Der sgv freut sich über das wuchtige Nein zur Verarmungsinitiative
Blühender Wirtschaftszweig
JARDINSUISSE – Die Grüne Branche bewegt sich in einem dynamischen Umfeld mit grossen Herausforderungen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel und Fachkräftemangel. Gleichzeitig sind dies grosse Chancen für Innovation und Wachstum. Der Verband sichert mit gelebter Nachhaltigkeit und kompetenten Fachkräften die Qualität der gärtnerischen Arbeit von morgen.
Gärten sind ein Herzstück unserer Kultur. Sie sind Orte der Erholung, der Biodiversität und der Verbindung zur Natur. «Gerade in urbanen Gebieten werden Gärten zunehmend zu Lebensräumen, die ökologische und soziale Funktionen übernehmen. Alle diese Punkte sind den Menschen im Zuge der Pandemiejahre sehr bewusst geworden», erklärt Olivier Mark, Präsident JardinSuisse. «Wir spüren diese Gunst und Wertschätzung gegenüber Gärten und engagieren uns für die Umsetzung von einmaligen Gartenerlebnissen.» Die Branche hat diversifiziert, die Nachfrage nach spezialisierten Dienstleistungen wie urbanem Gartenbau oder Biodiversitätslösungen steigt. Traditionelle Gärtnereien als Zierpflanzenproduzenten oder Baumschulen sehen sich mit zahlreichen politischen Forderungen konfrontiert, die ihre Produkte verteuern und die Anzahl Betriebe stagnieren lässt. Die Anzahl der Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus hingegen wächst stark. Produzierende Betriebe stehen in einem ausgeprägten Wettbewerb mit ausländischer Konkurrenz, welcher unter ungleichen Bedingungen abläuft. «Die Anzahl der Betriebe schrumpft stetig, während der gesamte Produktionswert in etwa konstant bleibt», so Mark. Der Trend geht immer mehr Richtung nachhaltige biodiverse und naturnahe Gärten. «Urban Gardening, vertikale Begrünung und klimafreundliche Lösungen wie Schwammstädte sind stark im Kommen.»
Nachhaltigkeit als Grundhaltung
Nachhaltigkeit ist in der Grünen Branche tief verankert. Insbesondere die Jardin-Suisse-Mitglieder steigern ihre «Umweltleistungen» immer mehr: «Unsere Mitglieder reduzieren den Einsatz von Torf in Substraten substanziell, engagieren sich für die Reduktion von CO₂, bemühen sich um alternativen Pflanzenschutz und schonen die Ressource Wasser durch das Nutzen von Regenwasser bzw. die Wiederverwendung von bereits genutztem Wasser», betont Mark. Viele Mitglieder gestalten naturnahe Gärten, die Biodiversität fördern und den CO₂-Fussabdruck verringern. Mehr und mehr Mitglieder sind ausgewiesene Fachleute in Biodiversität. «Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern eine Grundhaltung.»
Auch der Verband ist bezüglich Nachhaltigkeit äusserst innovativ. So hat er das Label «Schweizer Pflanzen – Schweiz.Natürlich» initiiert. Das Label steht für Qualität und Regionalität. Es signalisiert, dass die Pflanzen unter Berücksichtigung ökologischer und klimatischer Aspekte in der Schweiz produziert wurden. «Mit diesem Label ermutigen wir die Konsumentinnen, regionale Produkte zu bevorzugen und damit die heimische Wirtschaft und Nachhaltigkeit zu stärken», so der Präsident, der auch im Vorstand des sgv mitwirkt.
«Wir schaffen Lebensräume, fördern Biodiversität und tragen zur Lebensqualität bei.»
JardinSuisse begeistert mit der «Grünen Kita»-Initiative schon die Jüngsten für die Natur. Dabei zeigt der Verband den Erlebniswert von Naturerfahrungen auf. «Wir haben dazu schweizweit sieben Kita-Gärten gestiftet. Kinder lernen spielerisch, wie Pflanzen wachsen und wie wichtig Biodiversität ist», konkretisiert Mark. Die Kampagne hat die Kompetenz der Garten- und Landschaftsbauer, Familiengärten zu schaffen, in den Fokus gerückt. «Wir erfreuen uns einer grossen Resonanz und führen die Kampagne 2025 weiter. Zahlreiche Kitas und viele Eltern schätzen die Möglichkeit, Naturerfahrungen in den Alltag zu integrieren.» Zudem positioniert sich die Grüne Branche unter dem Slogan «Hier wächst Zukunft» in der Öffentlichkeit: «Der Slogan zeigt, dass unsere Branche eine zentrale Funktion in der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft spielt. Wir schaffen Lebensräume, fördern Biodiversität und tragen zur Lebensqualität bei.» JardinSuisse soll dabei als innovativer, verlässlicher Partner wahrgenommen werden, der sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich denkt. «Hier wächst Zukunft» bezieht sich ebenso auf den Berufsnachwuchs, der in eine zukunftsträchtige Branche eintritt, diese mitprägt und Perspektiven mitentwickelt.
Positionierung als attraktive Branche
Eine wichtige Rolle für den Verband spielt die Aus- und Weiterbildung des Nachwuchses. Dazu Mark: «Wir fördern die Ausbildung durch moderne Ausbildungspläne, praxisnahe Schulungen und die enge Kooperation zwischen Betrieben, überbetrieblichen Kurszentren, Berufsfachschulen und unserem Verband als verantwortlicher Organisation der Arbeitswelt (OdA).» Zudem investiert der Verband in Weiterbildungsmöglichkeiten, damit Fachkräfte stets auf dem neuesten Stand bleiben und sich weiterentwickeln können. Im letzten Jahr haben mehr als 1234 Jugendliche eine Berufslehre absolviert, davon 981 eine EFZ-Berufslehre und 253 eine EBA-Ausbildung. Seit Lehrbeginn 2024 und der zurückliegenden Revision der Grundbildung stehen den Jugendlichen die zwei Fachrichtungen Garten- und Landschaftsbau sowie Pflanzenproduktion offen. Die Bereitschaft der Mitglieder, als Lehrbetrieb zu agieren, ist hoch. «Dennoch suchen wir ständig weitere Betriebe, um allen Interessierten eine adäquate Ausbildung zu ermöglichen. Hier unterstützen wir aktiv, um die Qualität und Quantität der Ausbildungsplätze zu sichern», betont der selbstständige Betriebswirtschafter.
«Wir suchen ständig weitere Betriebe, um allen Interessierten eine Ausbildung zu ermöglichen.»
Der Fachkräftemangel ist auch für die Grüne Branche eine Herausforderung. Eine gezielte Weiterbildung, eine stärkere Positionierung als attraktive Branche für junge Menschen und die tragende Rolle in einer veränderten Umwelt gehören zur Strategie. Zudem setzt JardinSuisse auf gezielte Nachwuchskampagnen und prägt die Inhalte der Ausbildungsprogramme mit. Die letzte grosse Aufgabe in diesem Zusammenhang war die Revision der Grundbildung des Gärtnerberufes. «Wir zeigen im Nachwuchsmarketing die Vielfalt und Kreativität der Berufe auf und vermitteln die wichtige Rolle, die sie für Menschen, deren Lebensräume und Tiere übernehmen», sagt Mark. Ebenso ist der aktive Verband mit seinen Berufen an zahlreichen Berufsmessen präsent. «Diese sind für uns eine wichtige Plattform. Wir bieten zudem ein umfassendes Angebot an Publikationen und Materialien zur Nachwuchsgewinnung an.» Aushängeschilder und grossartiges Schaufenster für die Grüne Branche sind zudem nationale und internationale Berufswettbewerbe wie die SwissSkills oder die WorldSkills. «Sie zeigen das hohe Niveau unserer Fachkräfte und inspirieren den Nachwuchs. Gleichzeitig stärken sie das Ansehen unserer Berufe in der Öffentlichkeit», hält Mark fest. Wie erfolgreich der Nachwuchs von JardinSuisse ist, haben die beiden amtierenden Weltmeister Samuel Binder und Reto Dali an den WorldSkills Lyon 2024 gezeigt. «Wir haben damit den dritten Weltmeistertitel im Garten- und Landschaftsbau in Folge geholt», freut sich der Präsident.
Ăśberregulierungen behinderndie Produzenten
JardinSuisse ist auch auf politischer Ebene aktiv. Dabei ist es dem Verband ein grosses Anliegen, dass die Gewächshäuser der Pflanzenproduzenten in der Agrarzone gebaut werden können. Mark erklärt dazu: «Unsere Branche leidet unter der Überregulierung. Gärten sollen Orte der Freiheit bleiben, ohne vorgeschriebene Pflanzenlisten oder andere gut gemeinte, wenig sinnvolle sowie unverhältnismässige Reglementierungen.» Wiederkehrend wichtige Anliegen drehen sich um die CO₂-Verordnung, um raumplanerische Themen und um den Pflanzenschutz. Und: «Das Modell der Berufsbildung in der Schweiz ist für uns essenziell und soll hochgehalten werden, ebenso wie die Sicherung von Arbeitsplätzen durch gute Rahmenbedingungen», fordert Mark.
Die Bewältigung des Fachkräftemangels, die steigenden Ansprüche an Nachhaltigkeit sowie die passenden Antworten auf die Folgen des Klimawandels zählen zu den grössten Herausforderungen. «Gleichzeitig eröffnen sie uns grosse Chancen für Innovation und Wachstum.» Die Zukunft der Branche ist vielversprechend. «Mit dem steigenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Lebensqualität wächst die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen», sagt Mark. «Denn die gärtnerischen Dienstleistungen stehen nicht nur für eine Branche, sondern sind ein Schlüssel für eine lebenswerte Zukunft.» Corinne Remund
DAS MACHt JaRDINSUISSE
Wachstum fördern
JardinSuisse wurde aus der Idee heraus gegründet, die bisher in verschiedenen Verbänden vertretenen Interessen der Grünen Branche zu bündeln und gemeinsam stärker aufzutreten. Durch den Zusammenschluss von Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus, der Baumschulen, der Zierpflanzenproduzenten und des gärtnerischen Detailhandels wurde eine Plattform geschaffen, die nicht nur den Austausch über die einzelnen Fachbereiche fördert, sondern die Branche national mit höherem politischem Gewicht ausstattet. Hauptaufgabe von JardinSuisse ist es, die Rahmenbedingungen für die Grüne Branche stetig zu verbessern. Dazu gehören politische Interessenvertretung, die Förderung von Innovationen und Nachhaltigkeit sowie der Einsatz für eine erstklassige Aus- und Weiterbildung. Der engagierte Verband unterstützt gleichzeitig seine Mitglieder mit praxisnahen Dienstleistungen und schafft Netzwerke, die Wachstum und Zusammenarbeit fördern.
Starke Stimme der Qualität und Innovation
JardinSuisse zählt rund 1800 Mitglieder, die in allen Bereichen der Grünen Branche tätig sind. Sie sind vielseitig und schweizweit tätig – vom Familienbetrieb bis hin zur Garten- und Landschaftsbau-Gruppe. Der grösste Teil sind KMU, die das Rückgrat der Grünen Branche bilden. Sie stehen gemeinsam für eine starke gemeinsame Stimme der Qualität, Kreativität und Innovation.
Die Grüne Branche beschäftigt in der Schweiz gegen 30 000 Arbeitnehmende, die sich auf rund 5000 Unternehmen verteilen. Sie bietet eine Vielfalt an beruflichen Perspektiven. Sie erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von gegen 5 Milliarden Franken. Dieser Wert spiegelt nicht nur die wirtschaftliche Bedeutung wider, sondern auch die Wertschätzung der Bevölkerung für hochwertige Grünflächen und Gärten. CR
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