Mercedes geht bei der Elektrifizierung der eigenen Flotte mustergültig voran – inzwischen sind acht Baureihen mit reinem Elektroantrieb im Portfolio, die meisten der anderen Baureihen sind zumindest teilelektrifiziert. Die Stuttgarter produzieren ihre Autos seit 2022 in allen eigenen Werken weltweit bilanziell CO2-neutral, bis 2039 will der Hersteller die gesamte Modellflotte über die gesamte Wertschöpfungskette bilanziell CO2-neutral haben, also von der Lieferkette über die Produktion bis hin zur Nutzung und Entsorgung der Fahrzeuge.

Gleichzeitig haben die Schwaben verkündet, sich künftig voll dem Luxussegment zu widmen – in diesem soliden Markt locken nach wie vor hohe Margen. Wie man diesen Spagat zwischen umweltfreundlich und luxuriös meistern will, zeigt die Neuauflage der E-Klasse. Ihre Antriebspalette ist durchgehend elektrifiziert, zudem kommen viele nachhaltige Materialien zum Einsatz, etwa die Innenverkleidung aus einem Mikrofaserstoff, der zu 47 Prozent aus recyceltem Material besteht oder Sitzbezüge aus ungefärbter Alpaka-Wolle. Derzeit sind zwei 48-Volt-Mildhybride (Benziner und Diesel) sowie zwei Benzin-Plug-in-Hybride mit 230 kW/313 PS respektive 280 kW/381 PS, die dank einer Batterie mit 19,4 kWh bis zu 115 Kilometer rein elektrisch schaffen.

Hochleistungsrechner auf Rädern

Doch auch wenn derzeit die Umweltthemen im Vordergrund stehen – den grössten Entwicklungsschritt hat die Business-Limousine im digitalen Bereich gemacht. Grundlage hierfür ist eine neue Elektronikarchitektur mit einem leistungsfähigen Zentralrechner, der die Rechenfunktionen bisher getrennter Domäne allein meistert und so die Schnelligkeit der Datenströme deutlich steigert. Künftig soll das Auto auch dank künstlicher Intelligenz stetig dazulernen können. Natürlich gibt es auch neue digitale Spielereien: Auf dem riesigen Infotainment-Bildschirm kann man jetzt etwa Angry Birds spielen oder mit der internen Kamera Selfies aus dem Innenraum auf TikTok posten.

Zudem wird die E-Klasse immer autonomer. Sie kann nicht nur automatisch der Fahrspur folgen, sondern wechselt auf der Autobahn jetzt auch ganz ohne Zutun des Fahrers die Spuren. Bei eingeschalteter Navigation fährt die Limousine sogar selbstständig auf die Ausfahrt, was beides im Test einwandfrei funktionierte. Erhältlich sein wird dieses neue Feature allerdings erst nächstes Jahr. Die klassischen E-Klasse-Qualitäten gingen natürlich nicht verloren: Der Abrollkomfort der neuen Generation ist erstklassig und die Ruhe an Bord ist so hochklassig wie das gesamte Interieur. Und dank Hinterachslenkung ist die Fünf-Meter-Limousine nun so handlich wie ein Kompaktwagen.dswww.mercedes-benz.ch