Lohngleichheit: Keine systematische Lohndiskriminierung
Frische Ideen und viel Innovation
DPSUISSE – Der Dachverband der schweizerischen grafischen Industrie bewegt sich in einer dynamischen Branche, die sich ständig wandelt: Neuste Technologien und KI werden als Chance genutzt. Nachhaltige Produktionsverfahren und umweltschonende Materialien gewinnen zudem zunehmend an Bedeutung. Ebenso gilt es, die Fachkräfte von morgen zu gewinnen und auszubilden.
Die grafische Industrie ist vielfältig und umfasst Betriebe in den Bereichen Gestaltung, Druck und Weiterverarbeitung. «Technische Innovationen und das veränderte Konsumverhalten haben allerdings zu einem Strukturwandel geführt», stellt Beat Kneubühler, Direktor von dpsuisse, fest. «Gleichzeitig ist das Angebot breiter geworden, da zusätzliche Services wie Gestaltung, Marketing oder Logistik angeboten werden.» Immer wichtiger werden in der Branche individuelle Kundenlösungen, personalisierte Produkte und die Kombination von Print und digitalen Kanälen. Dazu gehört auch, dass die Nutzung von KI und Technologien rund um die Automatisierung immer grössere Bedeutung erhalten. Dazu Kneubühler: «Industrie 4.0 und danach KI waren schon früh Themen in unserer Branche. Unsere grossen Chancen bezüglich der digitalen Transformation sowie von KI liegen in der automatisierten Prozesssteuerung, der vorausschauenden Wartung und den personalisierten Druckprodukten.» KI ist bereits im Einsatz in der Layout- und Bildbearbeitung, beispielsweise bei automatischen Bildoptimierungen oder im Farbmanagement.
«FSC-zertifizierte Papiere werden, wo immer möglich, eingesetzt.»
Auch im Bereich Angebotskalkulation und Produktionsplanung kommen KI-gestützte Tools zum Einsatz. Die Zulieferindustrie setzt zudem schon länger auf KI in der Fernwartung von Maschinen. Zu den neusten Technologien in der Branche gehören aber auch hochautomatisierte Digitaldrucksysteme und intelligente Weiterverarbeitungsanlagen. Vernetzte Maschinen ermöglichen zudem Echtzeit-Produktionskontrollen und Datenauswertungen. Investitionskosten, Datensicherheit und Fachkräftemangel im Bereich IT und KI sind die grossen Herausforderungen, welche die neuen Technologien mit sich bringen. Der Verband führt Veranstaltungen zu den neusten Technologien durch und arbeitet eng mit Forschungsinstitutionen zusammen, um immer up to date zu sein und das Wissen und Know-how rund um die neuen Technologien rasch zu verbreiten.
Pioniere in der Nachhaltigkeit
Ein grosses Thema in der grafischen Industrie ist die nachhaltige Entwicklung – wobei die Branche hier zu den Pionieren gehört. «Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit sind für uns zentrale Themen. Unsere Betriebe setzen auf ressourcenschonende Prozesse, Recycling und emissionsarme Produktion», betont Kneubühler. Zertifizierungen und Labels unterstreichen das Engagement für umweltfreundliche Verfahren. Das Nachhaltigkeitslabel von dpsuisse umfasst Richtlinien für umweltverträgliche Materialien, energieeffiziente Produktionsweisen und faire Arbeitsbedingungen. Es stellt zudem sicher, dass die Lieferketten transparent sind und Recyclingkonzepte umgesetzt werden.
Der verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource Papier ist gerade in der Druckindustrie essenziell: «Wir setzen Papier möglichst effizient ein – denn wir dürfen nicht vergessen, dass eine Papierfaser mehrfach eingesetzt werden kann. Neuste Studien gehen davon aus, dass Papierfasern weit über 20-mal rezykliert werden können.» Papier ist zudem eines der ältesten Sammelsysteme in der Schweiz. «FSC-zertifizierte Papiere werden, wo immer möglich, eingesetzt», konkretisiert Kneubühler. Viele Druckereien achten zudem auf klimaneutralen Druck durch CO2-Kompensation und optimierte Produktionsprozesse.
Talente gewinnen und fördern
Die Aus- und Weiterbildung ist eine Kernkompetenz von dpsuisse. Der Verband bildet die sechs Grundbildungsberufe Polygraf/-in EFZ, Interactiver Media Designer/-in EFZ, Medientechnolog/-in EFZ, Druckausrüster/-in EFZ, Bindetechnolog/-in EFZ und Printmedienpraktiker/-in EBA aus, inklusive Berufsprüfungen und einem umfassenden Weiterbildungsangebot. Rund 400 Jugendliche beginnen pro Jahr eine Ausbildung in einem dieser sechs Berufsbilder. Dabei kann der Verband auf eine solide Basis an Ausbildungsbetrieben zurückgreifen. «Unser Bedarf wächst allerdings. Wir setzen uns daher für genügend Ausbildungsplätze ein und motivieren bestehende Betriebe, eine Lehrstelle anzubieten», so Kneubühler. Der Fachkräftemangel ist auch in der grafischen Industrie spürbar. Dazu der engagierte Direktor: «Eine Studie, die wir mit externen Partnern erstellt haben, zeigt die Vielschichtigkeit der Problematik in der Branche gut auf. Je nach Berufszweig zeigt sich der Fachkräftemangel sehr unterschiedlich.» Und er doppelt nach: «Wir fördern Weiterbildungen und bieten Informationskampagnen, um Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger zu gewinnen.»
Der Verband wirbt zudem aktiv über Imagekampagnen, Berufsmessen und gezielte Kooperationen für die Berufe in der grafischen Industrie. «Wir werben zudem intensiv in den sozialen Medien.» Ein junges Team setzt sich dabei mit den Bedürfnissen der kommenden Generationen auseinander und versucht so, immer wieder mit frischen Ideen zielgruppengerecht auf die Jugendlichen zuzugehen. Grosse Bedeutung bei der Rekrutierung des Nachwuchses haben Berufswettbewerbe wie SwissSkills und WorldSkills. «Sie steigern das Ansehen der Berufsbilder und zeigen Spitzenleistungen der Lernenden. Die Wettbewerbe sind eine wichtige Plattform, um Talente zu fördern und die Innovationskraft der Branche sichtbar zu machen», betont Kneubühler.
In der Politik aktiv
Der Verband ist auch politisch aktiv und vertritt so die Interessen der grafischen Industrie auf nationaler Ebene: «Wir betreuen die parlamentarische Gruppe Print und Kommunikation und pflegen den regelmässigen Dialog mit Behörden und Parlamentariern.» Ein aktuelles Thema, das die dpsuisse-Mitglieder beschäftigt, ist die indirekte Presseförderung. «Für unsere Mitglieder mit einem Verlag gehören zudem das Leistungsschutzrecht sowie KI zu wichtigen Fragen für die Zukunft», so Kneubühler. Ein Dauerbrenner bleibt auch die Post, wo sich dpsuisse für faire Rahmenbedingungen zu Gunsten seiner Mitglieder einsetzt.
«Wir bieten Informationskampagnen, um Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger zu gewinnen.»
Digitaler Wandel, Kostendruck und steigende Kundenerwartungen prägen den Markt und sind für die Mitglieder eine stetige Herausforderung. Gleichzeitig spielen Nachhaltigkeit und Fachkräftesicherung eine immer wichtigere Rolle. «Unsere Branche bleibt bedeutend für hochwertige, kreative und technisch anspruchsvolle Lösungen», ist Kneubühler überzeugt. Mit Innovation, Spezialisierung und nachhaltigen Konzepten können sich die Betriebe erfolgreich im Markt positionieren. Zudem darf man nicht vergessen, dass keine Branche ohne die Produkte der grafischen Industrie auskommt.
Corinne Remund
DPSUISSE
Breit aufgestellt
Der Dachverband der schweizerischen grafischen Industrie dpsuisse ist noch ein junger Verband. Er wurde 2018 einerseits als Dachverband der grafischen Industrie, andererseits aber auch als Verbandsgefäss für eine Mitgliedschaft ohne GAV-Verpflichtung gegründet. dpsuisse ist ein klassischer Berufs- und Arbeitgeberverband mit den Säulen Koordinations-, Vertretungs- und Ökonomisierungsleistungen. Neben dem GAV zählt die berufliche Grund- und Weiterbildung zum wichtigsten Standbein des Verbandes. dpsuisse ist bestens vernetzt und pflegt den aktiven Austausch mit allen Ansprechgruppen, Behörden, Verbänden, Organisationen und Institutionen. Der Verband ist auf der politischen Ebene mit einer eigenen parlamentarischen Gruppe vertreten und aktiv.
Die Branche ist breit aufgestellt und umfasst neben den klassischen Druckereien, Buchbindereien und Agenturen auch Copyshops und werbetechnische Betriebe. Rund 900 Unternehmen sind via partizipierende Verbände dpsuisse angeschlossen. Insgesamt beschäftigt die Branche rund 12 700 Mitarbeitende und generiert einen Umsatz von rund 3 bis 3,5 Milliarden Schweizer Franken pro Jahr.CR
Medienmitteilungen
Unrealistische Verlagerungsziele würden mindestens 28 Milliarden Franken kosten und die Güterversorgung im Land gefährden
Berufsbildung: sgv fordert Stärkung der Allgemeinbildung
Bundeshaushalt: sgv fordert strukturelle Reformen
Der sgv freut sich über das wuchtige Nein zur Verarmungsinitiative
Entlastungspaket 27: Gewerbeverband fordert entschlossene Massnahmen auf der Ausgabenseite