Schweizerische Gewerbezeitung: Die Drogistinnen und Drogisten nehmen zum ersten Mal an den diesjährigen SwissSkills vom 17. bis zum 21. September in
Bern teil. Was hat den Schweizerischen Drogistenverband dazu veranlasst, an diesen Berufsmeisterschaften teilzunehmen?
Andrea Ullius: Einerseits wollen wir zeigen, über welches breite und fundierte Wissen Drogistinnen und Drogisten verfügen. Andererseits ist es uns wichtig, die Drogerie als Anlaufstelle für Gesundheit und Wohlbefinden bekannter zu machen – und wo ginge das besser als an den SwissSkills?
Was bedeutet diese Teilnahme an den Berufsmeisterschaften für den Schweizerischen Drogistenverband?
Es ist ein grosser Aufwand, aber auch eine enorme Motivationsspritze für die Branche. Wir sind zum ersten Mal dabei und haben uns entschieden, das professionell durchzuführen.
Können Sie uns einen kleinen Einblick geben, was es braucht, bis das Projekt «SwissSkills 2025» realisiert ist?
Wir mussten als Neulinge bei den SwissSkills zunächst verstehen, wie die Organisation, die Wettkämpfe usw. funktionieren. Anschliessend galt es, das Finanzielle zu regeln sowie die gesamte Organisation mit unserem Auftritt und Stand auf die Beine zu stellen. Oberste Priorität hatte, unsere Branche davon zu überzeugen, dass wir genügend Talente für die Berufsmeisterschaft gewinnen können. Wir sind absolut glücklich, dass alles so hervorragend funktioniert hat.
Was sind die grössten Herausforderungen für Ihren Verband bezüglich der Teilnahme an dieser Berufsmeisterschaften in Bern?
Die Finanzierung ist sicherlich eine grosse Herausforderung. Allein der Stand kostet über 100 000 Franken. Die grösste Herausforderung war es jedoch, die einzelnen Elemente zu einem stimmigen Ganzen zu verbinden. Wir mussten alles aufeinander abstimmen – von den Talenten und deren Wettkampfaufgaben über die Besucherbetreuung bis zur Kommunikation und das «Meet and Greet» mit unserem Netzwerk sowie den Bewertungsrastern und der Jury des Wettkampfs.
Wie haben Sie die zwölf jungen Talente, die an den SwissSkills 2025 antreten werden, rekrutiert?
Wir konnten uns hier auf die hervorragende Zusammenarbeit mit unseren Sektionen, Gruppierungen und Ketten verlassen. Alle haben am selben Strick gezogen. Wir haben auch Talente direkt in den Drogerien angesprochen und über die Berufsschulen Werbung dafür gemacht.
Wie präsentieren die jungen Leute den modernen Drogistenberuf an den Berufsmeisterschaften, respektive, was müssen sie können?
Es gibt mehrere Teilwettkämpfe. Die Talente müssen zwei Arzneimittel nach einer vorgegebenen Rezeptur und unter Einhaltung aller Qualitätsrichtlinien herstellen. Anschliessend findet ein Beratungsgespräch statt. Dabei geht es um eine ganzheitliche Beratung unter Berücksichtigung der relevanten gesundheitsspezifischen Aspekte und Vorgaben. Ausserdem sind die Talente gefordert, chemische Substanzen und getrocknete Heilpflanzen treffsicher zu erkennen. Zu guter Letzt dürfen die Talente noch einen zweiten Verkaufspunkt erstellen, denn Verkaufsförderung ist in der Drogerie sehr wichtig. Am Finaltag werden diese Aufgaben leicht angepasst, und die Talente erwartet zudem noch zwei Überraschungsaufgaben, die bis dahin streng geheim bleiben.
Wie laufen die Vorbereitungsarbeiten?
Projektleiterin Domenika Bitterli mit ihrem Team arbeitet mit Hochdruck. Sie freuen sich, wenn es endlich losgeht. In diesen Tagen arbeiten praktisch alle aus unserem kleinen SDV-Team für die SwissSkills.
Was ist charakteristisch für die Ausbildung der Drogistinnen und Drogisten?
Die Vielseitigkeit ist sicherlich ein Alleinstellungsmerkmal unseres Berufs. Neben medizinischem und pharmakologischem Wissen sind auch Kenntnisse in Komplementärmedizin, Herstellung, Kosmetik, Technika usw. gefragt. All diese Puzzleteile ermöglichen es Drogistinnen und Drogisten, lebenslange Ansprechpartner für Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität der Schweizer Bevölkerung zu sein.
Was wünscht sich der Schweizerische Drogistenverband für die SwissSkills 2025?
In erster Linie freue ich mich, wenn alle Teilnehmenden Spass an den SwissSkills haben. Ebenso wünsche ich mir, dass die Besucherinnen und Besucher unseres Standes begeistert sind von unserem Metier. Wir freuen uns, wenn wir Jugendliche für unseren Beruf begeistern können – egal, ob sie den Beruf erlernen oder die Drogerie bei der nächsten Gelegenheit besuchen möchten.
Interview: CR
www.drogerie.ch