«Gute Rahmenbedingungen für KMU»: Bundesrat Guy Parmelin spricht an der 75. Gewerblichen Winterkonferenz
«Eine Vernetzung für die Zukunft»
MERZ GROUP – Drei Gipser- und Malerunternehmen in Moosseedorf schliessen sich zusammen. So verbinden sie Tradition, Innovation und Know-how und nutzen unter einem Dach Synergien clever, um Ressourcen zu schaffen für neue Geschäftsfelder und Themen rund um das eigentliche Handwerk. Damit haben sich die KMU zu einem attraktiven Arbeitgeber im Espace Mittelland entwickelt.
Die sich verändernden Anforderungen in der Baubranche wie beispielsweise Klimaziele, Wohnungsknappheit, Fachkräftemangel, Teuerung oder Digitalisierung stellen Handwerksbetriebe vor komplexe Herausforderungen. Für KMU wird es immer anspruchsvoller, diesen Veränderungen allein gerecht zu werden. Daher ist es sinnvoll, dass sich Betriebe zusammenschliessen, um gezielt Ressourcen für neue Themen zu generieren. Die merz gips AG, Moosseedorf, merz farben AG, Moosseedorf und die merz gips AG Brügg haben sich deshalb zur merz group zusammengeschlossen – mit Erfolg. «Wir haben so einen gemeinsamen Marktauftritt. Konkret heisst dies Website, Autobeschriftung, Kleiderbeschriftung, ERP-System, Dokumentenvorlage usw. haben wir unter einem Dach vereint», erklärt Lavdrim Kadriu. Er ist der VR-Präsident und hat den Vorsitz der Geschäftsleitung über alle drei Firmen. «Wir schaffen so ein einheitliches Denken und beseitigen Barrieren zwischen den Firmen, um uns gegenseitig zu unterstützen. So entsteht ein Gruppen-Gefühl – wir bleiben aber weiterhin als eigenständige Unternehmen bestehen.»
«Die digitale Transformation benötigt Ressourcen, die wir erst als Gruppe verfügbar hatten.»
1913 als Familienunternehmen gegründet, zählt die merz group heute, also 111 Jahre später, 150 Mitarbeitende, die im gesamten Espace Mittelland mit Leistungen rund um Gipser- und Malerarbeiten im Einsatz sind. «Wir bewahren die Tradition sowie das Handwerk und setzen als Marktführerin innovative Massstäbe in der Branche», sagt Lavdrim Kadriu. Und der eidg. dipl. Gipsermeister doppelt nach: «Qualität, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit sind die Schlüssel unseres überregionalen Erfolgs, mit diesen gestalten wir eine positive Zukunft für nachfolgende Generationen.» Die drei eigenständigen KMU stehen sich durch die Trennung vom Einzugsgebiet bzw. Leistungsart gegenseitig nicht in der Konkurrenz. Synergien können in allen Bereichen genutzt werden – sei es durch eine gemeinsame Wochenplanung, einen geteilten administrativen Bereich inkl. Software usw. sowie einen zentralen Einkauf für alle Firmen. «Indem wir unsere Ressourcen zusammenlegen, Know-how gemeinsam nutzen und unsere Erfahrungen und Ideen teilen, können wir besser auf sich verändernde Anforderungen reagieren. Zudem steigern wir unsere Innovationsfähigkeit», ist Lavdrim Kadriu überzeugt. Er betont, wie sehr sich das traditionelle Gipser- und Malerhandwerk weiterentwickelt hat. Längst übernimmt merz nicht nur ausführende Arbeiten, sondern ist mit ihrer Expertise in die Projektierung komplexer Bauvorhaben miteinbezogen. «Handwerk an sich wandelt sich nur unwesentlich. Was sich verändert, sind die Begleitprozesse und Formen der Zusammenarbeit. Diese digitale Transformation benötigt Ressourcen, die wir erst als Gruppe verfügbar hatten.»
Immer am Ball bleiben
Die merz group mit Hauptstandort in Moosseedorf bietet Leistungen im Gipser- und Malermetier in fünf Projektphasen an. Dazu gehören die Projektierung mit Bestandsbeurteilung, Budgetprognosen, GEAK und Materialisierung sowie die Ausschreibung und Realisierung. Aber auch Betrieb mit Wartung und Service gehören zur grossen Dienstleistungspalette. «Wir machen auch ganze Koordinationen von Gebäudehüllen-Sanierungen, den GEAK, Leistungsverzeichnisse sowie örtliche Baukoordination», erklärt Lavdrim Kadriu. Qualität hat dabei einen hohen Stellenwert in der merz group, weshalb mit der Reorganisation eine neue Stelle geschaffen wurde. Reto Schär ist dabei als COO für die Qualität verantwortlich. Der Gipsermeister kennt die Branche bestens und achtet darauf, dass sich alle an dieselben Richtlinien halten. «Ein enger Austausch untereinander und eine positive Fehlerkultur ist uns wichtig», sagt Lavdrim Kadriu. Nicht stehen bleiben, alles hinterfragen und sich nach den Bedürfnissen des Marktes richten, gehört zum Erfolgsrezept der Unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ebenso gehört ein schonender Umgang mit den Materialien und Ressourcen sowie regelmässige Weiterbildung und Workshops für die Mitarbeiter zur Firmenstrategie.
Steigender Bedarf an Wohnraum
Aufgrund des Bevölkerungswachstums und des steigenden Wohnraumbedarfs wird die Nachfrage nach Fachkräften in den Bau- und Ausbaugewerben in den nächsten Jahrzehnten weiter zunehmen. «Umso wichtiger ist es, für gute Arbeitsbedingungen zu sorgen, Ausbildungsplätze anzubieten und aktiv dazu beizutragen, Attraktivität und Relevanz der Berufe – gerade auch im Zusammenhang mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit – breiter bekannt zu machen», sagt Lavdrim Kadriu. Dem Fachkräftemangel soll auch mit Angeboten im Bereich der Teilzeitarbeit zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie entgegengewirkt werden. Die merz group ist bezüglich Teilzeitschaffenden offen eingestellt. «Wir schauen uns diese Wünsche individuell an und suchen nach einer passenden Lösung. Es gibt jedoch Grenzen der Machbarkeit, da beispielsweise ein Projekt nicht von zu Hause ausgeführt werden kann», sagt der Chef.
«Einige haben bei uns vor 20 Jahren als Hilfskraft gestartet und sind die Karriereleiter via Lehre und Weiterbildungen zum Projektleiter hochgeklettert.»
Ebenso tut die merz group viel für die Work-Life-Balance: Dazu gehören flexible Arbeitstage und Arbeitsorte, regelmässige Pausen, Rückzugsbüro und eine transparente Kommunikation. Zudem ist man in der gesamten Branche darum bemüht, ihr Image aufzupolieren und das Etikett «schmutziger Beruf», das den Maler- und Gipserberufen noch immer anhaftet, zu beseitigen. «Dieses entspricht längst nicht mehr der Realität, das Aufgabenspektrum ist nicht zuletzt dank innovativer Hilfsmittel viel breiter geworden. Deshalb gestalten wir die Lehrstellen attraktiv, um die Branche zu verjüngen und neue Lernende zu gewinnen», konkretisierte der Chef.
Gerade die Aus- und Weiterbildung hat einen hohen Stellenwert in der merz group. «Momentan bilden wir vier Lernende aus. Wir wollen die Ausbildung künftig noch intensivieren und zu einem spannenden Lehrbetrieb werden», sagt Lavdrim Kadriu. Dass die merz group ein beliebter und attraktiver Arbeitgeber ist, zeigen die vielen langjährigen Mitarbeiter. «Einige haben bei uns vor 20 Jahren als Hilfskraft gestartet, und sind die Karriereleiter via Lehre und Weiterbildungen zum Projektleiter hochgeklettert.»
Klimaziele und ökologisches Bewusstsein
Gemäss der langfristigen Klimastrategie der Schweiz sollen Gebäude bis 2050 keine CO2-Emissionen mehr ausstossen dürfen. Dazu werden in den nächsten Jahren viele Sanierungen und bauliche Massnahmen an bestehenden Gebäuden notwendig sein. Um diesen Herausforderungen entsprechend begegnen zu können, entwickelt die merz group in Zusammenarbeit mit anderen Expertinnen und Experten nachhaltige Lösungen und bildet ihre Mitarbeitenden kontinuierlich weiter. Aber nicht nur im Bereich der Leistungen, sondern auch intern spielt Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. So setzt die merz group auf ökologische und recyclingfähige Materialien, Praktiken und Ressourcen, welche die Umweltbelastung reduzieren und im Sinne der Kreislaufwirtschaft so lange wie möglich genutzt und wiederverwertet werden. Um den CO2-Fussabdruck innerhalb der Gruppe kontinuierlich zu verringern, ersetzt man beispielsweise die Geschäftsautos durch Elektromobilität und setzt am Hauptstandort auf Solarstrom aus eigener PV-Anlage.
Netzwerkbildung und Wissenstransfer
Die Digitalisierung ist aus dem Bauhandwerk nicht mehr wegzudenken. Automatisierte Prozesse ermöglichen eine verbesserte Kommunikation sowie Datenzugriff in Echtzeit, was beispielsweise die Zusammenarbeit mit Entwickler/innen, Architekt/innen oder Bauherrschaft erleichtert. Um Neuerungen und Herausforderungen gemeinsam zu diskutieren und Lösungen erarbeiten zu können, will die merz group in Zukunft regelmässig Fachleute und Expertinnen und Experte an einen Tisch bringen und mit zielgruppengerechten Veranstaltungen Innovation, Nachhaltigkeit und Wissensaustausch in der Gipser- und Malerbranche und ihren benachbarten Gebieten fördern. Informationen zu den entsprechenden Veranstaltungen werden auf der Website ankündigt.
Corinne Remund
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