Publiziert am: 25.04.2025

Fermentationsprofi mit breitem Wissen

KLIPFEL HEFE AG RHEINFELDEN – Das KMU schreibt eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Dabei sind Innovationskraft, Qualität und Kundenorientierung stets die treibenden Kräfte hinter dem stetigen Wachstum. Die moderne, zukunftsorientierte Hefefabrik versteht es, Handwerk und Know-how gekonnt miteinander zu verbinden und ihren Kunden stets einen Mehrwert zu bieten.

Die Klipfel Hefe AG ist die älteste Hefefabrik der Schweiz. Carl Klipfel produzierte 1886 in Laufen die erste Backhefe der Schweiz und legte damit den Grundstein für das Unternehmen. Ein zentraler Rohstoff für die Hefeproduktion ist das Wasser. Weil das Wasser in Rheinfelden besonders rein und auch ausreichend verfügbar war, zog Klipfel 1911 vom Kanton Baselland in den Aargau, wo heute noch produziert wird. 1995 wurde die Aktienmehrheit des KMU von der französischen Lesaffre Group übernommen. «Wir beliefern seit über 138 Jahren die Backbranche zuverlässig mit einwandfreier Hefe», freut sich Daniel Daepp, Geschäftsführer der Klipfel Hefe AG in Rheinfelden. «Die Fermentation ist unsere Kompetenz und unser Zuhause.» Die Klipfel Hefe AG ist ein absoluter Fermentationsprofi und deckt ein breites Spektrum an Geschäftsaktivitäten ab: «Wir beliefern die Backbranche mit speziell entwickelten Hefeprodukten, die auf die Bedürfnisse dieser Branche zugeschnitten sind.» So wird Hefe in flüssiger, gepresster, in Riesel- wie auch in getrockneter Form produziert. Das KMU entwickelt in enger Zusammenarbeit mit den Kunden aber auch komplexe kundenspezifische Fermentationsprodukte. Auch den Detailhandel beliefert das Unternehmen – hier hat es 2012 als Pionier die erste Flüssighefe im Beutel für Endverbraucher eingeführt, eine absolute Innovation in diesem Marktsegment. Zudem bieten die Rheinfelder Fermentationsspezialisten Schulungen an, um Kunden in der optimalen Anwendung der Produkte zu unterstützen und ihr Know-how zu vertiefen.

Wissen, Erfahrung undviel Feingefühl

Das Bild einer klassischen Hefefabrik, welche Hefe produziert, genügt heute nicht mehr: «Eine qualitativ hochstehende Backhefe ist eine Voraussetzung für unsere Kunden», betont Daepp. Die von der Klipfel Hefe AG produzierte Hefe wird in Strassburg in einer modernen Anlage gezüchtet und in der Schweiz weiter veredelt. «Unser Hefewerk im Elsass ist technisch auf dem modernsten Stand und erzeugt, dank hoher Auslastung, wenig Emissionen.» Nicht zu unterschätzen ist, dass ein wichtiger Teil der Wertschöpfung in Rheinfelden stattfindet: Das Auswaschen, die osmotische Kalibrierung, die Filtration und Extrusion sowie Verpackung und Transport. Das KMU verfügt über ein motiviertes, qualifiziertes Team sowie über ein umfangreiches technologisches Wissen und Know-how. «Viele unserer Arbeitsschritte basieren auf maschinellen Prozessen – auch um die hohen Hygieneanforderungen sicherstellen zu können. Nichtsdestotrotz braucht es sehr viel Erfahrung und Feingefühl, um dieses lebendige Produkt herstellen zu können», sagt Daepp. «Und gerade da sind wir auf unsere erfahrenen Mitarbeiter und Fachleute angewiesen.»

Die Herstellung von Backhefe ist prinzipiell eine biotechnologische Vermehrung lebender Hefezellen und eine Aufbereitung, damit die Hefe dann durch das Bäckereigewerbe und die Backindustrie optimal genutzt werden kann. «Hier gehören verschiedene Prozesse und stetige Kontrollen dazu, um unseren Kunden eine gleichmässig hochstehende Qualität bieten zu können», so Philipp Maier, der verantwortliche Anwendungstechniker und Leiter des Baking CenterTM in Rheinfelden.

«Wir beliefern die Backbranche zuverlässig mit einwandfreier Hefe.»

Der Hauptrohstoff für die Erzeugung von Hefe ist die Melasse, ein honigartiger, dunkelbrauner Zuckersirup, der als Nebenerzeugnis in der Zuckerproduktion aus Zuckerrohr und Zuckerrüben anfällt. Melasse enthält etwa 50 Prozent Zucker. Als Kulturmedium wird eine wässrige Lösung von 8 bis 10 Prozent Melasse verwendet. Die Lösung wird mittels Säuren auf einen pH‑Wert von etwa 4,5 gebracht, gekocht und gefiltert. Im Labor wird die Reinkultur angesetzt und über mehrere Stufen vermehrt. Wenn die erforderliche Menge produziert ist, wird der Heferahm von der übrigen vergorenen Flüssigkeit getrennt. Die flüssige Konsistenz entspricht dem natürlichen Zustand der Hefe, wenn diese den Hefe-Fermenter verlässt. Auf einem Vakuumfilter wird ein Teil des Wassers entzogen, um die Trockensubstanz zu erhöhen. Die Hefe wird danach in einem Extruder gepresst, geformt und in einem weiteren Schritt in 500‑g-Stücke geschnitten.

Stetig neue Produkte

Hefe ist ein Frischprodukt, daher stehen Hygiene und Qualität neben der Arbeitssicherheit an oberster Stelle. «Die Umgebung, in der wir unsere Hefe vermehren und lagern, und die Lebensbedingungen können auch für andere Mikroorganismen attraktiv sein», konkretisiert Daepp. «Daher kontrollieren wir unsere Rohstoffe, die gesamten Prozesse, unsere Betriebsstätte und auch die Endprodukte rigoros mit einem engmaschigen System und mit vielseitigen Methoden.» Qualität und Innovation laufen im Betrieb Hand in Hand: In den letzten Jahren hat die Innovationskraft bei Klipfel Hefe einen immer wichtigeren Stellenwert eingenommen. Jährlich präsentiert das Unternehmen der Branche neue, zukunftsweisende Produkte und Dienstleistungen, die den Kunden dabei helfen, sich stetig weiterzuentwickeln. Neben Tradition und Innovation setzt die moderne Hefefabrik von Klipfel auch stark auf Kompetenz. In enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickeln die Experten des Unternehmens neue, massgeschneiderte Produkte oder passen bestehende Lösungen an veränderte Anforderungen an. Darüber hinaus bietet Klipfel Hefe im eigenen Baking CenterTM in Rheinfelden umfangreiche Schulungen und Anwendungsunterstützung an. «Unser Baking CenterTM in Rheinfelden organisiert Workshops in der Fermentation mit dem Ziel, durch Training und gemeinsame Projekte die Zusammenarbeit zu fördern und damit ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis aufzubauen», betont Maier.

Einen grossen Stellenwert im Betrieb haben auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz. So werden in der Produktion Rohstoffe und Energie möglichst effizient genutzt, um den Verbrauch zu minimieren. Moderne Technologien und Verfahren ermöglichen eine weitgehende Kreislaufführung von Materialien. «Wir sind bestrebt, unseren CO2-Fussabdruck und unseren Energieverbrauch zu kontrollieren.» Auch in der Logistik ist Nachhaltigkeit grossgeschrieben; so wird beispielsweise bei der Auslieferung der Produkte an Kunden auf optimierte Routen gesetzt. «Innovative, nachhaltige Produktlösungen tragen dazu bei, die Ökobilanz der Kunden zu verbessern», stellt Daepp fest. Ebenso wird die Belegschaft aktiv in Nachhaltigkeitsaktivitäten eingebunden und für das Thema sensibilisiert.

Starker Partner

Das weitsichtige Unternehmen befasst sich mit Herausforderungen, wie sich die Kunden und Endkonsumenten in den nächsten Jahren entwickeln werden oder welche Technologien unser tägliches Leben prägen könnten. Und auch gesellschaftliche Veränderungen wie das Konsumverhalten sind ein grosses Thema. «Insgesamt geht es darum, sich mit den Trends und Veränderungen der Zukunft auseinanderzusetzen, um darauf vorbereitet zu sein und um unseren Kunden ein bedürfnisorientiertes Angebot bieten zu können», erklärt Daepp. In diesem Sinn werden das Know-how und die Fermentationskompetenz am Standort Rheinfelden weiter ausgebaut. Dazu gehört auch die Entwicklung neuer, innovativer Produkte im Bereich Backwaren, Zutaten, Geschmacksrichtungen und Haltbarkeit. «Wir wollen unsere moderne Hefefabrik zu einem starken Partner für die Fermentation im Schweizer Markt weiterentwickeln.»

Corinne Remund

www.klipfel.ch

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