Die Entwicklung auf dem Schweizer Arbeitsmarkt war 2024 durch eine Verlangsamung der konjunkturellen Entwicklung gekennzeichnet. Besonders in der Industrie bremste eine deutlich nachlassende Nachfrage die Produktion. Relativ dazu verlor wegen eines schwächeren Arbeitskräftebedarfs die Arbeitskräfteknappheit als Produktionshemmnis sukzessive an Bedeutung.
Vor diesem konjunkturellen Hintergrund stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenquote, ausgehend von einem sehr tiefen Niveau von 2,2 Prozent Anfang Jahr sukzessive leicht an und kam im Dezember bei 2,6 Prozent zu liegen. In der Industrie und dabei insbesondere in der MEM- und Uhrenindustrie wurden im Jahresverlauf auch wieder vermehrt Anträge auf Kurzarbeitsentschädigung gestellt. Im Dezember waren insgesamt 23 400 Arbeitnehmende zum Bezug von Kurzarbeitsentschädigung vorangemeldet, 10 000 mehr als ein Jahr zuvor. Erfahrungsgemäss dürfte für gut die Hälfte davon effektiv auch Kurzarbeit beansprucht werden.
«In der Industrie wurden im Jahresverlauf auch wieder vermehrt Anträge auf Kurzarbeitsentschädigung gestellt.»
Mit einem Jahresdurchschnitt von 2,4 Prozent lag die Arbeitslosenquote 2024 deutlich unter ihrem langjährigen Durchschnitt. In ihrer Dezemberprognose rechnet die Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes für 2025 mit einem langsameren und allmählich auslaufenden Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Jahresdurchschnitt käme sie gemäss Prognose bei 2,7 Prozent und damit weiterhin leicht unter ihrem langjährigen Durchschnitt beziehungsweise ihrem sogenannt «konjunkturneutralen» Niveau zu liegen. Die aktuelle Lage und die Aussichten für den Arbeitsmarkt dürfen somit weiterhin als gut und ausgeglichen bezeichnet werden.
Rund doppelt so viel wie im Vorjahr
Der seit Mitte 2023 beobachtete Trend von leicht steigenden Arbeitslosenzahlen setzte sich auch im Jahr 2024 fort. Im Verlauf des Jahres erhöhte sich die saisonbereinigte Arbeitslosenquote sukzessive von 2,2 (Januar 2024) auf 2,6 Prozent (Dezember 2024). Im Jahresdurchschnitt liegt die Arbeitslosenquote bei 2,4 Prozent, was einer Zunahme um 0,4 Prozentpunkte gegenüber 2023 (2,0%) entspricht. Die Arbeitslosenzahl für 2024 beläuft sich im Jahresdurchschnitt auf 112 563 Personen und liegt damit um 19 027 Personen (+20,3%) höher als im Jahr 2023. Die Anzahl der Stellensuchenden liegt im Jahresdurchschnitt 2024 bei 184 529 und damit ebenfalls über dem Durchschnittswert aus dem Vorjahr (+24 442/+15,3%).
Bis Ende Oktober (aktuellster verfügbarer Monat) wurde im Jahr 2024 Kurzarbeitsentschädigung (KAE) in Höhe von rund 133 Millionen Franken ausbezahlt, rund doppelt so viel wie im Vorjahr, als die Ausgaben zum selben Zeitpunkt rund 65 Millionen Franken betrugen.
Der Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung wird das Rechnungsjahr 2024 gemäss aktuellen Schätzungen mit einem Einnahmenüberschuss von 1,55 Milliarden Franken (2023: 2,76 Mrd.) abschliessen.pd