«Gute Rahmenbedingungen für KMU»: Bundesrat Guy Parmelin spricht an der 75. Gewerblichen Winterkonferenz
«Praxisnahe, nachhaltige Lösungen»
ältere ARBEITNEHMER – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv wird Trägerorganisation von focus50plus. Dieser Verein unterstützt Arbeitgeber dabei, das Potenzial der Generation 50plus im Kontext des Fachkräftemangels optimal zu erschliessen. «Mit seiner Vielfalt und Flexibilität kann das Gewerbe Vorreiter bei der Integration sein», sagt Vereinspräsident Hans Rupli.
Schweizerische Gewerbezeitung: Sie sind Präsident von focus50plus. Was ist das Ziel dieses nicht gewinnorientierten Vereins?
Hans Rupli: focus50plus und seine Netzwerkpartner unterstützen Arbeitgebende dabei, die Arbeitsmarktfähigkeit älterer Mitarbeitender gezielt zu fördern und die Vorteile einer erfolgreichen Zusammenarbeit der Generationen in der Wirtschaft sichtbar zu machen. Unser Ziel ist es, das Potenzial der Generation 50plus im Kontext des Arbeits- und Fachkräftemangels optimal zu erschliessen, Altersdiskriminierung in Unternehmen abzubauen und durch die Evaluation von Good-Practice-Beispielen neue Erfolgspotenziale aufzuzeigen.
Von wem wird der Verein getragen, und an wen richtet er sich?
Der Verein wurde 2021, als Initiative des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV), gegründet. Es freut uns ausserordentlich, dass sich ab 2025 auch der Schweizerische Gewerbeverband sgv als Träger des Vereins engagiert. Unsere Zielgruppen sind Unternehmen, wissenschaftliche Institutionen sowie Wirtschafts- und Branchenverbände, die sich mit den Chancen und Herausforderungen der Arbeitsmarktintegration von erfahrenen Mitarbeitenden befassen.
Welche Dienstleistung bietet der Verein an?
Der Verein stellt fundierte Informationen zu relevanten Entwicklungen in der Arbeitswelt bereit, um die Potenziale der Generation 50plus sichtbar zu machen. Ergänzend dazu bietet er Beratungen und Events an, die innovative Arbeitsmodelle, effektives Generationenmanagement und einen konstruktiven Generationendialog in Unternehmen fördern.
Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf dem Networking, das den Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik aktiv unterstützt und Synergien schafft. Darüber hinaus organisiert der Verein Workshops, die den Wissenstransfer und den Erfahrungsaustausch zu spezifischen Themen des Generationenmanagements gezielt stärken.
«der Verein setzt sich für die Schaffung von Anreizen ein, die das Arbeiten über das Referenzalter hinaus attraktiv gestalten.»
Wieso braucht es in Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels ein spezifisches Angebot für Personen über 50 Jahren?
Erfahrene Mitarbeitende bringen eine wertvolle Kombination aus Fachwissen, Stabilität, Loyalität und Sozialkompetenz mit, die gerade in Zeiten von Arbeits- und Fachkräftemangel für Unternehmen von unschätzbarem Wert ist. Um dieses Potenzial gezielt zu nutzen, bedarf es einer Unternehmens- und Führungskultur, die die Stärken von Mitarbeitenden aller Altersgruppen aktiv fördert.
Eine solche Kultur schafft die Grundlage dafür, dass sich die Kompetenzen und Perspektiven jüngerer und erfahrener Mitarbeitender ideal ergänzen und gegenseitig bereichern. Dies stärkt nicht nur die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, sondern fördert auch den Teamzusammenhalt und die Leistungsfähigkeit nachhaltig.
focus50plus engagiert sich für politische, rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, um den erforderlichen Spielraum für flexible und innovative Arbeitsmodelle in den Unternehmen zu fördern. Was heisst das konkret, und weshalb ist das wichtig?
focus50plus engagiert sich gemeinsam mit seinen Trägerorganisationen und Partnern dafür, Unternehmen die nötige Flexibilität zu verschaffen, um innovative Arbeitsmodelle erfolgreich umzusetzen. Konkret umfasst dies die gezielte Förderung flexibler Arbeitsformen, die den individuellen Bedürfnissen unterschiedlicher Generationen gerecht werden. Gleichzeitig setzt sich der Verein für die Schaffung von Anreizen ein, die das Arbeiten über das Referenzalter hinaus sowohl für Arbeitnehmende als auch für Unternehmen attraktiv gestalten.
Der Verein fungiert als Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Praxis. Wie gelingt das?
Der Wirtschaftsbeirat und künftig das KMU-Forum übernehmen eine zentrale Rolle, indem sie spezifische Herausforderungen von Unternehmen identifizieren und erfolgreiche Praxisbeispiele systematisch aufbereiten und zugänglich machen. Damit schaffen sie eine Brücke zwischen Theorie und Praxis, um die Relevanz wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Wirtschaft zu stärken.
Der Fokus liegt darauf, den Wissenstransfer in beide Richtungen zu fördern: Wissenschaftliche Ergebnisse werden so aufbereitet, dass sie konkrete Mehrwerte für Unternehmen schaffen, während gleichzeitig Rückmeldungen und Erfahrungen aus der Wirtschaft die Weiterentwicklung und Fokussierung der Forschung unterstützen.
Ab 2025 ist der Schweizerische Gewerbeverband sgv Trägerschaftsmitglied bei focus50plus. Welche Rolle spielt das Gewerbe bei der Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern?
Das Gewerbe ist ein zentraler Arbeitgeber für die Generation 50plus. Mit seiner Vielfalt und Flexibilität kann es Vorreiter bei der Integration älterer Arbeitnehmender sein. Die Mitträgerschaft des sgv unterstreicht die Bedeutung dieser Thematik und ermöglicht uns, gemeinsam praxisnahe und nachhaltige Lösungen für den Arbeits- und Fachkräftemangel zu entwickeln.
Interview: sgz
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