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«Hohes Ansehen und Vertrauen»
VSSM – Die Schreinerbranche kann mit dem nachhaltigen Werkstoff Holz aus dem Vollen schöpfen und ist auf dem Markt gut positioniert. Einen hohen Stellenwert im innovativen Verband haben die Aus- und Weiterbildung sowie die Förderung des Schreiner-Nachwuchses. Fachkräftemangel, Digitalisierung, aber auch die zunehmenden Regulierungen sind Herausforderungen für die Mitglieder.
Die Schreinerbranche bewegt sich in einem dynamischen Umfeld mit stetigen Veränderungen. Es gilt daher für die Mitglieder, sich immer wieder an den veränderten Kundenbedürfnissen anzupassen. «Die Anzahl der Mitarbeitenden bei unseren Mitgliedsbetrieben ist konstant oder leicht zunehmend. Dabei werden die Betriebe tendenziell eher grösser», stellt Thomas Iten, Zentralpräsident des VSSM und Mitglied der Schweizerischen Gewerbekammer fest. Die Mitglieder des innovativen Verbandes sind vor allem in den Bereichen Fenster und Türen, Innenausbau, Küchenbau, Montage und Möbel tätig. Dabei setzen sie auf den nachhaltigen Werkstoff Holz, der sehr gefragt ist. «Mit Holz und Holzwerkstoffen verfügt die Branche über ein einzigartiges Ausgangsmaterial, welches oftmals regional verfügbar ist und wenig graue Energie beansprucht», erklärt Iten und doppelt nach: «Durch die lokal produzierenden Schreinereibetriebe werden lange Anfahrtswege zum Kunden sowie umweltbelastende Warentransporte auf ein Minimum reduziert.» Ein Grossteil der anfallenden Abfälle wird zudem entweder direkt zur Wärmeerzeugung in der eigenen Holz- oder Hackschnitzelheizung eingesetzt oder durch die Rückgabe an den Lieferanten wieder in den Kreislauf zurückgeführt. Ebenso geniesst die Kreislaufwirtschaft in der gesamten Holzkette einen hohen Stellenwert. So bietet der Werkstoff Holz die einzigartige Möglichkeit, das Material über verschiedene Kaskaden einzusetzen, bevor es schlussendlich der energetischen Nutzung zugeführt wird. «Es lohnt sich beim einzelnen durch den Schreiner produzierten Produkt in vielen Fällen, die Lebensdauer durch eine Auffrischung zu verlängern. Am Ende eines Lebenszyklus eines Innenausbaus mit Holz lässt sich dieser fachgerecht entsorgen und daraus Wärmeenergie gewinnen», so Iten.
Auch künftig eine generalistische Schreinerbildung
Eine Kernkompetenz des Verbandes ist die Aus- und Weiterbildung. Dazu Iten: «Wir gestalten die Schreinerlehre und die Weiterbildungen. Zudem fördern wir die Branchenentwicklung mit VSSM-Diplomen, eidgenössischen Berufsprüfungen und höheren Fachprüfungen und setzten uns für die duale Berufsbildung ein.» Der VSSM betreibt zudem eine eigene höhere Fachschule. Die beiden Berufsabschlüsse Schreiner/-in EFZ und Schreinerpraktiker/-in EBA sind bei den Jugendlichen gefragt. «Wir haben zurzeit weniger Lehrabbrüche, was ein sehr gutes Zeichen ist», freut sich Iten. Zudem interessieren sich immer mehr Frauen für beide Lehrrichtungen. Mittlerweile liegt der Frauenanteil bei über 20 Prozent. Mit der Revision der Grundbildung bläst ein frischer Wind im Ausbildungsprozess. Die Totalrevision der beiden Grundbildungen bewegt sich in Richtung generalistische Schreinerbildung. Geplant ist, dass im Sommer 2028 die ersten Jugendlichen die revidierte Schreinerlehre in der Praxis absolvieren. Ebenso ist der Prozess der Reform der Höheren Berufsprüfung bereits sehr weit fortgeschritten und die ersten neuen Lehrgänge starten 2025/2026. Der Fachkräftemangel ist auch in der Schreinerbranche ein Thema, deshalb betreibt die Branche seit Längerem gezielte Nachwuchsföderung.
«Wir haben zurzeit weniger Lehrab-brüche, was ein sehr gutes Zeichen ist.»
Die Bandbreite der Angebote beinhaltet die Förderung der Berufsmaturität, eine SchreinerApp, einen monatlich erscheinenden Teil für Lernende in der Schreinerzeitung, die Schreinermeisterschaften und Wettbewerbe für Lernende. «Das Kernstück ist unsere Informationsplattform Traumjob Schreiner/-in. Diese enthält alle Informationen rund um Schnuppertage, Lehre und Weiterbildung», so Iten. Zudem zeigen die jungen Fachkräfte der Branche ihr Können und Know-how immer wieder an nationalen und internationalen Berufsmeisterschaften und -wettbewerben. Dazu gehören Sektionsmeisterschaften in allen Kantonen im Verbandsgebiet, Regionalmeisterschaften West, Mitte und Ost sowie die renommierten Swiss-Skills und WorldSkills. Wie erfolgreich die Branche und ihre Ausbildung ist, zeigen immer wieder junge Talente, die es mit einer hervorgegangenen handwerklichen und beruflichen Leistung aufs Podest schaffen. Jüngstes Beispiel dafür ist Elmar Wyrsch aus Attinghausen UR. Der Möbelschreiner holte an den WorldSkills 2024 die Silbermedaille. Loïc Santschi aus La Chaux-de-Fonds zeigte in der Kategorie Massivholz ebenfalls einen starken Wettkampf und wurde Fünfter und erhielt eine «Medaillon d`Excellence».
Weniger Regulierungen
Der Schreinerverband engagiert sich auch auf der politischen Ebene. Er setzt sich insbesondere für die Förderung der KMU-Unternehmen und der selbstständig Erwerbenden der Schreinerbranche ein. Eine zentrale Stellung hat dabei die Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für Schreinereibetriebe, das Stärken der dualen Berufsbildung und eine für die Betriebe nachhaltige Umsetzung der Energiestrategie des Bundes. Nebst dem Fachkräftemangel sind der anstehende Generationenwechsel, der Umgang mit der zunehmenden Regulierungsdichte und dem enormen administrativen Aufwand sowie die Digitalisierung und die Konkurrenz aus dem Ausland grosse Herausforderungen für die Branche.
Trotzdem gehen die Schreinerinnen und Schreiner positiv in die Zukunft und sind für sich abzeichnende Veränderungen gewappnet. «Wir Schreiner sind bekannt dafür, dass wir über sehr gut ausgebildete Berufsleute verfügen und bei der Gesellschaft ein hohes Ansehen und Vertrauen geniessen», freut sich Iten. Die Branche wird sich mit viel Know-how und Kompetenz auch künftig erfolgreich auf dem Markt behaupten.
Corinne Remund
DAS MACHT DER VSSM
Gut vernetzt
Der Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten VSSM wurde am 6. März 1887 in Luzern gegründet. Die Berufsleute schlossen sich zusammen, um unter anderem gemeinsam gegen ungerechtfertigte Forderungen und Streiks der Arbeiterschaft vorzugehen und Synergien zu schaffen. Der VSSM ist der Branchenverband für das Schreinergewerbe in der deutschen und italienischen Schweiz und zählt heute rund 1900 Aktivmitglieder. Zu seinen Kernaufgaben gehören die Interessensvertretungen sowie Informationen bezüglich Normen, Vorschriften, Arbeitssicherheit etc. Der Verband ist bestens vernetzt mit anderen Institutionen, Organisationen und Verbänden und pflegt regen Austausch auf der politischen Ebene mit Behörden und Politikern. Zu den Dienstleistungen gehören die Öffentlichkeitsarbeit unter anderem mit der Schreinerzeitung, die Förderung des Branchenimages sowie die Stärkung der Marke «Die Schreiner – Ihre Macher» und diverse Veranstaltungen, Workshops für die Mitglieder. Ein wichtiges Standbein ist die Aus- und Weiterbildung. Dazu gehören die Prüfungsorganisation und Durchführung sowie die Gewinnung des Nachwuchses und die Teilnahme an Berufswettbewerben. Die am VSSM angeschlossenen Betriebe beschäftigen rund 25 000 Personen. Die Mitgliederunternehmen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von rund 5 Milliarden Franken. CR
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