«Schluss mit dem Kindergarten»: In der Schweiz läuft ab April die Kampagne gegen den Nanny-Staat an (vgl. Seiten 1&2). Unter dem Motto «Bin kein Baby» wehren sich Vertreter von Wirtschaftsverbänden zusammen mit Unternehmern dagegen, dass der Staat seinen Bürgerinnen und Bürgern, aber auch den Unternehmen in zunehmendem Mass bevormundende Vorschriften auferlegt – und ihnen damit quasi ihre Mündigkeit abspricht.
Eigenverantwortung und Wahlfreiheit statt Bevormundung
Einer, der sich aktiv in die Kampagne einbringt, ist Bäcker-Konditor Jean-François Leuenberger aus dem bernjurassischen Courtelary. Er führt das Familienunternehmen seit 1989, betreibt vier Verkaufsstellen und beschäftigt 22 Mitarbeiter. «Als Unternehmer muss ich mich auch um alles kümmern, was mit Transport, Logistik und vor allem mit der Administration zu tun hat – ein Bereich, der immer mehr Raum in meinem Alltag einnimmt», sagt Leuenberger. «Ich glaube zutiefst an die Eigenverantwortung und die Wahlfreiheit. Als Bäcker trete ich für einen verantwortungsvollen Konsum ein – auch für süsse Genüsse, die zum Leben und zu unserem Schweizer Kulturerbe gehören. Heutzutage wollen uns die Behörden jedoch immer mehr vorschreiben, wie wir zu leben, zu konsumieren und sogar unsere Unternehmen zu führen haben. Aus diesem Grund engagiere ich mich in der Kampagne ‹Bin kein Baby› – gegen den Nanny State. Als leidenschaftlicher Unternehmer und Handwerker wehre ich mich dagegen, dass Bürger wie Kinder behandelt werden, denen man alles verbieten oder aufzwingen sollte. Es ist an der Zeit, unsere Freiheit, unser Handwerk und unsere Werte zu verteidigen.»
Selbstständig informieren und selbstständig entscheiden
Ins gleiche Horn stösst auch Michael Vogt, Int. dipl. Fleischsommelier und Inhaber der Hinterhofmetzgerei in Staad/SG. «Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in welcher wir uns selbstständig informieren und selbstständig entscheiden können, ob und wie viel Fleisch wir konsumieren wollen. Fleisch konsumieren ist nichts Schlechtes, wenn wir es richtig machen.
Wenn ich jedoch mitkriege», so Vogt weiter, «dass der Fleischkonsum mehr und mehr eingeschränkt werden soll, sei es mit dem Ruf nach Werbeverboten oder Vorgaben, dass der Konsum nicht mehr als 330 Gramm Fleisch pro Woche betragen soll, dann muss ich sagen: Die Massnahmen schiessen am Ziel vorbei!»
Die Menschen sind mündig
Vogt plädiert jedoch keineswegs für einen «blinden» Fleischkonsum. «Eigentlich wissen wir es alle: Es kann doch nicht sein, dass wir aus der ganzen Welt nur Filets importieren, die gerade einmal ein Prozent der Tiere ausmachen, weil wir nur das beste ‹Stück vom Tier› essen möchten und den Rest vernachlässigen oder gar wegwerfen. Wir brauchen wieder mehr Dialog und Wissen, wie ein ganzes Tier verwertet werden kann. Wenn den Menschen jedoch ihre Mündigkeit abgesprochen wird und immer mehr Regulierung uns vorschreiben, wie wir zu leben oder zu essen haben, dann distanzieren wir uns auch von der richtigen Auseinandersetzung mit dem Thema Fleisch.»
Mit Respekt und Vernunft
Fleischfachmann Vogt gibt der Kampagne «Bin kein Baby» eines ihrer Gesichter. «Ich habe mich als Kampagnensujet bereit erklärt, da ich auf Eigenverantwortung statt Bevormundung setze und mich für eine Gesellschaft mit Respekt und Vernunft starkmachen will.»
Unterstützen Sie die Kampagne
Möchten auch Sie die Kampagne unterstützen? Ihre Stimme zählt! Wenn auch Sie finden, dass die Politik, Behörden und gewisse NGOs sich zu stark einmischen und dies Freiheit, Konsum und Unternehmertum gefährdet, dann freuen wir uns über Ihr persönliches Testimonial. Schreiben Sie eine Mail an testimonials@sgv-usam.ch mit folgendem Inhalt: Ihr Statement von max. 500 Zeichen, dazu Ihren Vornamen und Namen, Ihre Funktion/Firma/Beruf sowie ein hochauflösendes Porträtfoto (ein Handybild genügt völlig).
En/pd
www.bin-kein-baby.ch