Publiziert am: 20.09.2024

Mit der Zeit gehen

NATIONALSTRASSEN – Seit das Natio­nal­strassennetz 1960 geplant und schrittweise umgesetzt wurde, hat sich vieles verändert. Für eine moderne Schweiz muss sich auch die Verkehrs­infra­struktur den Bedürfnissen anpas­sen und mit der Zeit gehen. Dafür sorgen unter anderem die Projekte des Strategischen Entwicklungsprogramms (STEP) Nationalstrassen.

1960 begann die Schweiz mit der Planung und dem Bau ihres Nationalstrassennetzes. Wenige Jahre später wurden die ersten Streckenabschnitte eröffnet. Seitdem hat sich viel getan, und das Netz ist heute über 2250 Kilometer lang.

Anforderungen ändern sich

1960 lebten in der Schweiz etwa 5,3 Millionen Menschen. Heute sind es knapp unter neun Millionen. Die Anzahl an Strassenfahrzeugen hat ebenso zugenommen: Von 2,7 Millionen im Jahr 1960 auf 6,9 Millionen im Jahr 2023. Aber nicht nur die Anzahl Personen und Fahrzeuge hat sich im Laufe der letzten 60 Jahre verändert. Auch die Bedürfnisse der Bevölkerung sind heute ganz anders als damals, und damit auch die Anforderungen an Sicherheit, Umweltverträglichkeit, Lärmschutz u.v.m.

Überlastungen verursachen Staus

Dass die Infrastruktur aus dem letzten Jahrhundert schon längst nicht mehr den heutigen Bedürfnissen entspricht, zeigt sich zum Beispiel am Stauaufkommen. Fast 48 000 Stunden lang staute sich der Verkehr 2023 auf den Schweizer Nationalstrassen. 84 Prozent dieser Staus sind auf Verkehrsüberlastungen zurückzuführen.

STEP beseitigt Engpässe

Damit die Nationalstrassen mit der Zeit Schritt halten können, müssen sie folglich stetig weiterentwickelt und den aktuellen Bedürfnissen und Anforderungen angepasst werden. Zu diesem Zweck wurde zusammen mit der Schaffung des Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) 2017 auch das Strategische Entwicklungsprogramm (STEP) Nationalstrassen ins Leben gerufen. In einer rollenden Planung definiert es Arbeiten an spezifischen Streckenabschnitten. Dazu gehören unter anderem auch Engpassbeseitigungsprojekte, welche dazu dienen, stark überlastete Strassenabschnitte zu entlasten.

Modernisierung vorantreiben

Diese Nationalstrassenprojekte ermöglichen es nicht nur, das Stauaufkommen zu reduzieren und die Nationalstrassen den heutigen Mobilitätsbedürfnissen anzupassen. Sie unterstützen auch die grundsätzliche Modernisierung der Infrastruktur. So können beispielsweise Flächen entlang der Nationalstrassen auch verwendet werden, um Fotovoltaikanlagen zu installieren und so erneuerbare Energie zu produzieren.

20 Prozent der Grünflächen entlang der Nationalstrassen sind zudem bereits als Biodiversitätsschwerpunkte ausgeschieden und werden naturnah und standortspezifisch gepflegt. Und auch der Lärmschutz konnte dank der Nationalstrassenprojekte stark verbessert werden. Heute sind bereits 95 Prozent des Nationalstrassennetzes lärmtechnisch saniert. In den meisten Fällen kommen dabei Lärmschutzwände zum Einsatz.

Investitionen für eine moderne Infrastruktur

Damit es für das Nationalstrassennetz auch weiterhin möglich ist, mit der Zeit zu gehen und die Bedürfnisse der modernen Schweiz aufzunehmen, muss auch weiterhin in seine Weiterentwicklung investiert werden. Die neusten Projekte des STEP Nationalstrassen beabsichtigen genau dies, indem sie Engpässe in den Regionen Basel, Bern, Genf-Lausanne, Schaffhausen und St. Gallen beseitigen und die betroffenen Streckenabschnitte modernisieren. Daher sagt auch der Schweizerische Gewerbeverband sgv Ja zu einer modernen, sicheren und effizienten Nationalstrasseninfrastruktur.

Michèle Lisibach, Ressortleiterin sgv

www.zusammen-vorwaertskommen.ch

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