Junge Hochschulabgängerinnen und Hochschulabgänger sollen gemäss jüngsten Medienberichten zunehmend Schwierigkeiten beim Einstieg in die Berufspraxis haben.
«Berufsbildung nützt allen: Für den sgv bestätigt sich das Engagement in einem zentralen Dossier.»
Nicht so junge Absolventinnen und Absolventen in der dualen Berufsbildung. Sie sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Dass die duale Berufsbildung gemäss einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung EHB in rund 70 Prozent der Fälle auch noch lohnend für die Ausbildungsbetriebe ist, macht sie doppelt attraktiv.
Frühere Ergebnisse bestätigt
Über alle Lehrberufe im Erhebungsjahr 2022/23 beträgt der durchschnittliche Nettonutzen (Wert der produktiven Arbeiten abzüglich der Ausbildungskosten für den Betrieb) rund 4500 Franken pro Lehrjahr und Lehrverhältnis. Damit bestätigen sich die 2019 veröffentlichten Resultate der vierten Kosten-Nutzen-Erhebung. Damals betrug der durchschnittliche Nettonutzen im Ausbildungsjahr 2016/17 über alle Lehrberufe 3000 Franken pro Lehrjahr und Lehrverhältnis. Über 60 Prozent der Betriebe erzielten damals mit der Ausbildung von Berufslernenden einen Nettonutzen. Die Ausbildungsrendite hat sich damit in den letzten Jahren sogar noch verbessert.
Konstant hohes Engagement der Betriebe
Gemäss dem jüngsten, Ende Oktober 2025 veröffentlichten Nahtstellenbarometer ist der Schweizer Lehrstellenmarkt stabil.
«ANDERS ALS MANCHE HOCHSCHULABGÄNGER SIND JUNGE BERUFSLEUTE AUF DEM ARBEITSMARKT SEHR GEFRAGT.»
Der in den vergangenen Jahren beobachtete Trend einer leichten Zunahme der dualen Berufsausbildungen setzt sich fort. Diesen Trend bestätigt die EHB-Studie, es zeigen sich 80 Prozent der befragten Betriebe zufrieden oder eher zufrieden mit der Ausbildung ihrer Lernenden.
Vorleistungen fĂĽr Arbeitsmarkt
Doch auch bei den rund 30 Prozent der Lehrverhältnisse, in denen die Ausbildungskosten höher ausfallen als der produktive Nutzen während der beruflichen Grundbildung, lohnt sich das Engagement der Betriebe. Dies, da später tiefere Einarbeitungs- und Rekrutierungskosten der ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anfallen.
Für den Schweizerischen Gewerbeverband sgv bestätigt sich das Engagement in einem seiner zentralen Dossiers. Die Berufsbildung ist in allen rund 250 EFZ- und in den EBA-Berufen eine äusserst lohnende Investition in die Zukunft – nicht nur für die Berufsleute und die Betriebe, sondern für die Branchen und die ganze Wirtschaft.
Dieter Kläy, Ressortleiter sgv