Publiziert am: 04.04.2025

Langlebig und leistungsstark

SCHILTRAC FAHRZEUGBAU GMBH – Das Nidwaldner KMU hat sich auf die Entwicklung und den Bau von Spezialtransportern spezialisiert. Schiltrac bietet massgeschneiderte Lösungen für unterschiedlichste Einsatzzwecke von der Landwirtschaft über Kommunalfahrzeuge bis hin zu Feuerwehrautos. Eine hohe Fertigungstiefe und Flexibilität gehören zum Erfolgsrezept.

Die Marke Schiltrac steht für Präzision und stetige Weiterentwicklung in Mechanik und Elektronik. So richtig Aufschwung bekam der renommierte Schweizer Hersteller in den 1990er-Jahren. Diese waren geprägt durch den legendären Schiltrac 9065/9075 mit dem bekannten und noch immer produzierenden Schilter Sicherheitschassis, der eine Neuheit mit Kippkabine und einem der stärksten Motoren in der Transporter-Branche war. Zur Jahrtausendwende kamen die Modell Schiltrac 5058/2068 und 92er mit der anhaltenden modernen runden Kabinenform und Fahrzeugfederungen auf den Markt. «Schiltrac-Fahrzeuge zeichnen sich durch ihre kompakte Bauweise, hervorragende und sichere Geländegängigkeit und Wendigkeit aus, was sie ideal für schwer zugängliches Terrain macht», erklärt Peter Barmettler, Inhaber und Geschäftsführer der Schiltrac Fahrzeugbau GmbH in Buochs.

«Über 75 Prozent der Bauteile und Komponenten werden bei uns in der Schweiz produziert.»

Die Firma Schiltrac hat früh Pionierarbeit geleistet und bereits vor einer gesetzlichen Pflicht freiwillig einen Partikelfilter serienmässig verbaut, um das Image der Landwirtschaft als «Dreckschleuder» zu verbessern. «Wir starteten 2011 mit dem ersten Grosstransporter für Landwirtschaft, mit der Idee, ihn für überbetriebliche Einsatzzwecke zu nutzen wie auch für Industrie und Kommunen», sagt Barmettler. Dies gemäss dem Motto «Nur ein Mal statt zwei Mal fahren». «Die doppelte Nutzlast war ein Meilenstein, der uns nachhaltig geprägt hat.» Barmettler führt die Schiltrac Fahrzeugbau GmbH in der zweiten Generation: «Wir bauen starke und vielseitige Fahrzeuge, in welchen eine grosse Portion Innovation steckt, und der unermüdliche Wille, die effizientesten Transportlösungen für anspruchsvolle Kunden herzustellen.» Und er ergänzt: «Unsere Fahrzeuge bestehen aus einem grosses Anteil Swiss made. Über 75 Prozent der Bauteile und Komponenten werden bei uns und mit Lieferanten aus der Schweiz produziert.»

Robuste Technik und multifunktional

Die Barmettler Gruppe umfasst die Herstellung der Fahrzeuge und der Ersatzteile. Zudem tritt sie als Generalvertretung auf für Flugzeugschlepper von TowFlexx in der ganzen Schweiz. Handel und Service und Reparaturen für Traktoren, Landmaschinen aller Art, ATVs, Quads und Rasenmäher sind weitere Geschäftsbereiche. «Wir bieten auch die Aufbereitung und Revi-sion von Oldtimer-Landmaschinen wie Schilter und Hürlimann-Traktoren an, um diesen nachhaltig ein zweites Leben zu geben», sagt Barmettler, der auch den kantonalen Gewerbeverband Nidwalden präsidiert. Produziert werden die Schiltrac-Fahrzeuge in Buochs im Kanton Nidwalden – direkt inmitten der Bergwelt am wunderschönen Vierwaldstättersee. Die Fahrzeuge sind multifunktionale Arbeitsmaschinen mit Zuladung (Nutzlast) bis acht Tonnen auch für den Offroad-Bereich, den Winterdienst und Strassenräumungen. Die Kunden reichen von Landwirten, Lohnunternehmern, Netzbaufirmen wie BKW, AXPO, Flughäfen über Gemeinden, Kantone, Bauunternehmen, Bahnbetriebe bis hin zu Feuerwehren, Forstgruppen und Bergbahnen. «Unsere Fahrzeuge verfügen über ein einzigartiges Doppelchassis ohne gefährliche Drehmomente. Sicherheitskabine nach OECD-Norm gewährleisten eine optimale Sicherheit in Hanglagen», hält Barmettler fest. Schiltrac-Fahrzeuge sind dank hoher Achslasten, robuster Technik und einer kompakten Bauweise äusserst vielseitig und langlebig. «Zudem sind die Schiltrac Swisstrans und Eurotrans bis 32 t Gesamtzuggewicht einfach zu bedienen – mit Führerschein Kategorie G40 oder PW-Ausweis fahrbar.»

Clevere Fahrzeuge für die Praxis

Das 17-köpfige Team mit langjährigen Mitarbeitern ist top motiviert und mit viel Freude und Herzblut im Einsatz. «Viele unserer Leute fahren selbst Fahrzeuge aus dem Hause Schiltrac und wissen daher, wie höchste Qualitätsanforderungen umgesetzt werden können, um so auch die hohen Ansprüche unserer Kunden zu erfüllen», konkretisiert Barmettler. Weiter ist es essenziell, innovativ zu bleiben und den Puls des Marktes zu fühlen. Die Nidwaldner Fahrzeughersteller besuchen regelmässig Messen, um sich inspirieren zu lassen und neue Ideen zu entwickeln. «Wir bieten beispielsweise den Schiltrac auf Raupen für Schneeüberfahrten an – im Sommer ist er mit Rädern ausgestattet. So können Fahrzeuge ersetzt werden, die nur saisonal nutzbar sind, etwa für den Einsatz mit einem 12-Wege-Räumschild, Loipenspurgerät oder für den Schneetransport.»

«Wir wollen unsere Bekanntheit in der Schweiz weiter steigern und im nahen Ausland neue Absatzmärkte erschliessen.»

Zu den Neuheiten aus dem Hause Schiltrac, die sich in der Praxis bestens bewähren, gehören Modelle mit bis zu 245 PS, Zwei-Wege-Fahrzeuge für den Eisenbahnbetrieb sowie Feu-erwehrfahrzeuge auf Raupen, um Skihütten im Gebirge sicher zu erreichen. Notabene vereinfachen und unterstützen neuste Technologien den Betrieb der Fahrzeuge in der Agrartechnik: «Unsere Fahrzeuge verfügen über stufenlose Fahrantriebe, CAN-BUS-Steuerungen und Automatisationen mit Inhouse Software Engineering, welche die Arbeitsabläufe vereinfachen», erklärt Barmettler. Und weiter: «Der Schubboden (Kratzboden) stoppt beispielsweise automatisch, wenn der Nebenantrieb (PTO) gestoppt wird. Unser Kranprogramm senkt bei Aktivierung automatisch die Federung ab, stellt die Motordrehzahl ein, aktiviert die Parkbremse, den Allradantrieb und den Nebenantrieb.» Auch bezüglich Umweltverträglichkeit sind Schiltrac-Fahrzeuge bestens gerüstet: «Wir verbauen Motoren nach den höchsten Abgasnormen und stellen nachhaltig Ersatzteile her, um Maschinen lange am Leben zu erhalten.» Durch niedrige Motordrehzahlen wird Treibstoff eingespart. Die Motoren von Deutz können zudem mit Biodiesel betrieben werden. «Wir reduzieren dank doppelter Nutzlast Lärm sowie den Reifenabrieb. Dies gemäss der neuen, zukünftigen EU-Anforderungen bezüglich der Umwelt-Klimapolitik.»

Der Familienbetrieb pflegt eine familiäre Kultur, sodass sich die Mitarbeitenden mit dem Unternehmen identifizieren, eigene Ideen einbringen und mit viel Freude die Schweizer Qualitätsfahrzeuge herstellen, warten sowie hegen und pflegen. Dazu gehört auch die Förderung des Nachwuchses. «Wir bilden Landmaschinenmechaniker EFZ und KV-Lehrlinge aus.» Die Mehrheit der Belegschaft hat ihre Lehre im Betrieb absolviert. «Die meisten Mitarbeiter sind entweder geblieben oder nach einiger Zeit wieder zurückgekommen. Das zeigt, dass unsere Unternehmenskultur und das Arbeitsumfeld geschätzt werden», freut sich Barmettler.

Finalistin am Prix SVC Zentralschweiz

Die Produktionskosten in der Schweiz und die wachsende Anzahl an Kundenwünschen und Sonderoptionen gehören zu den Herausforderungen des Unternehmens. Das Unternehmen ist zurzeit mit der Umsetzung der Zwei-Wege-Fahrzeuge für den Schienenbetrieb beschäftigt. Künftig schmieden die Zentralschweizer Fahrzeugspezialisten noch weitere spannende Pläne für die Zukunft. «Wir wollen unsere Bekanntheit in der Schweiz weiter steigern und im nahen Ausland neue Absatzmärkte erschliessen», betont Barmettler. Noch mehr Bekanntheit erlangen dürfte das KMU mit der Selektion als Finalist am Prix SVC Zentralschweiz. So ist Schiltrac Fahrzeugbau zusammen mit vier weiteren Unternehmen aus der Region für das Finale am 22. Mai 2025 im Kultur- und Kongresszentrum KKL in Luzern nominiert. «Diese ist für uns eine grosse Anerkennung. Sie zeigt, dass nicht nur viele Mitarbeiter, Umsätze oder riesige Infrastrukturen ein Unternehmen ausmachen, sondern Werte wie motivierte Teams, viel Engagement und ein grosser Innovationsgeist, unsere Schweizer KMU einzigartig machen», freut sich der Chef.

Corinne Remund

www.schiltrac.ch

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