Vorrang für national ausgehandelte Mindestlöhne stärkt Sozialpartnerschaft
Heimatliebe, Handwerk und Innovation
LOOSLI Gruppe – Das Unternehmen im Emmental und Oberaargau kombiniert traditionelle Handwerkskunst mit moderner industrieller Fertigung, um massgeschneiderte Küchen, Bäder und Möbel zu schaffen. Mit seiner nachhaltigen Transformation in der Möbelherstellung setzt das KMU neue Massstäbe. Dafür ist es für den Green Business Award nominiert.
Für den siebten Green Business Award sind 37 Unternehmen mit unterschiedlichen Lösungen nominiert. Dazu gehört auch die Loosli Gruppe mit den drei Standorten Wyssachen, Langenthal und Cham mit ihrer nachhaltigen Transformation in der Möbelherstellung. Die Loosli-Firmengruppe ist seit 1956 fest im Emmental-Oberaargau verwurzelt. Die Firmenphilosophie der Loosli AG basiert auf Qualität, Individualität und Nachhaltigkeit. «Als Familienbetrieb haben wir es geschafft, handwerkliche Tradition mit moderner Technologie zu verbinden», erklärt Matthias Loosli, Geschäftsführer der Loosli Gruppe. Er führt das Unternehmen in der dritten Generation und hatte bereits als Kind einen Bezug zum Geschäft. «Wir bewahren die regionale Verbundenheit und Handwerkskunst, während wir in nachhaltige Lösungen und modernste Produktionstechnologien investieren.» Heimatliebe, Handwerk und Innovation sind fest in der DNA des KMU verankert. Ein ebenso wichtiger Baustein in der Firmenphilosophie ist die Firmenkultur des inhabergeführten Familienunternehmens. Dabei herrscht eine offene und direkte Kultur und man spürt die Familie. «Wir leben das Modell vom Patron, welcher zu seiner Firma schaut. So sind wir seit Jahrzehnten zusammen unterwegs und unterstützen einander», sagt Loosli. So ist es selbstverständlich, dass die Mitarbeitenden bei einem Maschinenausfall auch für einen Sondereinsatz bereit sind.
«Unserer Produkte sind so einzigartig wie jeder Kunde.»
Zu den Geschäftsbereich der Loosli Gruppe gehören der Küchen- und Innenausbau für Privatkunden sowie Bäder und Halbfabrikate für Geschäftskunden. «Wir stellen bei uns in Wyssachen Möbel aus Holz in allen Varianten her.» Und der CEO doppelt nach: «Unserer Produkte sind so einzigartig wie jeder Kunde. Stückzahl 1 ist bei uns nicht eine Marketingaussage, sondern wir leben das täglich.» Seit Generationen wurde der Betrieb immer wieder modernisiert und erweitert. Dabei ging es nicht darum, Personal einzusparen, sondern die Produktivität zu steigern. Produziert wird in Wyssachen im Emmental mit modernsten Maschinen des Marktführers Homag. Dort wird auf einer Produktionsfläche von 8000 m2 Holz zu Möbel verarbeitet. «Wir haben eine sehr tiefe Wertschöpfung, damit wir die Kundenprojekte auch umsetzen können. Wir sind durch die grosse Produktion sehr unabhängig und verfügen neben der Produktionsfläche über eine 5000 m2 grosse Lagerfläche.» Die Schreiner verarbeiten das Holz in verschiedenen Varianten. Es stammt aus der Schweiz und dem nahen Ausland. Denn gewisse Produkte wie beispielsweise Schubladenführungen sind in der Schweiz gar nicht erhältlich. Die Kunden stammen aus der ganzen Schweiz und das KMU arbeitet schweizweit mit diversen Partnern zusammen.
Nachhaltige und kreislauffähige Möbel
Die dritte Generation verfolgt das Thema Nachhaltigkeit konsequent und steckt viel Innovation und Know-how in eine ressourcenschonende Produktion und in kreislauffähige Produkte. Dazu wurde ein Nachhaltigkeitsindex erstellt, um eine Transparenz für die Loosli-Produkte zu schaffen. Das KMU hat auch einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt, um im Betrieb nachhaltig zu agieren. «Wir haben uns dabei gefragt, worin wir gut sind und wo wir noch Potenzial haben.» Die Emmentaler Möbelspezialisten sind dabei zum Schluss gekommen, dass zirkuläres Wirtschaften bedeutet, Rohstoffe lange zu nutzen und natürliche Ressourcen in Kreisläufen zu führen, ohne neue zu verbrauchen.
«Wir verwenden nachhaltige Materialien, die am Ende des Lebenszyklus der Möbel wiederver-wertet werden.»
Genau das macht Loosli mit der Badmöbellinie ZOE. Dabei beschränkt sich der Hersteller nicht auf das Recycling, sondern möchte den Kreislauf komplett schliessen. «Um diesen hohen Anspruch zu erfüllen, verwenden wir nachhaltige Materialien, die am Ende des Lebenszyklus der Möbel wiederverwertet werden.» Die Holzwerkstoffplatte ist zu 95 Prozent aus Post-Consumer-Wood und zu 5 Prozent aus Pre-Consumer-Wood. Kein Baum muss dafür gefällt werden. Die Abdeckung hat einen Recyclinganteil von 30 Prozent und die anfallenden Reste werden wiederverwertet. Kunden können sicher sein, dass ZOE-Badmöbel am Ende ihrer Lebensdauer fachgerecht aufbereitet, weiterverwendet oder zerlegt werden. Dass die Loosli Gruppe mit ihren neuen Massstäben in der nachhaltigen Möbelherstellung auf dem richtigen Weg ist, zeigt die Auszeichnung mit dem Berner Unternehmenspreis Klima + Energie im letzten Jahr.
Bei Loosli ist Innovation Tradition. «Wir wollen seit Generationen den Produktionsbetrieb aufrechterhalten. Somit müssen wir innovativ sein. Dies bedingt auch, etwas zu wagen und Investitionen in neuen Bereich zu machen», betont Matthias Loosli. Dabei stehen auch die rund 160 Mitarbeitenden im Zentrum. «Wir können gemeinsam Prozesse automatisieren und verbessern. Durch eine flache und einfache Organisation können Projekte sehr schnell angegangen werden.» Das Produktentwicklungsteam kreiert zusammen mit dem Verkauf und den Kunden neue Produkte. Dazu der Chef: « Wir müssen uns bei den Produkten immer mit dem Ausland messen. Dank guter Fachkräfte können wir die Schweizer Qualität umsetzten, die bei unseren Kunden immer noch eine grosse Bedeutung hat.» Für das KMU ist zudem der Standort Schweiz eine Herzensangelegenheit: «Wir leben in der Schweiz und wollen daher auch hier produzieren.»
Ausbildungsbetrieb mit Herz
Essenziell für das KMU ist, dem Nachwuchs eine gute Ausbildungsmöglichkeit zu geben. «Wir beschäftigen momentan elf Lernende und bilden sie in den Berufe Kaufmann/-frau und Schreiner/-in EFZ aus», sagt Loosli. «Wir haben die Ausbildung der Lernenden verdoppelt, denn diese jungen Leute sind für uns die Zukunft.» Der Fachkräftemangel ist auch in der Loosli Gruppe ein Thema. «Unser Betrieb benötigt spezielle Fachkräfte, denn wir haben Bereiche, wo wir uns tief in der Industrie befinden. Dafür das geeignet Personal zu finden, ist sehr anspruchsvoll. Dank Aus- und Weiterbildung können wir jedoch die Balance halten.»
Corona, Materialknappheit, Teuerung sowie der Ukrainekrieg waren grosse Herausforderungen für das KMU, die viel Flexibilität und Agilität verlangten. Diese Kompetenzen weiter zu behalten und noch auszubauen, sind gemäss dem Chef die grössten Herausforderungen. Trotz der unsicheren Lage gehen er und sein Team mutig in die Zukunft. «In diesem Sommer bekommen wir einen neuen Zuschnitt, welcher weiter automatisiert ist.» Zudem beschafft das Unternehmen bis 2028 weitere Maschinen, um die Produktivität und das Technologieniveau zu halten und weiter auszubauen.
Corinne Remund
Green buSiness Award
Der Green Business Award zeichnet jährlich die innovativsten Lösungen aus, die ökologischen Impact mit ökonomischem Erfolg verbinden. Der Preis wird an einer Veranstaltung «Impact Gstaad» vergeben – der schweizweit bedeutendsten Plattform für Scale-up-Finanzierungen. Die nächste Preisverleihung findet am 13. Februar 2026 in Gstaad statt.
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