Hauptziel der Woche der Berufsbildung ist, den Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Volksschulstufe umfassende Einblicke in die Berufswelt zu ermöglichen. Sie befassen sich derzeit intensiv mit den Möglichkeiten, die die Berufsbildung bietet. Für den Schweizerischen Gewerbeverband sgv, die grösste Dachorganisation der Schweizer Wirtschaft, ist die Berufsbildung ein Kerndossier, weshalb er sich auf breiter Basis engagiert.
Moderne Wirtschafts- und Sozialpolitik
Anlässlich der Woche der Berufsbildung haben sich verschiedene kantonale Gewerbeverbände für das duale Berufsbildungssystem engagiert. Urs Furrer, Direktor sgv, erinnerte in seinem Grundsatzreferat in Aarau daran, dass die duale Berufsbildung mit der höheren Berufsbildung ein Erfolgsrezept für Wirtschaft und Arbeitnehmende ist. «Bildungspolitik ist die Wirtschafts- und Sozialpolitik des 21. Jahrhunderts. Wirtschaftspolitik, weil unsere moderne Wirtschaft und Gesellschaft ohne gut ausgebildete Menschen nicht funktionieren würden», wie Furrer ausführte. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen sei intakt, die Zahl der Lehrstellen konstant bis sogar steigend.
Berichte über hohe Lehrabbruchquoten würden etwas Wichtiges ausblenden. Nicht jeder Lehrabbruch sei schlecht. Die meisten Lehrabbrecher und Lehrabbrecherinnen hätten innert Monaten eine Alternative, die ihnen besser gefällt, was unter dem Strich für alle positiv sei.
Furrer betonte, dass das wichtigste Ziel der Berufsbildung die Arbeitsmarktfähigkeit sein müsse. «Rund 70 Prozent aller Berufslernenden werden in KMU ausgebildet. Das zeigt die grosse Bedeutung der KMU für die Berufsbildung», wie der sgv-Direktor betonte.
Anforderungsprofile unterstützen
Als Unterstützung für einen umfassenden Berufswahlprozess dienen die vom sgv lancierten schulischen Anforderungsprofile (www.anforderungsprofile.ch), die in allen Berufen die wichtigsten schulischen Anforderungen und Sozialkompetenzen, aber auch illustrative Arbeitssituationen aufzeigen. Sie helfen, Berufsprofile noch besser kennenzulernen, sich einzuschätzen, dabei auch Enttäuschungen und Fehlentscheide zu vermeiden, so Furrer. Und Berufsbildung sei auch geführte Integration der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt, der viele interessante Karrieremöglichkeiten biete.
Dieter Kläy, Ressortleiter Berufsbildung sgv