Publiziert am: 09.08.2024

Ungleiche Verteilung nach Branche

Daten – Knapp die Hälfte der Arbeitnehmer profitierte 2023 von flexiblen Arbeitszeiten und rund zwei von fünf leisteten zumindest gelegentlich Heimarbeit. Das zeigen Zahlen der Arbeitskräfteerhebung.

Im Jahr 2023 verfügten 47,7 Prozent der Arbeitnehmer über flexible Arbeitszeiten (Wochen- oder Monatsarbeitszeit mit oder ohne Blockzeiten, Jahresarbeitszeit, keine formalen Vorgaben, anderes Modell). Männer (51,8%) profitieren häufiger von flexiblen Arbeitszeiten als Frauen (43,3%). Dies geht aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Nach Wirtschaftsbranche betrachtet sind flexible Arbeitszeiten sehr ungleich verteilt. Die höchsten Anteile von rund drei Vierteln sind in folgenden Branchen vorzufinden: Information und Kommunikation (77,3%), Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (75,3%) und Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (73,0%).

Regelmässig abends arbeiten

2023 arbeiteten 16,4 Prozent der Erwerbstätigen regelmässig abends, Frauen häufiger als Männer (17,2% gegenüber 15,7%). 15- bis 24-Jährige weisen im Altersvergleich den höchsten Anteil an Abendarbeit auf (21,5%), in den restlichen Altersgruppen sind es zwischen 15 und 17%. In der Branche Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie ist die Abendarbeit am stärksten verbreitet (49,8%), gefolgt von der Branche Verkehr und Lagerei mit 30,7 Prozent. Demgegenüber arbeiten lediglich 4,3 Prozent der im Baugewerbe/Bau tätigen Personen regelmässig abends.

Insgesamt arbeitet rund jede zwanzigste erwerbstätige Person regelmässig nachts. Im Gegensatz zur Abendarbeit wird die Nachtarbeit von Männern (6,1%) etwas häufiger praktiziert als von Frauen (5,0%). Ein vergleichsweise hoher Anteil an regelmässiger Nachtarbeit ist in der Branche Verkehr und Lagerei zu vermerken (22,0%), gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen (12,0%).

26,5 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten regelmässig samstags und 15,8 Prozent regelmässig sonntags. Frauen sind häufiger am Wochenende tätig als Männer. Differenziert nach Alter zeigen sich hohe Anteile an Wochenendarbeit bei den 15- bis 24-Jährigen und bei den 65-Jährigen und Älteren.

«2023 arbeiteten 16,4 Prozent der Erwerbstätigen regelmässig abends.»

Im Jahr 2023 leisteten 8,3 Prozent der Arbeitnehmer Arbeit auf Abruf (Männer: 6,7%; Frauen: 9,9%). Bei Personen im Rentenalter ist diese Arbeitsform besonders verbreitet (25,4%), bei 15- bis 24-Jährigen sind es ebenfalls deutlich mehr als der Durchschnitt (16,1%).

Viel Heimarbeit

Knapp zwei von fünf Arbeitnehmern leisten zumindest gelegentlich Heimarbeit (38,4%). Dies betrifft Erwerbstätigkeiten, die daheim in der Privatwohnung ausgeführt werden, unabhängig davon, ob es sich um Teleheimarbeit (Benutzung des Internets für den Informationsaustausch mit dem Arbeitgeber) handelt oder nicht. In der Branche Information und Kommunikation wird besonders oft Heimarbeit geleistet (82,9% der Arbeitnehmer). Ebenfalls überdurchschnittliche Anteile von mehr als 60% sind in den Branchen Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (73,3%) und Erziehung und Unterricht (63,3%) vorzufinden.

Befristete Arbeitsverträge

8,6 Prozent der Arbeitnehmer waren 2023 in einem befristeten Arbeitsverhältnis angestellt, Frauen (9,4%) etwas öfter als Männer (7,8%). Unterschieden nach Alter sind insbesondere die 15- bis 24-Jährigen zu erwähnen, die zu 25 Prozent befristet angestellt sind. Auch bei den 65-Jährigen und Älteren sind befristete Arbeitsverträge überdurchschnittlich verbreitet (17,2%). Betrachtet nach Wirtschaftsbranche entfällt der höchste Anteil an befristeten Arbeitsverhältnissen auf die Branche Erziehung und Unterricht (24,3%).pd

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