Publiziert am: 04.04.2025

KMU & Finanzen

Umgang mit Fremdwährungen bei Unsicherheiten

Schweizer Unternehmen sind aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung und der aktuell angespannten geopolitischen Lage Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Ein effektives Management dieser Risiken ist essenziell, um die finanzielle Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit für ihre Zukunft zu sichern.

Geopolitische Spannungen, wie die aktuellen Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und dem Rest der Welt, stellen erhebliche Risiken dar. Eine Eskalation könnte die Weltwirtschaft beeinträchtigen und somit auch Schweizer Unternehmen treffen. Laut einer gross angelegten Devisenumfrage sehen Schweizer Unternehmen die grössten Währungsrisiken in geopolitischen Ereignissen und blicken verhalten auf die Wirtschaftsentwicklung.

Warum soll ein Unternehmen ein Risikomanagement für Fremdwährungen betreiben?

Zum einen schützt ein aktives «Managen» die eigene Rentabilität, denn Kursschwankungen können die Kosten und Einnahmen deutlich beeinflussen. Kein Unternehmen möchte knapp kalkulierte Margen aufgrund von unvorteilhaften Marktschwankungen preisgeben. Zum anderen bieten Absicherungsstrategien einen Bilanzschutz, welcher die eigene Bilanzstruktur robust hält.

Weiter können unvorhersehbare Wechselkursbewegungen die Liquiditätsplanung erschweren. Mit einer guten und vorausschauenden Cashflow-Planung können diese besser prognostiziert und mit Absicherungsmassnahmen geschützt werden.

Wie kann ein Unternehmen ein Risikomanagement implementieren?

Als Erstes soll man die Risikobewertung vornehmen – das heisst Identifikation und Quantifizierung des bestehenden Fremdwährungs-Exposure im Unternehmen. Zweitens die Festlegung von Richtlinien; das bedeutet die Definition von unternehmensweiten Standards und Strategien zur Risikominderung unter Berücksichtigung geopolitischer Faktoren. Die Sensibilisierung und Ausbildung der eigenen Mitarbeitenden fördert das Risikobewusstsein und unterstützt die Minderung solcher Risiken zusätzlich.

Welche Absicherungsinstrumente können eingesetzt werden?

Ein sinnvolles und kostengünstiges Absicherungsinstrument ist das Devisentermingeschäft. Damit können Kursrisiken auf zukünftige Zahlungsströme (Fremdwährungseingänge und -ausgänge) abgesichert werden. Jede konvertible Währung kann auf jeden handelbaren Termin gekauft oder verkauft werden.

Der Kurs des Termingeschäftes setzt sich aus dem Kassakurs und dem sogenannten Swapsatz zusammen. Der Auf- oder Abschlag berechnet sich aus der Zinsdifferenz zwischen den beiden Währungen über die Laufzeit des Geschäftes. Der Einsatz von Devisenoptionen bietet Flexibilität, kostet jedoch als «Versicherung» eine Prämie.

Fazit: In einer zunehmend komplexen und unsicheren geopolitischen Landschaft ist ein proaktives Fremdwährungsmanagement für Schweizer Unternehmen unerlässlich. Durch die Implementierung geeigneter Strategien können Unternehmen ihre finanziellen Risiken minimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf internationalen Märkten sichern.

Es ist entscheidend, sowohl finanzielle als auch politische Risiken zu berücksichtigen und entsprechende Absicherungsmassnahmen zu ergreifen.

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