«Herzlich willkommen in Rapperswil!», begrüsst uns die Dame im Visitor Center am Fischmarkt in Rapperswil-Jona. Sie rüstet uns mit Karten, Infos, Coupons für die fünf Posten und einem Getränk für unseren FoodTrail durch die Rosenstadt aus. Der Zürichsee liegt ruhig und verträumt unter einem sanften Nebelschleier. Ein paar Möwen kreischen. Wir – das sgv-Team, eingeteilt in vier Gruppen – starten unsere Pilgerreise bei der im Boden eingelassenen Jakobsmuschel vor dem Verkehrsbüro. Gemütlich schlendern wir den Quai entlang unter den Kastanienbäumen hindurch und kommen in eine verwinkelte Altstadtgasse. Unter Bögen hindurch, vorbei an malerischen Rosengärten gelangen wir zu Rudolf V. von Rapperswil. Er geleitet uns an den ersten Posten – ins Gourmellino, wo ein feines Prosecco-Cüpli oder als alkoholfreie Alternative ein in der Region produziertes Urban Lemonade Yuzu Lime auf uns wartet. «Unser Prosecco wurde bereits zum 15. Mal zum Prosecco des Jahres gewählt», freut sich Inhaber Felix Müller. Seit fünf Jahren führt er zusammen mit seiner Frau Bea den Spezialitätenlebensmittelladen mit Café. «Wir führen als einen der wenigen eigenständigen, privaten Lebensmittelläden viele regionale und lokale Produkte.»
Essig, Öle und Liköre zum Probieren
Unsere Rätseltour führt uns weiter in das Gebiet westlich der unteren Bahnhofstrasse. Ein wahrer Blickfang dieser ländlichen Vorstadtzone ist die «Schönau», ein Holzchalet mit grünen Fensterläden und einem wahren kulinarischen Schatz im Innern. Hier befindet sich einer der insgesamt weltweiten 250 Standorte vom Franchisenehmer vomFass. Wir werden herzlich begrüsst von einer jungen Verkäuferin, die uns die hochwertigen Produkte in den Holzfässern, Tonkrügen und Glasballonen präsentiert – notabene inklusive Degustation. «Wir haben hier Essig aus den eigenen Manufakturen. Sie sind aus der reinen Frucht gewonnen – für milde Säure und intensive Aromen.» Ebenso eine Gaumenfreude sind die Öle in den Tonkrügen, die besonders schonend gewonnen wurden und so über noch viele natürliche und bekömmliche Inhaltsstoffe verfügen. Natürlich fehlt es auch nicht an mundigen Likören – von zartbitter bis honigsüss.
Mit einer Miniatur-Kostprobe im grünen FoodTrail-Sack geht es weiter Richtung See, am 841 Meter langen Holzsteg vorbei über das Gelände der Ostschweizer Fachhochschule Ost. Mit rund 3800 Studierenden und über 1000 aktuellen Forschungsprojekten stellt sich das Bildungskreuz der Region dar. Inzwischen hat sich der Nebel gelichtet und die Sonne erstrahlt in ihrer ganzen Pracht und lässt die Rosenstadt duften und vibrieren. Wir gelangen in den belebten Teil der Stadt neben dem Bahnhof. Unser Ziel ist das Ortimo, ein Genussmarkt, der Take-away und Bistro zugleich ist. Er beherbergt eine Vielfalt an Produkten mit ausgezeichnetem Geschmack und von hochwertiger Qualität: Geschmack und Qualität heisst für das Team vom Ortimo, Lebensmittel zu finden, von denen sie überzeugt sind, dass sie lokal, fair und nachhaltig produziert sind. Als Kostprobe gibt es eine feine Quiche zum Mittagessen.
In der Welt der Tees und AufgĂĽsse
Gestärkt geht es zurück in die Altstadt mit ihren historischen Bauten. Auf Schritt und Tritt begegnet man den «historischen Fragmenten» der um 1200 gegründeten Stadt. Der nächste Gastgeber ist das Teehaus Rapperswil, das von Astridund Dani Poschung geführt wird. Mit grosser Leidenschaft entführen sie uns in die Welt des Tees: «Tee ist über 5000 Jahre alt und somit eines der ältesten Produkte und Kulturgüter der Menschheit. Er ist in Europa seit dem 17. Jahrhundert bekannt.» Das Teehaus ist mit 365 Aufgüssen ein namhafter Anbieter und baut sein Sortiment stetig aus. Der letzte Posten führt uns via Treppen zur Stadtpfarrkirche St. Johann durch die Altstadt ins Café Rosenstädter, wo wir mit Kaffee und Kuchen belohnt werden. Danach geht’s via Schiff nach Zürich – ein wenig klüger und um einige Gaumenfreuden und Eindrücke reicher.
Corinne Remund