Man kann die Marke Dacia mögen oder auch nicht, doch eines muss man der Marke lassen: Was die Rumänen fürs Geld auf die Räder stellen, ist nach wie vor einmalig. Nun dringt die Renault-Tochter in ein für sie neues Segment vor: Der Bigster ist ein 4,57 Meter langer, stattlicher SUV mit Front- oder Allradantrieb und durchgängig elektrifizierten Motoren und bietet ein Ausstattungsniveau, das die Budget-Marke bisher nicht kannte. Das Modell steht seit kurzem bei den Schweizer Händlern – höchste Zeit also für eine Probefahrt.

Um es gleich von Beginn weg zu sagen: Was der Bigster für den Preis bietet, ist schlicht sensationell. Der SUV startet bei 27 690 Franken, die quasi voll ausgestattete Topversion kostet 31 690 Franken – damit mischt der Rumäne das hart umkämpfte Segment der Kompakt-SUV gehörig auf. Denn er bietet neben einem attraktiven Design und viel Platz im tadellos verarbeiteten Innenraum mit grossem Kofferraum (566 bis maximal 1912 Liter) auch eine umfangreiche Ausstattung samt moderner Assistenzsysteme und obendrauf noch ein paar pfiffige Details.

Durchgängig elektrifiziert

Die Antriebe in der Palette sind – wie immer bei Dacia – leistungsmässig auf der schwächeren Seite, aber völlig ausreichend. Los geht es mit einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 48-Volt-Mildhybridsystem, der mit Frontantrieb 103 kW/140 PS oder mit Allradantrieb 96 kW/130 PS leistet. Beide sind mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe kombiniert. Darüber rangiert der von uns gefahrene Vollhybrid mit 115 kW/155 PS Systemleistung und Multimode-Automatikgetriebe. Er kombiniert einen 1,8-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor (80 kW/109 PS) mit einem E-Motor (32 kW/50 PS) und einem Hochspannungsstarter/Generator. Die Kraft wird über die Vorderräder abgegeben – wohl erst nächstes Jahr kommt dann ein Vollhybrid mit Allradantrieb hinzu.

Schon nach wenigen Minuten ist klar: Der Bigster fährt sich wie ein Grosser. Er rollt manierlich ab, ist nicht überragend komfortabel, aber auch in keiner Weise unangenehm. Die Hybridversion fährt immer rein elektrisch an, gemäss Hersteller soll sie im Stadtverkehr rund 80 Prozent der Zeit nur mit Strom unterwegs sein. Das Cockpit mit zwei grossen Bildschirmen ist modern, einfach bedien- und voll vernetzbar. Kurzum: Mehr Auto braucht kein Mensch. Oder wie es Marken-Chef Denis le Vot sagt: «Wir haben Dacia begehrenswerter und anspruchsvoller denn je gemacht, und das zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.» Daran wird die Konkurrenz zu knabbern haben.

ds

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