Schweizerische Gewerbezeitung: Herr Distel, wie kaufen Sie Zugtickets?
Stefan Distel: Wahrscheinlich wie die allermeisten von uns: mit der SBB-App.
Sie leiten bei Reka den Bereich Reka-Geld. Wissen Sie, worauf wir hinauswollen?
Auf die Möglichkeit, Reka-Rail+ in der SBB-App als Zahlungsmittel zu hinterlegen?
Genau. Reka schreibt, dass bereits 50 000 Arbeitnehmende in der Schweiz auf Reka-Rail+ setzen. Und die meisten nutzen das Zahlungsmittel für denöffentlichen Verkehr. Wie funktioniert Reka-Rail+ genau?
Reka-Rail+ ist ein nachhaltiges Mobilitätsbudget, das Arbeitgebende ihren Mitarbeitenden vergünstigt zur Verfügung stellen können. Das Budget erlaubt es, klimafreundliche Mobilitätsangebote wie ÖV-Tickets oder -Abos, Car- und Bikesharing, Strom fürs Elektroauto oder Bergbahn-Tickets zu beziehen.
Was bedeutet «vergünstigt zur Verfügung stellen»?
Wenn ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden beispielsweise einen Betrag von 500 Franken Reka-Rail+ anbietet, zahlt es einen Teil davon, den Rest übernehmen die Mitarbeitenden.
Eine klassische Lohnnebenleistung also.
Auch wenn Reka-Rail+ ähnlich funktioniert: Eine klassische Lohnnebenleistung ist das Angebot nicht. Für Unternehmen bedeutet das, dass auf Beiträge bis 600 Franken keine Sozialabgaben anfallen. Und für die Mitarbeitenden, dass sie bis zu diesem Betrag keine Steuern bezahlen müssen. Oft wird Reka-Rail+ als Mobilitätsbudget genutzt. Damit fördern Unternehmen nachhaltige Mobilität.
Welche Vorteile bringt Reka-Rail+ sonst noch?
In der Schweiz geht nur rund ein Viertel aller Verkehrskilometer auf den nachhaltigen Verkehr. Wir schaffen mit Reka-Rail+ einen Anreiz, diesen Anteil zu erhöhen. Weil die Mitarbeitenden diese nachhaltige Mobilität vergünstigt beziehen können.
Und was haben Arbeitgebende davon?
Für Unternehmen ist Reka-Rail+ die Chance, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Und aus den Personalabteilungen von Unternehmen ist zudem immer wieder zu hören, dass solche Lohnnebenleistungen die Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt deutlich steigern.
Aber warum soll ein Unternehmen den Mitarbeitenden Reka-Rail+ abgeben und ihnen nicht einfach ein ÖV-Abo zahlen?
Weil die Mitarbeitenden mit Reka-Rail+ selbst entscheiden können, welche klimafreundliche Mobilität sie beziehen möchten: Zugtickets, Strom für das E‑Auto und so weiter.
Wenn ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden Reka-Rail+ anbieten möchte: Wie geht es dabei vor?
Es gibt zwei Wege: Soll eine einmalige Prämie als Budget bereitgestellt werden, kann dies unkompliziert online erfolgen. Für ein jährlich wiederkehrendes Mobilitätsbudget nimmt das Unternehmen Kontakt mit unserem Sales-Team auf. Dieses erfasst die Bedürfnisse und erstellt ein individuelles Angebot – mit minimalem Aufwand für das Unternehmen.
Reka ist bekannt für ihre Feriendörfer und die Reka-Checks. Wie ist die Idee zu Reka-Rail+ entstanden?
Tatsächlich kennt man Reka in der Öffentlichkeit vor allem für die Feriendörfer und Reka-Checks, auch wenn die klassischen Papierchecks ab dem kommenden Jahr durch die Reka-Geschenkkarte ersetzt werden. Mit Reka-Rail+ haben wir auf das Bedürfnis unserer Kundinnen und Kunden reagiert, eine einfache und nachhaltige Tür-zu-Tür-Mobilitätslösung anzubieten, die auch digital funktioniert. Gleichzeitig ist es unsere Antwort auf die oft teuren und komplexen App-Lösungen am Markt.