senken.

KMU engagieren sich in verschiedensten Bereichen

Die Schweizer KMU spielen beim sorgfältigen Umgang mit unserer Energie eine entscheidende Rolle. Sie machen mehr als 99 Prozent aller Schweizer Unternehmen aus, schaffen rund zwei Drittel aller Arbeitsplätze und sind stetig engagiert, ihren Energieverbrauch zu senken – auch im eigenen Interesse! Die freiwilligen Einsparungsbemühungen sind dabei sehr vielfältig: Der Wechsel von herkömmlichen Beleuchtungsmitteln zu sparsamen LED-Leuchten, der Einsatz von optimierten und effizienten Maschinen, Gebäudesanierungen und Gebäudedämmungen, der Einsatz elektrifizierter Fahrzeuge, Mobilitätsprogramme für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder die Nutzung von nachhaltigen Heizungsmöglichkeiten.

Die Schweizer KMU tragen also massgeblich dazu bei, den Energieverbrauch zu senken. Nicht weniger als 75 Prozent der Unternehmen haben im letzten Jahr ihre Investitionen im Bereich der Nachhaltigkeit erhöht, konkret für Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Sie sind somit bereits auf einem vorbildlichen Weg, Nachhaltigkeit in den Kern ihrer Strategie, ihrer Produkte und Dienstleistungen, und in ihre betrieblichen Abläufen einzubetten.

Trotz dieses freiwilligen Einsatzes werden den Unternehmen durch die Politik oder durch eine übereifrige Verwaltung oftmals Steine in Form von neuen, unnötigen Regulierungen und Vorschriften in den Weg gelegt. Diese behindern einerseits die Innovation und das Umsetzen von Sparmassnahmen, andererseits leidet darunter aber auch die Motivation der Unternehmen.

Das freiwillige Engagement gilt es zu unterstützen und zu schützen! Für eine Schweiz, in der KMU ei-genständig und auf freiwilliger Basis Energiesparmassnahmen anstossen und umsetzen können. Für eine Schweiz ohne Energiesorgen. Für eine Schweiz mit Perspektiven!

«Für eine Zukunft mit Perspektiven»: Perspektive Schweiz ist die gemeinsame Kampagne der Dachverbände der Wirtschaft und Landwirtschaft – economiesuisse, Schweizerischer Arbeitgeberverband, Schweizer Bauernverband und Schweizerischer Gewerbeverband sgv – mit dem Ziel, das Bewusstsein für wirtschaftliche und landwirtschaftliche Themen zu steigern. Mehr Informationen unter www.perspektiveschweiz.ch.

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