Retro zieht. Spätestens, seit BMW 2001 den neuen Mini im Retro-Design lanciert und seither sehr erfolgreich verkauft hat, setzen immer mehr Autohersteller auf die Taktik, das Flair alter Autoikonen in die Gestaltung moderner Modelle einfliessen zu lassen. Gerade bei Elektroautos ist das sehr populär – man will den Kunden das Neue mit altem Charme schmackhaft machen.
Auch Fiat hat das bereits sehr erfolgreich ausgeführt, zunächst in der Neuauflage des Cinquecento (500), danach auch im grösseren 600. Es ist deshalb nur logisch, dass die Italiener nun auch den legendären Panda haben neu aufleben lassen. «Der neue Grande Panda spiegelt den charakteristischen Stil der Marke wider und ist perfekt auf die hiesigen Bedürfnisse zugeschnitten», meint Yannick Lagger, Markenchef beim Importeur Astara Schweiz. «Er ist aussen kompakt, innen geräumig, erschwinglich und hat ein cooles Design, welches Stilelemente der ikonischen Vorgängermodelle mit viel Liebe zum Detail aufgreift.»
Nicht ĂĽppig, aber ausreichend
Der Grande Panda wird vorerst in zwei Motorvarianten angeboten: als reiner Stromer sowie als 48‑Volt-Mildhybrid mit 1,2‑Liter-Dreizylinder-Turbobenziner (74 kW/101 PS). Zur Testfahrt stand die Elektroversion bereit, angetrieben mit einer Leistung von 83 kW/113 PS über die Vorderräder, gespeist von einer 44‑kWh-Batterie, die für eine Normreichweite von 320 Kilometern reicht und mit maximal 100 kW (DC) geladen werden kann. Damit ist der kantige Italiener nicht gerade üppig ausgerüstet, doch für ein Auto, dessen primärer Einsatzzweck der Stadtverkehr ist, reicht das.
Dabei kann der Elektro-Panda gerade auf der Landstrasse gross auftrumpfen. Er fährt sich völlig unaufgeregt, wirkt dabei ausgereift und gefällt mit einem hohen Abrollkomfort, den man im 4‑Meter-Segment nicht zwingend erwarten kann. Man sitzt recht bequem, wenn auch nicht perfekt abgestützt, in einem Innenraum mit gutem Platzangebot (Kofferraum: 361 bis 1315 Liter), der mit verspielten Elementen aufgepeppt wurde. Das Cockpit mit Doppelbildschirm ist übersichtlich. Eyecatcher ist das Handschuhfach aus einem Verbundmaterial, das zu etwa einem Drittel aus Bambusfasern besteht – es weist exemplarisch auf die Verwendung von nachhaltigen Materialien im Innenraum hin.
Der Grande Panda hat das Zeug dazu, dem italienischen Hersteller auch hierzulande wieder zu mehr Erfolg zu verhelfen, zumal sein Retrodesign nicht nur bei eingefleischten Markenfans gut ankommen dĂĽrfte. Die Preise fĂĽr die Elektroversion starten bei 24 990 Franken, der Mildhybrid wird bereits ab 18 990 Franken angeboten. ds
www.fiat.ch
Auf einen Blick
Fiat Grande Panda La Prima
Karosserie:
City-SUV mit 5 Türen und 5 Plätzen
Masse (L Ă— B Ă— H):
3999 Ă— 1763 Ă— 1629 mm
Kofferraum: 361 bis 1315 l
Leergewicht /Nutzlast:
1479 / 431 kg
Antrieb:
Elektromotor, Frontantrieb
Leistung: 83 kW (113 PS)
Drehmoment: 122 Nm
Fahrleistungen:
132 km /h, 0–100 km /h in 11 s
Batteriekapazität:
43,8 kWh (netto)
Ladeleistung:
11 kW (AC), 100 kW (DC)
Verbrauch (WLTP):
18,5 kWh auf 100 km
Reichweite (WLTP): 320 km
Garantie:
3 Jahre oder 100 000 km
Batterie-Garantie:
8 Jahre oder 160 000 km
Preis: Ab 28 490 Franken