Die Nachfolgeplanung ist ein komplexer Prozess, der oft unterschätzt wird. Emotionale und strategische Herausforderungen können dazu führen, dass er zu spät angegangen wird. Eine frühzeitige Auseinandersetzung bringt Stabilität und Sicherheit – für Ihre Firma, Ihre Mitarbeitenden und Sie selbst.
Die Nachfolgeplanung ist ein vielschichtiger Prozess. Oft wird sie jedoch zu spät in Angriff genommen – sei es aus fehlendem Bewusstsein für den langfristigen Charakter dieses Vorhabens oder aufgrund emotionaler Hürden, die eine Auseinandersetzung damit erschweren. Eine frühzeitige Planung bietet jedoch entscheidende Vorteile: Sie ermöglicht es, das Unternehmen, die Mitarbeitenden und sich selbst optimal auf die Übergabe vorzubereiten. Idealerweise beginnt man zehn bis fünfzehn Jahre vor der geplanten Übergabe, sich mit den eigenen Wünschen und Zielen auseinanderzusetzen. Ein zentraler Aspekt der Nachfolgeplanung ist die Wahl des passenden Modells. Dabei lassen sich drei gängige Optionen unterscheiden:
Familieninterne Nachfolge (Family-Buy-out)
Bei der familieninternen Übergabe wird das Unternehmen an einen oder mehrere Nachkommen oder an ein anderes Familienmitglied übertragen. Diese Lösung wird oft bevorzugt, da sie das Lebenswerk weiterführt. Allerdings sind damit auch emotionale Herausforderungen und potenzielle Konflikte verbunden. Eine klare Kommunikation über Erwartungen und Verantwortlichkeiten ist daher essenziell, um Streitigkeiten zu vermeiden.
Interne Nachfolge (Management-Buy-out)
Hierbei wird das Unternehmen an eine oder mehrere leitende Mitarbeitende verkauft. Dies verspricht Kontinuität und Stabilität, da mit der neuen Führung bereits vertraute Personen an der Spitze stehen. Eine frühzeitige Identifikation und gezielte Förderung potenzieller Nachfolgerinnen und Nachfolger ist dabei von grossem Vorteil.
Externe Nachfolge (Management-Buy-in, Verkauf, IPO)
Bei einem Management-Buy-in erfolgt der Verkauf an eine Drittpartei. Dies kann neue Impulse bringen, birgt aber auch das Risiko einer kulturellen Veränderung innerhalb der Firma. Alternativen bieten der Verkauf an strategische Investoren, die oft Synergien mit ihrem eigenen Geschäftsmodell suchen, oder ein Verkauf an Private-Equity-Gesellschaften, die das Unternehmen weiterentwickeln und später gewinnbringend veräussern. Weiter besteht die Option eines Börsengangs (IPO), bei dem das Unternehmen Anteile an der Börse ausgibt und so an Kapital gelangt. Dies eignet sich vor allem für grosse Unternehmen mit stabilen Ertragsaussichten.
Als Unternehmerin oder Unternehmer sind Sie für die Einleitung des Nachfolgeprozesses verantwortlich. Dennoch ist es ratsam, frühzeitig externe Expertise hinzuzuziehen. Sparringspartnerinnen und -partner können wertvolle Zweitmeinungen liefern, während Fachpersonen die persönlichen, rechtlichen, betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Aspekte eines Nachfolgekonzepts prüfen. Auch Ihre Bank spielt eine wichtige Rolle, insbesondere bei der Evaluierung von Finanzierungsmodellen.
Eine vorausschauende Planung schafft Sicherheit und Flexibilität für Sie, Ihre Familie und Ihre Mitarbeitenden. Viel Erfolg!