Publiziert am: 20.09.2024

Wenn genug einfach nicht genug ist

Mercedes-AMG EQE 43 4MATIC SUV – Der EQE SUV ist ein edler Business-Cruiser mit Elektroantrieb. Als sportliche AMG-Version hat der flüsterleise Gleiter noch mehr Power – doch braucht er das wirklich?

Schaffe, schaffe, Häusle baue – gemäss Volksmund sind die Schwaben ein fleissiges und sparsames Völkchen. Auf Mercedes trifft zumindest Ersteres zu: Der Hersteller wirft unter der Submarke EQ ein Elektro-Modell nach dem anderen auf den Markt. EQA, EQB, EQC, EQE, EQS, EQT und EQV – bald gehen dem Alphabet die Buchstaben aus. Von den grossen EQE und EQS gibt es dazu noch je ein SUV-Derivat und von denen wiederum, wie man es von Hochpreisherstellern kennt, noch diverse Varianten.

Fortan will sich Mercedes auf das Luxussegment fokussieren, was nicht so recht zum sprichwörtlichen Schwaben passen will. Zur Marke mit dem stolzen Stern hingegen passt es sehr gut – und die neuen Elektro-Modelle sind wie geschaffen dafür. Denn nichts macht ein Auto luxuriöser, als erhabene Fahrruhe und das Gefühl, über dem Asphalt – und über den Dingen – zu schweben. Der knapp 4,9 Meter lange EQE SUV kann das hervorragend. Und in der bärenstarken Variante AMG 43 4Matic kommt noch eine Prise Aufregung hinzu.

Wie ein Supersportwagen

Aussen tritt die schnelle AMG-Version etwas athletischer auf, innen ist die Serienausstattung etwas umfangreicher – die tolle Burmester-Soundanlage oder die dynamische Ambiente-Beleuchtung sind etwa serienmässig. Für den gigantischen Hyperscreen, eine Bildschirmlandschaft quer durch den Innenraum, muss aber genauso Aufpreis bezahlt werden wie etwa für das Energizing-Paket, welches den Fahrer mit einer Kombination aus Musik, Beleuchtung und Klimafunktionen erfrischen können soll. Beides ist nicht nötig, der EQE macht auch im Basis-Trimm mit einem grossen Touchscreen in der Mittelkonsole und ohne solchen Firlefanz eine gute Figur.

Die Version 43 4Matic kauft man in erster Linie wegen des Antriebs – und der hat es in sich. Die E-Motoren an beiden Achsen erzeugen gemeinsam 350 kW/476 PS und 858 Nm Drehmoment, was für vorzügliche Fahrleistungen sorgt: Ein Sprintwert von 0 auf 100 km/h in 4,5 Sekunden, das haben vor wenigen Jahren nur Supersportwagen geschafft. Das souveräne Abrollen dank Luftfederung sowie das erstaunlich flinke Handling dank Hinterachslenkung hat auch die AMG-Version nicht verlernt. Die Frage, die sich zwangsläufig stellt: Braucht es diese Sportversion wirklich, wenn man bedenkt, dass selbst die Basisvariante des EQE SUV sehr gut motorisiert und mit dem EQE 500 4Matic bereits eine deutlich günstigere Allrad-Power-Variante im Programm ist? Mercedes findet: Ja – und stellt dem AMG 43 den noch deutlich stärkeren AMG 53 mit 625 PS zur Seite. Der Markt wird den Stuttgartern recht geben; gerade hierzulande werden diese Varianten bestimmt Anklang finden.

ds

www.mercedes-benz.ch

Auf einen Blick

Mercedes-AMG EQE 43 4MATIC SUV

Karosserie:

SUV mit 5 Türen und 5 Plätzen

Masse (L Ă— B Ă— H):

4879 Ă— 1940 Ă— 1672 mm

Kofferraum: 520 bis 1675 Liter

Leergewicht/Nutzlast:

2600 / 595 kg

Antrieb:

Zwei Elektromotoren, Allradantrieb

Systemleistung: 350 kW/476 PS

Systemdrehmoment: 858 Nm

Fahrleistungen: 210 km/h, 0–100 km/h in 4,5 Sekunden

Batteriekapazität:

90,6 kWh (brutto)

Ladeleistung:

22 kW (AC), 170 kW (DC)

Verbrauch (WLTP):

25,6 kWh auf 100 Kilometer

Reichweite (WLTP): 474 Kilometer

Garantie:

3 Jahre oder 100 000 Kilometer

Preis: Ab 148 600 Franken

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