Die Luxus-Vans sind auf dem Vormarsch. Zumindest sind sie das in Asien – bei uns fristen diese riesigen Fahrzeuge mit First-Class-Ausstattung noch ein Exotendasein. Dieses Segment entwickelt sich global aber so schnell, dass einige Hersteller deshalb erstmals einen Van ins Modellprogramm aufnehmen – Volvo etwa mit dem vorerst nur für China bestimmten EM90. Ein anderes Beispiel ist Toyota-Tochter Lexus, die mit dem 5,13 Meter langen LM erstmals einen Van anbieten und damit vom Miniboom profitieren will.

Anders als der Volvo ist der Lexus offiziell in der Schweiz erhältlich. Es gibt ihn in einer feudalen 7-Sitz-Konfiguration ab 149 900 Franken sowie als ultraluxuriöse, vierplätzige VIP-Variante, die ab 169 900 Franken angeboten wird – und diese ist wirklich sehenswert. Das Passagierabteil im Fond sieht aus wie vom Edeltuner massgefertigt: Zwei feudale First-Class-Fauteuils, die sich elektrisch zum Liegesessel verstellen lassen, stehen in der Mitte des mit weissem Teppich, hellem Leder und Edelholz ausstaffierten Raums, der durch eine Trennwand vom Chauffeur abgeschottet wird. Die versenkbare Glasscheibe darin wird auf Knopfdruck blickdicht. Darunter spannt sich über fast die volle Innenraumbreite ein Bildschirm, der über zwei kleine Tablets bedient wird. Luxuriöse Details wie elektrische Jalousien, Klapptische, ein Kühlschrank oder eingebaute Regenschirme sind selbstverständlich.

Beinahe lautlos

Rolls-Royce, Bentley oder Maybach, sie alle mögen zwar noch exklusivere und teurere Materialien bieten als der Lexus LM – doch bezüglich Fahrkomfort übertrumpft der Japaner sogar die Crème de la Crème der Luxuslimousinen. Durch die viel höhere Karosserie ist deutlich mehr Raum vorhanden, womit Sitze wie in den edelsten Privatjets möglich sind. Der Zustieg durch die seitliche Schiebetür ist wesentlich bequemer. Und dank auf die Fondpassagiere ausgerichtetem Luftfahrwerk ist der Abrollkomfort im Lexus enorm hoch – man scheint förmlich über die Strasse zu schweben.

Beim Antrieb ist der Lexus LM 350 h hingegen bescheidener: Er wird bei uns nur in der Hybridversion 350 h angeboten, die von einer Kombination aus 2,5-Liter-Benzinmotor und zwei Elektromotoren mit einer Systemleistung von 184 kW / 250 PS angetrieben wird. Das reicht aber locker aus, um den grossen Van ordentlich in Schwung zu bringen. Lediglich bei langen Vollgaspassagen, etwa bei der Auffahrt auf eine Autobahn, ist der Benziner laut vernehmbar, ansonsten ist man fast lautlos unterwegs. Und so kann man sich im Fond von den diversen Annehmlichkeiten verwöhnen lassen, während man sänftengleich durch die Gegend kutschiert wird. Komfortabler geht es kaum.

Dave Schneider

www.lexus.ch