Publiziert am: 21.11.2025

Eine Lehre lohnt sich – für alle Seiten

BERUFSAUSBILDUNG – Rund 70% der Jugendlichen beginnen nach der obli­ga­torischen Schulzeit eine Berufs­aus­bildung. Die ist nicht nur für die Zukunft der Betroffenen von grosser Bedeutung, sondern auch für die ausbildenden Betriebe. Gemäss einer Studie der Hochschule für Berufs­bil­dung EHB ergibt sich bei über 70% der Lehrverhältnisse ein Nettonutzen für den ausbildenden Betrieb.

Junge Hochschulabgängerinnen und Hochschulabgänger sollen gemäss jüngsten Medienberichten zunehmend Schwierigkeiten beim Einstieg in die Berufspraxis haben.

«Berufsbildung nützt allen: Für den sgv bestätigt sich das Engagement in einem zentralen Dossier.»

Nicht so junge Absolventinnen und Absolventen in der dualen Berufsbildung. Sie sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Dass die duale Berufsbildung gemäss einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung EHB in rund 70 Prozent der Fälle auch noch lohnend für die Ausbildungsbetriebe ist, macht sie doppelt attraktiv.

Frühere Ergebnisse bestätigt

Über alle Lehrberufe im Erhebungsjahr 2022/23 beträgt der durchschnittliche Nettonutzen (Wert der produktiven Arbeiten abzüglich der Ausbildungskosten für den Betrieb) rund 4500 Franken pro Lehrjahr und Lehrverhältnis. Damit bestätigen sich die 2019 veröffentlichten Resultate der vierten Kosten-Nutzen-Erhebung. Damals betrug der durchschnittliche Nettonutzen im Ausbildungsjahr 2016/17 über alle Lehrberufe 3000 Franken pro Lehrjahr und Lehrverhältnis. Über 60 Prozent der Betriebe erzielten damals mit der Ausbildung von Berufslernenden einen Nettonutzen. Die Ausbildungsrendite hat sich damit in den letzten Jahren sogar noch verbessert.

Konstant hohes Engagement der Betriebe

Gemäss dem jüngsten, Ende Oktober 2025 veröffentlichten Nahtstellenbarometer ist der Schweizer Lehrstellenmarkt stabil.

«ANDERS ALS MANCHE HOCHSCHULABGÄNGER SIND JUNGE BERUFSLEUTE AUF DEM ARBEITSMARKT SEHR GEFRAGT.»

Der in den vergangenen Jahren beobachtete Trend einer leichten Zunahme der dualen Berufsausbildungen setzt sich fort. Diesen Trend bestätigt die EHB-Studie, es zeigen sich 80 Prozent der befragten Betriebe zufrieden oder eher zufrieden mit der Ausbildung ihrer Lernenden.

Vorleistungen fĂĽr Arbeitsmarkt

Doch auch bei den rund 30 Prozent der Lehrverhältnisse, in denen die Ausbildungskosten höher ausfallen als der produktive Nutzen während der beruflichen Grundbildung, lohnt sich das Engagement der Betriebe. Dies, da später tiefere Einarbeitungs- und Rekrutierungskosten der ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anfallen.

Für den Schweizerischen Gewerbeverband sgv bestätigt sich das Engagement in einem seiner zentralen Dossiers. Die Berufsbildung ist in allen rund 250 EFZ- und in den EBA-Berufen eine äusserst lohnende Investition in die Zukunft – nicht nur für die Berufsleute und die Betriebe, sondern für die Branchen und die ganze Wirtschaft.

Dieter Kläy, Ressortleiter sgv

EHB-STUDIE FÜR DAS SBFI

6700 Betriebe befragt

Die Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung (EHB) hat im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) für das Lehrjahr 2022/23 eine Erhebung durchgeführt. Im Fokus dieser Erhebung stand die Frage, welche Kosten und Erträge den Betrieben durch die Ausbildung von Lernenden entstehen. Von rund 6700 Betrieben liegen Angaben zu den Kosten und Nutzen der Ausbildung vor. Details zur Studie unter:

www.ehb.swiss

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