Wer die Wunderwelt der Knöpfe kennenlernen will, ist im DEQUOI an der Grünpfahlgasse 8 mitten in Basel genau an der richtigen Adresse. Betritt man das kleine, aber feine Geschäft, kommt man aus dem Bestaunen der zauberhaften Kleinode nicht mehr heraus. Über 100 Schubladen mit Knöpfen aller Art, Formen und Design, sortiert nach Farben in allen möglichen Materialien findet man dort: von Kunststoff und Metall über Glas und Strass bis zu bedruckten Stoffknöpfen, Posamenten-Knöpfen und solchen aus Naturmaterialien wie Horn, Muschel oder Steinnuss. Eine grosse Auswahl an Motiv- und Kinderknöpfen ergänzt das Angebot. Auch wer andere Verschlüsse sucht wie Schliessen in Metall oder Stoff, spezielle Druckknöpfe, japanische Clips und Sicherheitsnadeln, wird mit Sicherheit fündig. Einige Modelle sind wie Schmuckstücke. «Wir führen das regional grösste Sortiment an Knöpfen in Basel und Umgebung. Es sind rund 6000 Sorten und weit über 60 000 Stück. Ich wähle sie alle persönlich aus», erklärt Inhaberin Monika Klein. Das Geschäft mit dem ursprünglichen Namen «roosens» wurde 1993 von Christine Roosens gegründet. Klein hat es im Sommer 2019 übernommen und den Namen auf DEQUOI geändert, was eine Anspielung auf die Frage ist, wofür etwas ist oder woraus etwas gemacht ist.

Nach 30 Jahren als Lehrperson für Bildnerisches Gestalten hat es Klein gereizt, noch etwas Neues zu wagen und unternehmerisch tätig zu sein. «Das einzige noch vorhandene Knopfgeschäft in Basel zu übernehmen war eine einmalige Chance und bot eine ideale Grundlage für das heutige Geschäft», erklärt die kreative Fachfrau. In ihrem Knopfparadies ist sie in ihrem Element, wo sie aus dem Vollen schöpfen und ihr breites Materialwissen und ihre gestalterische Begabung einbringen kann: «Ein Knopf muss in Farbe, Machart und Material vor Ort angeschaut und ausgewählt werden, die Haptik muss stimmen.» Je nach Material stammen die Knöpfe aus verschiedenen Regionen der Erde. «Ich bin auf Reisen mit «Knopfaugen» unterwegs und immer auf der Suche nach neuen Formen und Modellen, auch nach Vintage-Knöpfen», meint sie lachend.

Wandelbarkeit und Ideenreichtum faszinieren

Für Monika Klein und ihr dreiköpfiges Team ist ein Knopf viel mehr als nur ein funktionales Element – er ist das Tüpfelchen auf dem i eines Kleidungsstils. «Ein unpassender Knopf an einer schönen Jacke kann das Kleidungsstück völlig entwerten. Umgekehrt kann ein anderer Knopf ein Secondhand-Produkt zu neuem Leben erwecken. Durch die richtige Knopfwahl wird ein Hemd oder eine Bluse überhaupt erst zu einem interessanten und persönlichen Statement», weiss die Fachfrau. Das sei es, was Kunden bei ihr suchten. «Das stilsichere Händchen und die Beratung, den richtigen Knopf zu finden, um das Kleidungsstück perfekt zu machen.»

Ihr Erfolgsrezept ist die vorhandene unvergleichliche Vielfalt des Knopf-Sortiments sowie die kompetente, freundliche und individuelle Beratung. «Ich kümmere mich persönlich um den Verkauf, berate die Kundschaft bei der Auswahl passender Knöpfe oder von Accessoires, die den Stil eines Kleidungsstücks unterstreichen. Ich suche aber auch selbst nach Produkten, die das Sortiment bereichern und interessant machen.» Internetkauf funktioniert bei diesem Produkt nicht, wenn der Knopf optimal an einen Stoff angepasst und wirkungsvoll sein soll. Nebst dem persönlichen Kontakt zu den Kunden ist auch das optische Erlebnis im Laden ein wichtiger Punkt – die entsprechende Präsentation der Knöpfe und Accessoires. «Wir wollen der Kundschaft auch von der Strasse her ein visuelles Erlebnis bieten. Beim Gestalten des Schaufensters kann ich viele meiner Talente einbringen, was mir grosse Freude bereitet.»

Kunsthandwerk und kulturelle Zusammenhänge haben die langjährige Lehrerin immer interessiert und begleitet. «Mich fasziniert, dass kleine Details viel bewirken können. Farbe und Form spielen eine sehr wichtige Rolle, auch wenn wir es auf den ersten Blick gar nicht bemerken», so Klein, die ein gutes stilistisches Gespür hat. Kein anderes Produkt besteht aus so vielen Formen, Farben und Materialien wie ein Knopf. Der Variantenreichtum ist unermesslich und die Geschichten dahinter sind hochinteressant. «Das Detail setzt den Stil», betont sie. «Visuelle Ästhetik ist mir wichtig und verschiedene Stile faszinieren mich. Mit wenigen, aber wirkungsvollen Akzenten kann die Erscheinung eines Kleidungsstücks, eines Outfits oder eines Raumes verändert werden. Diese Wandelbarkeit und die Vielfalt von Ideen inspirieren mich.»

Exklusivität im Kleinen

Das wichtigste und vielfältigste Accessoire nebst den Knöpfen sind Schals und Foulards. «Schlichte Kleidung wird durch die Wahl eines passenden Foulards festlich aufgewertet und ein etwas blasser Mantel wird frischer mit einem Schal in frechem Dessin», erklärt Klein. Ebenso gibt es bei DEQUOI eine vielfältige Auswahl an Schmuck, wobei es immer ganz besondere Raritäten darunter hat. Aller guten Dinge sind drei – auch ausgesuchte Objekte und Wohnaccessoires gehören zum Angebot. «Wir führen handgefertigte, authentische Objekte wie zum Beispiel die ursprüngliche Keramik aus Südmarokko, Beldi-Glas aus Marokko oder Korbwaren aus Binse, Palmblatt oder Schilf», erklärt die innovative Geschäftsfrau. Ebenso zu finden sind Glasvasen und kleinere, besondere Objekte wie Skulpturen aus Holz oder Metallguss und Keramikschalen in verschiedenen Grössen und Designs. «Ich achte darauf, dass die Objekte, die ich auf Reisen oder bei spezialisierten Lieferanten finde, zum bestehenden Sortiment passen.» Die handwerkliche Qualität ist Klein wichtig und dass die Dinge eine spezielle Aura des Besonderen haben. «Vieles sind Einzelstücke, die es verdienen, dass sie in wertschätzende Hände kommen.»

Selbst Knöpfe kreieren

Definitiv eine Herausforderung ist der Onlinehandel – auch wenn es gerade für den Kauf von Knöpfen nicht der ideale Verkaufskanal ist. «Es fehlt generell an Kundschaft in der Altstadt. Daran leiden viele kleine und spezielle Geschäfte, die das Angebot in der Stadt ja auch vielfältig und lebendig machen», sagt Klein und doppelt nach: «Unser Produkt verkauft sich an alle Altersklassen. Die Botschaft an die jeweilige Kundenzielgruppe zu richten, kann ein ganz schöner Spagat sein.» Klein ist eine Macherin, die gerne auch selbst gestalterisch und handwerklich tätig ist. Deshalb würde sie gerne Knöpfe kreieren. «Ich möchte in meinem Laden einen Treffpunkt für kreative Interessierte einrichten. Dazu erarbeite ich ein Konzept.» Bereits jetzt sind zeitweise lokale Kunsthandwerker mit ihren Produkten zu Gast. Diese Art von Zusammenarbeit würde Klein gerne intensivieren und so inspirierende Kontakte knüpfen. Corinne Remund

www.dequoi.ch