
Wer trägt die Verantwortung für Schäden?
versicherungsratgeber – Die Inhaber einer Bäckerei überlassen ihr Auto gelegentlich ihrem Sohn, damit dieser seinem Hobby nachgehen kann. Kürzlich wäre er beinahe in einen Unfall verwickelt worden.
Kommissionsgebühren – Seit Jahren leiden KMU-Händler unter hohen Kommissionsgebühren, welche ihnen bei bargeldlosen Kundenzahlungen entstehen. Der Ständerat will in dieser Angelegenheit die Transparenz und damit den Handlungsspielraum der KMU erhöhen.
Kreditkarten, Debitkarten, Twint, ApplePay und Konsorten haben unseren Alltag wesentlich vereinfacht. Denn sie erlauben es uns, schnell und einfach für unsere Einkäufe zu bezahlen, und das, ganz ohne Münzen oder Scheine zählen zu müssen. Diese bargeldlosen Zahlungsmittel erfreuen sich bei den Kunden einer immer grösseren Beliebtheit. Doch gerade für die Händler, die KMU, welche solche Zahlungen entgegennehmen, gibt es auch eine markante Schattenseite: hohe Kommissionsgebühren.
Diese Gebühren fallen bei jeder Transaktion mit einem bargeldlosen Zahlungsmittel an. Der Händler zahlt sie an die Firma, welche die Zahlung für ihn abwickelt und ihm die dafür benötigten Geräte (Terminals) zur Verfügung stellt – den sogenannten Acquirer. Dieser entschädigt wiederum die weiteren an der Zahlung beteiligten Akteure und behält den Rest der Gebühr für seine eigenen Aufwände.
Diese Gebühren sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Und damit auch deren Komplexität. Denn die Gebühren setzen sich aus einer Vielzahl unterschiedlicher Bestandteile und Faktoren zusammen, welche es beinahe unmöglich machen, nachzuvollziehen, wie die Endgebühr einer einzelnen getätigten Zahlung schlussendlich zustande kommt.
«Die Gebühren sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen, Und damit auch deren Komplexität.»
Die genauen Kostenstrukturen haben jedoch einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe der vom Händler zu entrichtenden Gebühren. Verstehen KMU diese nicht, können sie auch nichts dagegen unternehmen und müssen wohl oder übel auf den hohen Kosten sitzen bleiben. Diese Kosten schmälern alsdann ihre Gewinnmarge und schränken die KMU in ihrem unternehmerischen Handeln ein.
Die Problematik der hohen Kommissionsgebühren ist längst auch in der politischen Debatte angelangt. So verabschiedete der Ständerat in der vergangenen Frühjahrssession eine Motion, welche «Klartext bei den Gebühren», also die Schaffung von Gebührentransparenz, fordert. Der Schweizerische Gewerbeverband sgv unterstützt den Kampf gegen die Intransparenz der Kommissionsgebühren. Denn nur wenn KMU wissen, wofür sie wie viel bezahlen und warum, können sie unterschiedliche Aquiring-Angebote vergleichen, die für sie vorteilhafteste Offerte auswählen und sich gegen allfällig überhöhte Gebühren zur Wehr setzen.
Neben den intransparenten Gebührenstrukturen gibt es aber noch weitere Faktoren dafür, weshalb die KMU zu viel bezahlen: Der Acquiring-Markt wird durch einzelne grosse Player bestimmt. Unter ihnen herrscht nur beschränkt Wettbewerb. Auch der Bundesrat anerkennt diese Tatsache, wie er bereits im vergangenen Jahr in seiner Antwort auf eine Interpellation von sgv-Präsident und Ständerat Fabio Regazzi schreibt. Die Händler sind deshalb in hohem Masse abhängig von ihrem Acquirer.
Der fehlende Wettbewerb erschwert den Anbieterwechsel, behindert eine faire Preisbildung und treibt die Kommissionsgebühren dadurch zusätzlich in die Höhe. Daher fordert der sgv, nebst der Schaffung von Gebührentransparenz, die Wiederherstellung des fairen Wettbewerbs auf dem Acquiring-Markt mittels wettbewerbsrechtlicher Instrumente.
Michèle Lisibach, Ressortleiterin sgv
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