Publiziert am: 07.11.2025

Der Superlativ von perfekt

Porsche 911 Turbo S – Die Elektrifizierung des legendären Sportwagens kommt für hartgesottene Fans einem Frevel gleich. Der 911 GTS hat aber gezeigt, dass Sorgen völlig unbegründet sind. Der neue Turbo S hebt nun das Ganze auf ein völlig neues Level.

Es ist schon immer wieder erstaunlich: Bei jeder neuen Generation des Porsche 911 denkt man, nun sei der beste Sportwagen der Welt nicht mehr zu verbessern. Schliesslich gibt es von perfekt keinen Superlativ. Und doch – sobald die Stuttgarter ein neues Modell auf die Räder stellen, muss man sein Urteil revidieren. Das wäre weniger erstaunlich, wenn es sich um kleine Verbesserungen in unwichtigen Details handeln würde. Doch oftmals, wenn auch nicht immer, ist das Nachfolgemodell jeweils so deutlich besser, dass es immer wieder verblüfft.

So ist es auch beim neuen Porsche 911 Turbo S. Die aktuelle Modellgeneration mit der internen Baureihenbezeichnung 992 wurde 2018 eingeführt und ist somit schon länger auf dem Markt. Das neue Topmodell jedoch ist schon deutlich mehr als einfach nur eine leistungsstärkere Elfer-Version: Der Turbo S bringt dank eines neuen Hybridantriebs die Baureihe in die Ära der elektrifizierten Antriebe und hebt den Elfer damit auf ein ganz neues Level. Wir konnten das Coupé auf einer Rennstrecke testen.

Turboloch eliminiert

911 und Hybrid – da rollen sich bei hartgesottenen Fans die Zehennägel hoch. Wie aber schon der 911 GTS zeigte, der als erste Modellversion einen Antrieb mit elektrischer Unterstützung einführte, sind etwaige Sorgen völlig unbegründet. Wie in heutigen Rennsportserien wird die Elektro-Power als Zusatz-Boost eingesetzt; dass damit der Treibstoffverbrauch sinkt, ist eher eine willkommene Nebenerscheinung. Im neuen 911 Turbo S bedeutet das: Der 3,6‑Liter-Sechszylinder-Boxermotor im Heck wird von einem Elektromotor im 8‑Gang-Doppelkupplungsgetriebe unterstützt. Für zusätzlichen «Dampf» sorgen zwei e‑Turbos, die dank elektrischer Unterstützung das Turboloch eliminieren und gleichzeitig als Generator funktionieren.

Das Gesamtpaket ist schlicht atemberaubend. Nicht nur die schier unbändige Kraft, mit der das Coupé vorwärtsstürmt, das unheimlich direkte Ansprechen und die Beschleunigungswerte sind beeindruckend – in erster Linie ist es die abermalige Verbesserung von Traktion, Handling, Lenk- und Bremsverhalten, die den Ingenieuren gelungen ist. Der Turbo S klebt förmlich am Asphalt, lenkt so direkt und gleichzeitig so gefühlvoll ein, dass man es kaum glauben kann, und rollt dabei auch noch völlig alltagstauglich ab. Damit rollt aus Stuttgart-Zuffenhausen ein beeindruckendes Meisterwerk zu den Händlern, das die Bezeichnung Topmodell wahrlich verdient. Die Preise sind entsprechend: Das Coupé startet bei 312 200 Franken, das Cabriolet ist ab 329 900 Franken zu haben.ds

www.porsche.com/swiss

Auf einen Blick

Porsche 911 Turbo S

Karosserie: Supersportwagen mit 2 Türen und 2 Plätzen

Masse (L Ă— B Ă— H):

4551 Ă— 1900 Ă— 1305 mm

Kofferraum:

373 l (offen hinter den Sitzen),

128 l unter der Fronthaube

Leergewicht/Nutzlast:

1800 / 300 kg

Antrieb: Hybrid aus 3,6‑l-Sechszylinder-Boxermotor und e‑Motor mit zwei e‑Turboladern

Systemleistung: 523 kW (711 PS)

Systemdrehmoment: 800 Nm

Fahrleistungen:

322 km / h, 0–100 km / h in 2,5 s

Verbrauch (WLTP):

11,8 l auf 100 km

CO2-Ausstoss (WLTP):

266 g / km

Garantie:

4 Jahre ohne Kilometerbegrenzung

Preis: Ab 312 200 Franken

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