Publiziert am: 08.12.2023

Ein Meilenstein

HÖHERE BERUFSBILDUNG – Am jährlich stattfindenden Spitzentreffen der Berufsbildung mit Bundesrat Parmelin fiel der Startschuss für die Erarbeitung einer Vernehmlassungsvorlage zur Stärkung der höheren Berufsbildung mittels Schutzes der Bezeichnung «Höhere Fachschule» und der Einführung der Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master».

Nach zweijähriger Vorarbeit und intensiven Konsultationen mit den Mitgliedern des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv konnte am jährlich stattfindenden Spitzentreffen der Berufsbildung ein Meilenstein erreicht werden. Vertreterinnen und Vertreter der Sozialpartner von Bund und Kantonen, darunter der sgv, haben den Weg freigegeben für die Erarbeitung einer Vernehmlassungsvorlage zur Stärkung der höheren Berufsbildung mittels Schutzes der Bezeichnung «Höhere Fachschule» und der Einführung der Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master».

Höhere Berufsbildung stärken

Einig sind sich alle, dass die Höheren Fachschulen HF und die höhere Berufsbildung insgesamt gestärkt werden müssen. Am Spitzentreffen 2023 haben die Verbundpartner und das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI ein Massnahmenpaket konkretisiert und einen Umsetzungsvorschlag für die Titelzusätze «Professional Bachelor» und «Professional Master» sowie den Schutz der Bezeichnung «Höhere Fachschule HF» erarbeitet. HF-Di-plome und eidgenössische Berufsprüfungen sollen den Titelzusatz «Professional Bachelor» und eidgenössische höhere Fachprüfungen den Titelzusatz «Professional Master» erhalten. Die Titelzusätze tragen zur Anerkennung der höheren Berufsbildung in der öffentlichen Wahrnehmung bei. An den geltenden Regeln für die Zulassung zum Hochschulstudium, für die Anrechnung von Bildungsleistungen etc. ändert sich nichts.

Daneben sollen die HF als Institutionen besser sichtbar werden. Rechtlich verankert werden soll ein Bezeichnungsrecht. Nur Anbieter von Bildungsgängen HF sollen sich künftig als «Höhere Fachschule HF» bezeichnen dürfen. Um diese Ziele umsetzen zu können, ist eine Revision des Berufsbildungsgesetzes notwendig. Für 2024 ist eine Vernehmlassungsvorlage geplant. 2025 stehen voraussichtlich die Beratungen in National- und Ständerat an.

Beim sgv ein prioritäres Dossier

Für den Schweizerischen Gewerbeverband sind die Stärkung des dualen Berufsbildungssystems auf allen Stufen und die Förderung der Höheren Berufsbildung als Karriereweg für Berufsleute ein prioritäres Dossier. Seit 30 Jahren fordert er die Anerkennung der Gleichwertigkeit und die Gleichbehandlung von beruflicher und akademischer Bildung.

Mit dem Startschuss für die politische Diskussion der Einführung der englischen Bezeichnungen «Professional Bachelor» und «Professional Master» und den Bezeichnungsschutz ist ein Etappenziel erreicht worden. In den nächsten Monaten gilt es, die Arbeiten konsequent weiterzuführen und die politische Überzeugungsarbeit aufzugleisen.

Projekte der Berufsbildung 2030 vorantreiben

Berufsbildung 2030 umfasst rund zwei Dutzend Projekte mit dem Ziel, die duale Berufsbildung und die Weiterbildung zu stärken. Im Fokus der Massnahmen steht immer die Arbeitsmarktfähigkeit. Wichtiges Thema am Spitzentreffen war zudem der Berufsabschluss für Erwachsene. Gegen 400 000 Personen in der Schweiz haben im Alter von 25 noch keinen regulären Abschluss. Damit Erwachsene vermehrt einen Berufsabschluss erlangen und sich so besser vor Arbeitslosigkeit und prekären Arbeitsverhältnissen schützen können, erklärten sich die Sozialpartner, darunter der sgv, mit Bund und Kantonen bereits 2022 im gemeinsamen Commitment «Berufsabschluss für Erwachsene» bereit, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern.

Jährlich werden rund 66 000 Abschlüsse in der beruflichen Grundbildung erworben, davon etwa 11 000 von Erwachsenen älter als 25 Jahre. Die Zahl der Abschlüsse soll erhöht werden.

Dieter Kläy,

Ressortleiter sgv

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