Publiziert am: 03.05.2024

Und täglich grüsst die Gouvernante

SRG – Die SRG gründet eine Dachorganisation mit, welche die «Nachrichtenkompetenz» fördern will. Geld und Zeit scheinen im Überfluss vorhanden zu sein. Mit an Bord ist auch eine Stiftung, die dem woken, rot-grünen Zeitgeist huldigt.

Jetzt also auch noch die SRG. Unser Staatsmedium gründet eine Dachorganisation mit, welche sich die Förderung der «Nachrichtenkompetenz» in der Schweiz auf die Fahne geschrieben hat. Obwohl sich bereits zig Institutionen, Vereine und Kollektive dem Faktenchecken und dem Kampf gegen Fake News verschrieben haben.

Die Organisation mit dem Namen «UseTheNews» («Nutze die Nachrichten») solle in Zeiten «zunehmender Desinformation» – und hier sind nicht die vielen, teils arg tendenziösen SRG-Gefässe gemeint – zahlreiche Initiativen und Projekte bündeln und damit «einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie» leisten, schreibt die SRG in einer Mitteilung. Um dann in feinstem Gouvernanten-Sprech fortzufahren: Die Organisation verfolge den Zweck, «die Bevölkerung zu befähigen, selbstbestimmt Medien zur Bildung der eigenen Meinung zu nutzen».

Oder anders formuliert: Die weise SRG zeigt den unmündigen Bürgern, wie diese die «Nachrichten» richtig zu analysieren haben. Das grenzt an Hohn: Bürger – und Unternehmer gar doppelt – sind via Mediensteuer gezwungen, die Nachrichtenproduktion der SRG zu finanzieren. Und zum Dank werden sie belehrt.

«UseTheNews» verspricht «Vernetzung und Information, Bildungsangebote, Veranstaltungen, Medienforschung». Aber auch «Studien». Ein Schuft, wer denkt, dass deren Ergebnisse einfach darauf hinauslaufen, wie wichtig Medien und der «Service public» sind.

Versprechen sich die Verleger Geld?

Interessant ist, wer diese neue Dachorganisation mitinitiiert hat. Getragen wird sie neben der SRG und der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auch vom Verlegerverband Schweizer Medien (VSM). Ist der VSM involviert, dann liegt die Vermutung nahe, dass vielleicht auch noch irgendwelche Subventionen oder Fördermittel im Spiel sind, die er sich davon verspricht.

Schliesslich setzten sich die Verleger vor mehr als zwei Jahren an vorderster Front für die Subventionsmilliarden für ihre Medien ein. Diese hätten ihre Presseerzeugnisse zwar noch viel näher an die Regierung respektive an die Politik gerückt. Aber egal. Hauptsache, die Kassen klingeln. Zum Glück schickte das Stimmvolk diese staatspolitisch höchst fragwürdige Verschleuderung von Steuergeldern im Februar 2022 an der Urne bachab.

Systemischen Wandel anstossen

Doch zurück zu «UseTheNews». Eine besondere Rolle scheint da die Stiftung Mercator Schweiz zu spielen. Diese hilft in den ersten drei Jahren bei der Lancierung und beim Aufbau. Schaut man sich auf deren Internetseite um, dann stechen einem unter anderem die Gender-Doppelpunkte ins Auge. Wichtiges Thema der «Förderstiftung» ist «Diversität». Mehrere Mitarbeiter beschäftigen sich damit. Jemand managt Events rund um «GENDER*ROLLEN». Auch um das Klima kümmern sich mehrere Leute oder um das «Lernen der Zukunft».

Die klare politische Schlagseite dieser Organisation lässt sich an einer Stelle besonders gut herauslesen: «Wir setzen finanzielle Mittel, unser Wissen, unsere Erfahrungen und Netzwerke ein, um gemeinwohlorientierte Vorhaben und zivilgesellschaftliche Akteur:innen zu stärken und systemischen Wandel anzustossen.»

Systemischen Wandel anstossen? Vielleicht die Überwindung des Kapitalismus oder die schleichende Einführung des Öko-Sozialismus? Und dies eventuell mithilfe einer Dachorganisation zur Förderung der «Nachrichtenkompetenz»?

Genau darauf hat die Schweiz doch gewartet ...

200 Franken sind genug

Jedenfalls scheint diese Stiftung mit ihrer tendenziösen Haltung die besten Voraussetzungen mitzubringen, um «Nachrichtenkompetenz» zu vermitteln. Insbesondere den Jungen, welche in der SRG-Mitteilung zu «UseTheNews» hervorgehoben werden. Irgendwie passend ist auch, dass eine der unterstützungswürdigen Initiativen das lancierte Jugendmedienprojekt YouMedia.ch ist. Hier trifft man auf eine weitere interessante Konstellation: Denn da ist der ehemalige Tagesschau-Moderator Franz Fischlin am Drücker. Sagen wir es einmal vorsichtig: Man sorgt halt füreinander.

Etwas ist aber klar: Wenn bei der SRG genügend Geld und Zeit für solche Projekte vorhanden sind – allem Untergangsgeschrei zum Trotz, falls jemand auch nur das Wort «Sparen» in den Mund nimmt –, dann reichen SRG-Steuern in der Höhe von 200 Franken pro Jahr völlig. Und Unternehmen müssen sowieso von der ungerechten, verfassungswidrigen SRG-Doppelbesteuerung vollständig befreit werden – und nicht nur halbgar, wie vom Bundesrat jüngst vorgeschlagen. Denn man kann nicht gleichzeitig bei der Arbeit und zu Hause Radio hören oder fernsehen. Genug Speck gibt es bei der SRG allemal, wie das fragwürdige Projekt «UseTheNews» zeigt.

Rolf Hug

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