Publiziert am: 19.09.2025

Ja zu wichtigen neuen Titeln

HÖHERE BERUFSBILDUNG – Der Ständerat hat den Antrag des Bundesrates zur Förderung der höheren Berufsbildung einstimmig angenommen. Dieser Entscheid liegt ganz auf der Linie des sgv. Auch bei den Titelzusätzen obsiegte der Antrag des Bundesrates. Nun ist der Nationalrat am Zug.

Mit der Annahme der Vorlage des Bundesrates wirkt der Ständerat dem Fachkräftemangel und insbesondere dem Mangel an berufspraktisch ausgebildeten Fachkräften entgegen. Zielsetzung der Gesetzesvorlage ist, die höhere Berufsbildung bekannter zu machen und ihr gesellschaftliches Ansehen zu steigern.

«Professional Bachelor» und «Professional Master» als Titelzusätze

Die neuen Titel «Professional Bachelor» und «Professional Master» sind Zusätze und ergänzen die bestehenden Titel. Fachkräfte mit entsprechenden Abschlüssen haben ein kleines Risiko, arbeitslos zu werden. Die Lohnaussichten sind sehr gut, wie eine kürzlich veröffentlichte Studie bekanntgemacht hat.

Ein Mehrheitsantrag der vorberatenden Kommissionen für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerates nach einer weiteren Titeldifferenzierung wurde abgelehnt. Gemäss diesem Antrag sollte der Titelzusatz beim Abschluss einer höheren Fachprüfung «Professional Bachelor» lauten, beim Erwerb eines Abschlusses einer höheren Fachschule «Professional Bachelor in ...» – ergänzt durch die Fachrichtung.

«Professional Bachelor» und «Professional Master» werden somit künftig nur in Kombination mit den schon heute existierenden Titeln geführt.

PrĂĽfungssprache Englisch, Flexibilisierung der Nachdiplomstudien

Neben den Titel Professional Bachelor und Professional Master beinhaltet die Vorlage drei weitere Punkte. So sollen neu eidgenössische Berufs- und höhere Fachprüfungen auch auf Englisch abgelegt werden können. Für höhere Fachschulen wird ein Bezeichnungsrecht eingeführt und die Nachdiplomstudien der höheren Fachschulen werden flexibilisiert, was eine effizientere Ausrichtung und vereinfachte Angebotsanpassung aufgrund von neuen Entwicklungen im Arbeitsmarkt ermöglicht.

In Bildungskreisen breit abgestĂĽtzt

Die Vorlage des Bundesrates ist das Resultat eines mehrjährigen und breit abgestützten Prozesses, in dem die Verbundpartner der Berufsbildung sowie weitere Bildungskreise mehrfach in Arbeitstagungen und Vernehmlassungen eingebunden wurden. Für die Dachverbände muss das der Weg sein, damit breit abgestützte Kompromisse erst möglich werden.

Geschäft geht in den Nationalrat

Die unveränderte Vorlage geht nun in den Nationalrat. Die Chancen sind intakt, dass der Zweitrat die Vorlage ebenso gründlich und vorausschauend berät wie der Ständerat, haben die Fraktionen doch mit einer Reihe gleichlautender Motionen bereits zu einem früheren Zeitpunkt den Willen bekundet, die höhere Berufsbildung weiterzuentwickeln und ihr mit den Titelzusätzen ein neues Gesicht zu geben.

Dieter Kläy, Ressortleiter sgv

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