Publiziert am: 13.06.2025

Macher, die Visionen realisieren

WAGNER SCHRIFTEN AG – Das Freiämter KMU hat sich im Nischenmarkt der Schriftenateliers gut positioniert. Dabei gehören eine klare Fokussierung auf Qualität, Flexibilität und Individualität zu seinen Erfolgsfaktoren. Ebenso bildet der Betrieb Lernende aus und setzt auf Nachhaltigkeit. Dies alles macht die Firma zu einem der besten Unternehmen im Aargau.

Die Wohler Firma Wagner Schriften AG hat kürzlich den Aargauer Unternehmerpreis erhalten. «Dieser Preis ist eine schöne und auch bedeutende Anerkennung unserer Arbeit – für mich persönlich, aber vor allem für das ganze Team», freut sich Inhaber Michel Wagner. «Er zeigt, dass unser Einsatz, unsere Qualität und unser Innovationsgeist auch von aussen wahrgenommen und geschätzt werden.» Die Jury war unter anderem auch vom vorbildlichen Arbeitsklima – auch für Hunde – beeindruckt. Die Firmenkultur ist familiär, freundschaftlich, humorvoll und von gegenseitigem Respekt geprägt. «Jeder im Team trägt Verantwortung, wird ernst genommen und bringt sich mit seinen Stärken ein. Wir kommunizieren offen, arbeiten lösungsorientiert und pflegen eine ‹Packen-wir’s-an›-Mentalität», erklärt Wagner. Der Geschäftsleiter und sein 20‑köpfiges Team verstehen sich als Macher, die Visionen realisieren – technisch wie gestalterisch, ganz nach dem Motto «Wir formen Ideen». Dazu erklärt der Chef: «Ideen gibt es viele – wir sehen unsere Rolle darin, diese in eine konkrete, sichtbare und greifbare zwei- oder dreidimensionale Form zu bringen. Sei es als Leitsystem, Werbefläche, Produktdisplay oder Firmenauftritt.»

Michel Wagner hat mit seine Frau Karla das Unternehmen innerhalb von 32 Jahren aufgebaut und etabliert. Sein Erfolgsrezept ist einfach: «Leidenschaft für das, was ich tue, kombiniert mit der Bereitschaft, mich ständig weiterzuentwickeln.» Und er ergänzt: «Ich habe früh gelernt, auf Qualität und Verlässlichkeit zu setzen – Werte, die mir persönlich wichtig sind und die unsere Kunden schätzen.» Dazu kommt ein engagiertes Team, ohne das vieles nicht möglich wäre. «Wir wollen Ideen und Marken unserer Kunden sichtbar machen – und zwar auf höchstem handwerklichem und gestalterischem Niveau», betont Wagner. Dabei stehen Kundenorientierung, Qualität, Nachhaltigkeit und Innovation im Zentrum. «Wir denken lösungsorientiert und arbeiten partnerschaftlich, sowohl intern wie auch extern.»

«Wir haben früh begonnen, Lernende auszubilden – das hat unser KMU verjüngt und nachhaltig geprägt.»

Ein grosser Meilenstein in der Unternehmensgeschichte war der Schritt zur AG und der Umzug 2014 an den heutigen Standort an die Anglikerstrasse 20 in Wohlen. «Wir konnten mit der Erweiterung der Räumlichkeiten unseren Produktionspark weiter aufbauen – mit modernem Digitaldruck, Frästechnik, CNC-Bearbeitung, Textil- und Werbetechnik.» Ein weiterer wichtiger Punkt in der Firmenphilosophie ist die Lehrlingsausbildung: «Wir haben früh begonnen, Lernende auszubilden – das hat unser Unternehmen nicht nur verjüngt, sondern auch nachhaltig geprägt und uns vor dem Fachkräftemangel bewahrt.»

Ganzheitliche Lösungen

Die Kernbereiche des Freiämter KMU sind Beschriftungen und Signaletik, Textilveredelung, Digitaldruck sowie die Kunststoffverarbeitung. «Diese Vielfalt erlaubt es uns, ganzheitliche Lösungen anzubieten – vom Prototypenbau bis zur Serienfertigung, vom Einzelstück bis zur Markeninszenierung.» Signaletik ist mehr als nur Wegweiser – sie strukturiert Räume, schafft Orientierung und prägt das Erscheinungsbild. Wichtig ist, dass sie funktional, ästhetisch und nachhaltig ist. «Wir achten darauf, dass Gestaltung, Material und Umgebung harmonieren und der Mensch im Mittelpunkt bleibt.» Bei der Kunststoffverarbeitung liegen die Herausforderungen in der Kombination von Design, Funktionalität und Verarbeitbarkeit. «Kunststoff ist sehr vielseitig, erfordert aber Know-how in Bezug auf Temperaturverhalten, Stabilität und Bearbeitungsprozesse. Zudem wird nachhaltige Materialwahl immer wichtiger», weiss Wagner. Ein weiteres Standbein ist die Textilveredelung, die sehr gefragt ist. «Viele Kunden – von KMU bis zu Grossfirmen – möchten sich über Kleidung und Werbetextilien präsentieren. Wir bieten Bestickung, Bedruckung und individuelle Konfektionierung», sagt Wagner. Dabei stehen Qualität, Waschbeständigkeit und ein professionelles Erscheinungsbild im Fokus.

Die Digitalisierung hat die Branche verändert. So bringen moderne Digitaldruckverfahren, CNC-Technik, Laserzuschnitt oder 3D-Beschriftung neue Gestaltungsmöglichkeiten. Gleichzeitig nehmen nachhaltige Materialien und ressourcenschonende Produktions-verfahren an Bedeutung zu. Die Aargauer Schriftenspezialisten haben sich durch eine klare Fokussierung auf Qualität, Flexibilität und Individualität als Nischenplayer positioniert. «Wir sind kein Massenanbieter, sondern entwickeln Lösungen, die auf den Kunden zugeschnitten sind», betont Wagner. Und weiter beteuert er: «Dank unserer eigenen Produktion können wir sehr schnell auf Kundenbedürfnisse reagieren oder sinnvolle und machbare Alternativen aufzeigen – das schafft Vertrauen und echte Mehrwerte.» Seine Kunden sind breit gefächert, von KMU zu öffentlichen Institutionen, Werbeagenturen oder Vereinen, aber auch regionalen oder nationalen Industrieunternehmen. So gehören neben AXA und AKB auch Ricola, Wander, Unilever, diverse Gemeinden, Spitäler oder Planungsbüros zum Kundenstamm. «Auch viele regionale Betriebe vertrauen uns seit Jahren – diese Beständigkeit ist uns besonders wichtig.»

Gelebte Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

Einen grossen Stellenwert im Unternehmen hat die Nachhaltigkeit. Sie beginnt bei der Wagner Schriften AG nicht nur bei der Materialwahl, sondern ist Teil der Firmenstrategie – und liegt dem ganzen Team im wahrsten Sinne des Wortes im Blut. «Schon beim Einzug in unsere Räumlichkeiten haben wir den Innenausbau mit nachhaltigen Werkstoffen wie Holz umgesetzt», stellt der Chef fest. Seit 2014 bezieht das KMU zudem 100 Prozent Ökostrom von der IBW. «Natürlich achten wir auch bei der Materialwahl konsequent auf ökologische Kriterien: Wenn immer möglich, verwenden wir Materialien aus Rezyklat oder PVC-freie Alternativen, etwa für Fahrzeugbeschriftungen.» Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der enge Austausch mit Lieferanten und Geschäftspartnern. «Seit unserer Teilnahme am Nachhaltigkeits-Förderprogramm der AKB wissen wir noch genauer, wie wir unsere Prozesse nach nachhaltigen Kriterien ausrichten können», sagt Wagner. «Unsere Lieferanten beraten und schulen uns aktiv bezüglich Neuentwicklungen und alternativen Materialien – das stärkt unser nachhaltiges Handeln entlang der gesamten Wertschöpfungskette.» Aber auch soziale Verantwortung und Sicherheit für die Mitarbeitenden laufen für Michel Wagner unter Nachhaltigkeit: «Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch, dass sich unsere Mitarbeitenden wohlfühlen und sicher arbeiten können.» Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen, ein respektvoller Umgang, moderne, sichere Arbeitsplätze sowie flexible Arbeitszeitmodelle, welche einen guten Einklang zwischen Arbeit und Familienleben ermöglichen. «Wir fördern den Teamgeist, bieten Entwicklungsmöglichkeiten.» Hand in Hand mit der gelebten Nachhaltigkeit im Betrieb gehen Innovation und Qualität. Dies bedingt Neugierde für Trends, Experimentierfreudigkeit, Know-how, aber auch interne Schulungen und saubere Arbeitsprozesse. «Qualität beginnt bei der Planung und endet nicht beim fertigen Produkt. Wir kontrollieren laufend, optimieren wo nötig und bleiben technologisch am Puls – ohne das Handwerkliche zu vernachlässigen.»

«Wir achten darauf, dass Gestaltung, Material und Umgebung harmonieren und der Mensch im Mittelpunkt bleibt.»

Eine zentrale Herausforderung ist es allerdings, mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten und gleichzeitig die Qualität und Individualität der Lösungen zu bewahren. Auch der steigende Kostendruck – etwa bei Materialien und Energie – fordert das KMU. «Wir möchten zudem unser Unternehmen nachhaltig weiterentwickeln, ohne unsere Identität als Familienbetrieb zu verlieren. Das Gleichgewicht zwischen Innovation und Bodenhaftung zu halten, ist nicht immer einfach – aber genau das macht es spannend», sagt Wagner.

Ausbilden auf Augenhöhe

Ein zentrales Anliegen ist für die Schriftenprofis die Ausbildung des Nachwuchses. Für Michel Wagner und sein Team ist dies nicht nur eine gesellschaftliche Verantwortung, sondern auch eine Investition in die Zukunft – für die Branche, für das Unternehmen und für die jungen Menschen selbst. «Wir möchten unseren Lernenden nicht nur Fachwissen vermitteln, sondern auch Werte wie Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und Qualitätsbewusstsein. Sie sollen Freude am Beruf entwickeln und Schritt für Schritt Verantwortung übernehmen können – praxisnah und auf Augenhöhe.» Die Ausbildung und Förderung des Nachwuchses zahlt sich bezüglich Fachkräftemangel denn auch aus. «Wir freuen uns über viele Rückkehrer, die nach ihren Wanderjahren wieder zu uns gefunden haben – sowohl in der Produktion als auch in der Projektleitung.» Ein schönes Beispiel dafür ist Markus Jost, Produktionsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung. «Das sehen wir als grosses Kompliment – und es zeigt uns, dass wir als kleines Familienunternehmen wohl einiges richtig machen.» Mit Claire und Timothy Wagner ist bereits die zweite Generation im Geschäft aktiv und die Nachfolge ist geregelt, was Michel und Karla Wagner als ein grosses Geschenk erachten. «Es ist eine grosse Freude, dass unsere Kinder das Unternehmen mittragen», freut sich die Chefin, die fürs Personalwesen zuständig ist. Und ihr Mann doppelt nach: «Eine gute Nachfolgeplanung beginnt früh, ist offen und braucht viel Vertrauen. Wichtig ist, dass die nächste Generation eigene Ideen einbringen kann und Schritt für Schritt Verantwortung übernimmt.»

Die Familie Wagner sieht grosses Potenzial in der Branche – gerade in der Kombination aus Handwerk, Design und Technologie. «Individuelle Lösungen, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und hochwertige Gestaltung bleiben gefragt. Wer flexibel bleibt und in Qualität investiert, hat gute Karten.» Momentan liegen diverse spannende neue Kundenaufträge sowie Projekte von nationalen Kunden, die ein hohes Mass an Kreativität und technischer Umsetzungskompetenz verlangen, in der Schublade bereit. «Gleichzeitig beschäftigen wir uns intern mit der Weiterentwicklung unserer Abläufe und Dienstleistungen – immer mit dem Ziel, unsere Kunden noch besser zu begleiten.» Corinne Remund

www.mein-wagner.ch

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