SUISSEDIGITAL – Die Mitglieder des Wirtschaftsverbandes der Schweizer Kommunikationsnetze sind traditionell Treiber des digitalen Fortschritts in der Schweiz. Mit ihrer starken Infrastruktur leisten sie einen wichtigen Beitrag zur digitalen Grundversorgung in der Schweiz. Nach dem Motto «Evolution statt Revolution» werden die Netze kontinuierlich zu FTTH-Netzen ausgebaut.
Seit etlichen Jahren ist die Kommunikationsnetzbranche in einer Konsolidierungsphase: Aufgrund von Übernahmen und Zusammenschlüssen nimmt die Zahl eigenständiger Anbieter kontinuierlich ab. «Mehr als 25 Jahre nach der Liberalisierung des Schweizer Fernmeldemarktes gibt es weiterhin sehr viele unabhängige Suissedigital-Netzbetreiber, die sich im umkämpften Telekom-munikationsmarkt behaupten», freut sich Simon Osterwalder, Geschäftsführer Suissedigital. Bei den Angeboten stehen zunehmend KMU im Fokus, die dank der Digitalisierung ihre Prozesse effizienter gestalten und potenzielle Kunden leichter erreichen und unterstützen können. «Mögliche Geschäftsfelder, die unsere Mitglieder für KMU erschliessen können, sind in den Bereichen Konnektivität, Datencenter und Cybersecurity angesiedelt.» Dabei sind Partnerschaften mit IT-Dienstleistern zentral. «Wir als Verband unterstützen unsere Mitglieder mit dem Aufbau einer Asset-Datenbank und einer Innovationsplattform», sagt Osterwalder. Auch die diesjährige Branchentagung Suissedigital-Day ist stark auf KMU ausgerichtet (vgl. Kästchen). Wichtige Branchenthemen sind Cloud-Lösungen, die Implementierung von IT-Security-Konzepten und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Letztere wird vermehrt für das Netzwerkmanagement und zur Optimierung des Kundendienstes eingesetzt.
In städtischen Gebieten und der Agglomeration ist der Glasfaserausbau (FTTH) weit fortgeschritten. Er ist ein wichtiges Thema für die Suissedigital-Mitglieder. Dazu Osterwalder: «Der Glasfaserausbau ist deshalb so wichtig, weil leistungsfähiges Breitbandinternet das Rückgrat unserer digitalisierten Gesellschaft und Wirtschaft ist.» Potenzial diesbezüglich gibt es vor allem in ländlichen Gebieten – allerdings ist dort der Ausbau auch besonders aufwendig und teuer. «Der Glasfaserausbau ist für jene, die sich als In-frastruktur-Dienstanbieter behaupten, wie auch für jene, die sich grundsätzlich Gedanken über ihre Rolle machen, das Thema der Stunde. Letztlich geht es dabei um die Frage, wie sich unsere Mitglieder positionieren, um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu sein», betont der Geschäftsführer.
«Das Risiko, Opfer von Cyberkriminalität zu werden, steigt.»
Ein wichtiges Thema für die Suissedigital-Mitglieder ist 5G, das teilweise immer noch kritische Fragen aufwirft. Dazu hat der innovative Verband in Zusammenarbeit mit der Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation FSM an der ETH Zürich eine Broschüre erarbeitet, in der 12 oft gehörte Aussagen zu 5G aus wissenschaftlicher Sicht überprüft werden. Unter dem Titel «Faktencheck: 12 Aussagen zu 5G auf dem Prüfstand» werden in der Broschüre kritische Aussagen zu 5G beleuchtet und anhand von objektiven Fakten beurteilt. Ebenso wichtig für die Branche ist die Cybersicherheit: «Das Risiko, Opfer von Cyberkriminalität zu werden, steigt. Aus diesem Grund haben wir einen Online-Test lanciert, der speziell auf KMU zugeschnitten ist und diese für das Thema Cybersecurity sensibilisiert.» Daneben unterstützt Suissedigital seine Mitglieder beim Aufbau von Dienstleistungen für KMU im Bereich Cybersecurity.
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft werden in der Branche gelebt. So werden zum Beispiel grosse Anstrengungen unternommen, um die Energieeffizienz von Geräten wie Modems zu erhöhen, den Anteil der erneuerbaren Energie zu steigern, gebrauchte Smartphones und Tablets wieder aufzubereiten und zu verkaufen (Buyback-Programme) oder zu rezyklieren sowie Fahrzeugflotten zu elektrifizieren.
Suissedigital engagiert sich auch auf politischer Ebene. Dazu pflegt der Verband regen Kontakt mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft, beteiligt sich an Vernehmlassungen und unterhält diverse Plattformen und Anlässe. Die dringenden politischen Anliegen stehen im Zusammenhang mit dem aktuellen Hochbreitbandausbau, der für die Schweiz von eminenter Bedeutung ist. Zum einen sollte die Einführung der Mobilfunkstandards 5G nicht weiter verzögert werden – so können auch abgelegene Gebiete mit Hochbreitbandinternet versorgt werden. «Eine verstärkte Sensibilisierung der Bevölkerung für die Vorteile von 5G sowie vereinfachte Bewilligungsverfahren für 5G-Antennen sind absolut notwendig», konkretisiert Osterwalder. Zum anderen muss beim Glasfaserausbau gerade in ländlichen Gebieten der Kooperationsgeist von Stakeholdern geweckt werden. «Es ist teilweise erstaunlich, wie sich Telekommunikationsnetzbetreiber, Energieverteilnetzbetreiber, die jeweiligen Regulierungsbehörden und die Swisscom gegenseitig beüben, wenn es darum geht, den Glasfaserausbau effizient und so kostengünstig wie möglich umzusetzen. Jeder kocht hier noch sein eigenes Süppchen», stellt Osterwalder fest.
Potenzial sieht Osterwalder – neben dem Kerngeschäft Netzentwicklung und Telekommunikationsdienste – vor allem in den Bereichen Netzbau, Konnektivität, Cybersecurity und Rechenzentren, in denen die Mitglieder zunehmend Angebote lancieren, die auf die Bedürfnisse von KMU zugeschnitten sind. So können zum Beispiel die Kopfstationen der Suissedigital-Mitglieder zu Rechenzentren ausgebaut werden. Dank Glasfaseranbindung und Sicherheitsmassnahmen wie Brandschutz, Videoüberwachung, Zutrittskontrolle, Notstromanlagen und abschliessbaren Racks eignen sich diese Rechenzentren zur Speicherung sensibler Daten. «Hier gilt es, die Nähe zur Infrastruktur als Vorteil auszunützen. Aus der Ferne gesteuerte Infrastrukturen können in der Kundenwahrnehmung schnell einmal als weniger sicher beurteilt werden», sagt Osterwalder.Corinne Remund
Sonderkonditionen für sgv-Mitglieder
Die diesjährige Branchen-tagung Suissedigital-Day findet am 19. November 2024 im Kursaal in Bern statt. An diesem Anlass treffen sich Vertreterinnen und Vertreter von Telekommunikations- und IT-Unternehmen mit KMU und weiteren Interessierten. Auf dem Programm stehen Themen wie «Zusammenarbeit von KMU mit IT-Dienstleistern», «KI in der Anwendung für KMU» und «Ist die Cloud wirklich gefährlich?». Inte-graler Teil der Tagung ist eine umfangreiche Ausstellung von Telekommunikations- und IT-Dienstleistern aus der ganzen Schweiz, die ihre Angebote für KMU präsentieren werden. Daneben besteht viel Zeit für Austausch und Networking bei exzellenter Verpflegung. Die Tagung ist für alle Interessierten offen, der Tageseintritt (inkl. Verpflegung) beträgt 250 Franken. Mitglieder des Schweizerischen Gewerbeverbands profitieren von einem Rabatt, der Eintritt kostet für sie nur 200 Franken.
Anmeldung: www.suissedigital.ch oder Tel. +41 31 328 27 28.
Die Schweiz mit der Zukunft verbinden
Bereits in den 60er- und 70er-Jahren wurden in verschiedenen Regionen der Schweiz lokale Kabelnetze zur Übertragung von Radio- und TV-Programmen gebaut. Die Idee der Telekommunikationsnetze setzte sich schnell durch, sodass es bald einen Bedarf für eine Interessenvertretung gab. In der Folge wurden die Verbände «Vereinigung Schweizer Kabelnetze» (VSK) und «Vereinigung Schweizerischer Gemeinschaftsantennenbetriebe» (VSGB) gegründet. Suissedigital – bis 2015 unter dem Namen Swisscable tätig – ist 1992 aus dem Zusammenschluss von VSK und VSGB entstanden. Suissedigital vereinigt nahezu alle Kommunikationsnetzunternehmen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein.
Als Wirtschafts- und Branchenverband in der Breitbandkommunikation und -versorgung leistet Suissedigital einen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitglieder, indem er die gemeinsamen Interessen gegenüber Politik und Öffentlichkeit artikuliert und durchsetzt sowie seine Mitglieder in infrastrukturstrategischen Fragen in einem sich rasch ändernden Marktumfeld begleitet.
Zahlreiche Dienstleistungen
Im Rahmen dieser Ziele erbringt Suissedigital für seine Mitglieder zahlreiche Dienstleistungen in den Bereichen Strategie, Recht, Technik, Marketing, PR/Kommunikation und Inhalte. Suissedigital hat rund 170 Mitglieder und rund 50 fördernde Mitglieder. Letztere sind Technologiepartner der Mitglieder. Die Suissedigital-Kommunikationsnetzunternehmen versorgen zahlreiche Geschäftskunden und über drei Millionen Haushalte mit ihren Dienstleistungen. Die Branche generiert jährlich rund 3 Milliarden Franken und beschäftigt über 3000 Mitarbeitende. CR
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