Lohngleichheit: Keine systematische Lohndiskriminierung
Digitale Tools gewinnen an Bedeutung
Flottenmanagement – Die Verantwortlichen von Unternehmensfuhrparks stehen vor grossen Veränderungen. Welche Möglichkeiten, aber auch welche Hürden der Mobilitätswandel mit sich bringt, versuchte eine internationale Studie zu ergründen.
Die Logistik- und Transportbranche ist mit stetigen Veränderungen konfrontiert. Steigende wirtschaftliche Anforderungen, strenge Umweltauflagen und der rasante technologische Fortschritt halten Flottenmanager von Unternehmen dabei auf Trab. Welche Strategien notwendig sind, um die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit eines modernen Fuhrparks zu gewährleisten, zeigt eine Studie, die das Marktforschungsunternehmen Dataforce im Auftrag des Autozulieferers Continental durchgeführt hat.
Die Umfrage unter 850 Flottenmanagern in den USA, Grossbritannien, Frankreich und Deutschland zeigt auf, dass steigende Kosten und der wirtschaftliche Druck im Allgemeinen die grössten Herausforderungen darstellen. Laut der Studie nannten 76 Prozent der Befragten die steigenden Betriebskosten als grösste Hürde. Weitere gewichtige Herausforderungen sind die Einhaltung strenger Umweltauflagen (40 Prozent) und die damit verbundene Umstellung auf Elektromobilität (41 Prozent). Das variiert jedoch regional stark: Während deutsche Flottenmanager verstärkt die Umstellung auf Elektromobilität (58 Prozent) als Problem sehen, liegt der Fokus in den USA mehr auf wirtschaftlichen Risiken.
Digitalisierung als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit
Die Digitalisierung wird zunehmend als Lösung für viele dieser Herausforderungen angesehen. 72 Prozent der befragten Flottenmanager sehen die Notwendigkeit, ihre Flotten zu transformieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Besonders in den USA (84 Prozent) und Grossbritannien (80 Prozent) wird der Handlungsdruck als hoch empfunden, während europäische Flottenbetreiber hier zurückhaltender sind. Gemäss Studie wollen 65 Prozent der Befragten in Elektrofahrzeuge und e‑Mobility-Lösungen investieren, um den Übergang zu einem nachhaltigeren Fuhrpark zu meistern.
«steigende Kosten und der wirtschaftliche Druck stellen die grössten Herausforderungen dar.»
Eine moderne Flottenmanagement-Software sehen 54 Prozent der Fleetmanager als essenziell an. Die digitalen Tools zur Optimierung von Betrieb und Verwaltung gewinnen weiter an Bedeutung. So genannte Predictive-Maintenance-Lösungen, also ein System zur vorausschauenden Wartung, ist für 48 Prozent der Befragten eine unabdingbare Möglichkeit, um ungeplante Ausfallzeiten zu minimieren und die Lebensdauer der Fahrzeuge zu verlängern.
Reifentechnologie als Hebel zur Effizienzsteigerung
Obwohl Pneus nur etwa 2 Prozent der Gesamtkosten einer Flotte ausmachen, beeinflussen sie direkt oder indirekt fast 50 Prozent der Betriebskosten. Daher bieten innovative Reifentechnologien ein enormes Einsparpotenzial. Ein Beispiel hierfür sind «tire pressure monitoring systems» (TPMS), also Systeme zur Echtzeitüberwachung des Reifendrucks – damit können der Reifenverschleiss und damit der Treibstoffverbrauch reduziert werden. Lösungen wie das digitale Reifenmanagementsystem ContiConnect liefern detaillierte Daten über den Zustand der Reifen, was die Wartung optimiert und Pannen vorbeugen kann. Der Einsatz von umweltfreundlichen Pneus unterstützt nicht nur die Nachhaltigkeitsziele, sondern senkt auch die langfristigen Kosten.
Ein Beispiel aus der Praxis liefert in der Studie die belgische Spedition Klaus Baum Logistik: Durch den Einsatz von ContiConnect konnte das Unternehmen die Sichtbarkeit der Reifendaten verbessern, den Wartungsaufwand reduzieren und den Kraftstoffverbrauch senken. «Die Digitalisierung hilft uns, Zeit und Kosten zu sparen und gleichzeitig die Sicherheit unserer Fahrer zu erhöhen», erklärt Andy Baum, Geschäftsführer des Unternehmens.
Regionale Unterschiede in der Technologieakzeptanz
Die Bereitschaft, in neue Technologien zu investieren, variiert allerdings stark zwischen den Ländern. Während 63 Prozent der US-amerikanischen Flottenmanager sich als «early adopters» sehen, sind es in Deutschland lediglich 6 Prozent. Diese Zurückhaltung könnte gemäss den Autoren der Studie langfristig zu Wettbewerbsnachteilen führen, da frühe Technologieanwender häufig besser mit steigenden Kosten umgehen könnten.
Trotz der Vorteile digitaler Technologien gibt es aber auch Hindernisse bei deren Implementierung. Als häufigste Barrieren gaben die befragten Flottenmanager an: hohe Investitionskosten (63 Prozent), unklare Renditeerwartungen (29 Prozent) und mangelnde strategische Planung (28 Prozent). Gleichzeitig identifiziert die Studie Faktoren, die die Einführung solcher Systeme erleichtern können. Hierzu gehören benutzerfreundliche Schnittstellen, einfache Implementierung und die Kompatibilität mit bestehenden Systemen.
Vorteile durch Nachhaltigkeit
Ein zentraler Fokus liegt auf der Reduktion von CO2-Emissionen. Technologien wie die Elektromobilität und digitale Reifenüberwachung können dazu beitragen, die Umweltbelastung zu senken und gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Darüber hinaus eröffnen nachhaltige Lösungen aber auch wirtschaftliche Vorteile. Als Beispiel nennt Reifenhersteller Continental – wenig überraschend – runderneuerte Pneus: Diese bestehen bis zu 85 Prozent aus recyceltem Material und bieten eine kosteneffiziente Alternative zu Neureifen.
Die Studie zeigt, dass die Digitalisierung und der technologische Fortschritt unverzichtbare Werkzeuge sind, um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Flottenmanagement zu bewältigen. Die Studie kommt zum Schluss, dass Unternehmen, die frühzeitig in innovative Lösungen investieren, nicht nur von Kosteneinsparungen und höherer Effizienz profitieren, sondern sich damit auch einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil sichern. Investitionen in digitale Technologien, eine strategische Planung und die Offenheit für Wandel sind gemäss den Autoren der Schlüssel zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Zukunft im Flottenmanagement.
Dave Schneider
Medienmitteilungen
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