Publiziert am: 03.10.2025

Preise für Elektroautos sinken spürbar

E-Autos – Wegen ihrer grossen Hochvoltbatterie sind E-Autos teurer als Verbrennermodelle. Doch nun purzeln die Preise, quer durch alle Segmente. Neue Konkurrenz aus China, geringere Herstellungskosten und Rabatte sind die Gründe.

Elektroautos sind teurer als Modelle mit Verbrennungsmotor. Der Grund ist die kostenintensive Hochvoltbatterie, die je nach Grösse den Preis eines Kleinwagens haben kann. Doch es gibt Good News: Die Preise für E-Autos purzeln und gleichen sich langsam den Verbrenner-Preisen an. Noch vor zwei Jahren lag der Preisbereich der zehn billigsten Elektroautos in der Schweiz zwischen 19 990 und 33 600 Franken. Aktuell ist dieser Bereich deutlich gesunken auf 15 000 bis 24 990 Franken.

Die Produktionskosten der Stromer wurden dank Skaleneffekten durch grössere Stückzahlen sowie sinkende Batteriepreise gesenkt und liegen nun ungefähr auf dem Niveau von Verbrenner-Modellen. Zudem geraten die etablierten Hersteller immer mehr unter Preisdruck, denn: Neue Wettbewerber aus China bringen nun nach und nach besonders preisgünstige Modelle nach Europa und auf den Schweizer Markt. Die Importeure und Garagisten versuchen ihrerseits, das Interesse an Elektroautos durch Rabatte neu anzufachen. Das Ergebnis ist eine grosse und vielfältige Auswahl an preisgünstigen Stromern.

Es geht los bei 15 000 Franken

Das günstigste Elektroauto der Schweiz bleibt weiterhin der Dacia Spring. Dazu musste die Renault-Tochter aber die Preise der Neue-Modelle-Generation deutlich senken. Der Spring wird in seiner Basisversion mit 33 kW/45 PS Leistung nun bereits ab 15 000 Franken angeboten. Sein 26,8-kWh-Akku sorgt für eine Normreichweite von bis zu 229 Kilometern und lässt sich mit maximal 30 kW (DC) laden – das reicht für einen kleinen Stadtfloh völlig aus.

Bereits auf Rang zwei reiht sich ein Chinese ein. Der JAC e-JS1, ein Kleinstwagen mit 3,65 Metern Länge, wird beim Importeur Auto Kunz in Wohlen AG ab 16 989 Franken angeboten. Mit einem 31,4-kWh-Akku schafft der e-JS1 eine beachtliche WLTP-Reichweite von 330 Kilometern – allerdings kann diese Modellversion nur langsam mit AC geladen werden. Wer eine DC-Schnellladefunktion will (25 kW), muss mindestens 18 289 Franken ausgeben.

Auf dem dritten Platz folgt mit dem Leapmotor T03 ein weiterer Chinese – diese Marke wird durch Emil Frey importiert. 3,62 Meter kurz, 70 kW/95 PS stark, mit einer Normreichweite von 265 Kilometern und 45 kW DC-Ladeleistung – damit ist der T03 zu einem Basispreis ab 16 990 Franken gut aufgestellt.

«Die etablierten Hersteller geraten immer mehr unter Preisdruck.»

Dahinter rangiert mit dem BYD Dolphin Surf (ab 20 990 Franken) ein weiteres Modell aus China. Der 3,99 Meter lange Kleinwagen leistet 115 kW/156 PS und bietet dank einer 43-kWh-Batterie eine WLTP-Reichweite von bis zu 310 Kilometern. Etwas weiter kommt der JAC E30X, der ab 22 989 Franken angeboten wird: Mit einer Länge von 4,03 Metern, einer Leistung von 100 kW/136 PS, 374 Kilometern Normreichweite und 60 kW Ladeleistung (DC) ist auch dieser Chinese ein gutes Angebot.

Nur ein Modell aus Korea

Mit dem Hyundai Inster (ab 23 990 Franken) stellen die koreanischen Hersteller nur ein Modell in den Top Ten. Der 3,82 Meter lange Kleinwagen überzeugt mit 71 kW/92 PS, einer 42-kWh-Batterie für 327 Kilometer Normreichweite und einer DC-Ladeleistung von 73 kW. Direkt dahinter folgt ein weiterer JAC: Der e-JS4 ist 4,41 Meter lang, hat eine Akkukapazität von 65,7 kWh und schafft damit maximal 410 Kilometer. Mit einer Motorleistung von 142 kW/193 PS und 60 kW Ladeleistung ist der Chinese ab 24 989 Franken erhältlich.

Dahinter folgen vier Modelle, die alle jeweils nur einen Franken mehr kosten als der JAC. Der 4,01 Meter lange Citroën e-C3 (83 kW/113 PS, 44 kWh, 320 Kilometer), der baugleiche Fiat Grande Panda, der Fiat 500e (70 kW/95 PS, 23,8 kWh, 180 Kilometer) und der Renault 5 (70 kW/95, 40 kWh, 300 Kilometer) gibt’s alle ab 24 990 Franken.

Bessere Preise in allen Segmenten

Der Elektroantrieb hat sich also auch im untersten Preissegment breitgemacht. Was auffällt, ist die Dominanz chinesischer Hersteller. Produkte aus Japan, Deutschland und auch Amerika fehlen im untersten Preissegment komplett, obwohl gerade der VW-Konzern und der US-Elektropionier Tesla schon länger ein preisgünstiges Modell angekündigt haben. Da ist also bei einigen Herstellern noch Aufholpotenzial vorhanden.

Bleibt anzumerken, dass in diesem Ranking nur vollwertige Personenwagen der Klasse M1 aufgeführt sind, basierend auf dem offiziellen Basispreis und ohne Berücksichtigung von Rabattangeboten. Auch die Betriebskosten und der Wertverlust sind nicht berücksichtigt. Leichtfahrzeuge der Klasse L wie der 2,41 Meter kurze Citroën Ami (ab 10 490 Franken), seine baugleichen Geschwister Opel Rocks, Fiat Topolino oder der Schweizer Microlino (ab 15 990 Franken) sind deshalb in dieser Liste nicht aufgeführt.

Dave Schneider

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