Etappensieg: Hoheitliche Eingriffe müssen besser begründet werden
Treiberin des Schweizer Arbeitsmarktes
AUTO GEWERBE VERBAND SCHWEIZ – Die Branche befindet sich in einer dynamischen Transformation. Die Berufe im Autogewerbe werden anspruchsvoller und moderne Garagen sind Kompetenzzentren für die Mobilität. Mit einer starken Berufsbildung, Innovation, neuen Technologien und gutem politischem Netzwerk begegnet der AGVS den diversen Herausforderungen.
Die individuelle Mobilität ist für unser Land unverzichtbar. Sie verbindet Regionen und damit Menschen, sichert Arbeitsplätze und trägt zur wirtschaftlichen Wertschöpfung bei. Gerade im ländlichen Raum ist das Auto das wichtigste Verkehrsmittel. Die Mitglieder des Auto Gewerbe Verbandes Schweiz AGVS gehören somit zu den bedeutendsten Arbeitgebern im Land, denn die Garagenbetriebe tragen wesentlich zur regionalen Wirtschaftskraft bei. «Gleichzeitig sorgen wir als Branche dafür, Mobilität sauberer und nachhaltiger zu machen. Mit moderner Technologie und der entsprechenden Weiterbildung in den Betrieben», sagt Christian Wyssmann, Geschäftsführer des AGVS. Die Branche arbeitet hochprofessionell: Zu den klassischen Service- und Reparaturbetrieben kommen je länger, je mehr spezialisierte Markenvertretungen oder Handelsvertretungen dazu. Das Angebot war und ist zurzeit starken Veränderungen unterworfen, was namentlich mit Digitalisierung und Elektromobilität zu tun hat. «Moderne Garagen sind heute eigentliche Dienstleistungszentren rund ums Fahrzeug – mit einem klaren Fokus auf Beratung und Qualität», weiss Wyssmann.
«Entscheidend bleibt: Mobilität muss zuverlässig, sicher und bezahlbar bleiben.»
Dieses Jahr ist der Schweizer Neuwagenmarkt leicht rückläufig. Wie die neueste Studie von BAK Economics zeigt, werden im Vergleich zu 2024 bis Ende Jahr rund drei Prozent weniger Fahrzeuge neu immatrikuliert sein. Alternative Antriebe gewinnen dafür zusehends an Bedeutung. Der Verbrenner dominiert zwar noch unser Strassenbild, rund die Hälfte der Neuzulassungen in der Schweiz sind mittlerweile hingegen Fahrzeuge mit elektrifizierten Antrieben – also reine Elektroautos oder Hybride. Dieser Wandel verläuft dynamisch und ist folglich Schwankungen unterworfen. «Viele Kundinnen und Kunden setzen weiterhin auf bewährte Technologien, informieren sich aber zunehmend über Alternativen. Für unsere Garagenbetriebe bedeutet das: Ihre Mitarbeitenden müssen heute sämtliche Technologien beherrschen – vom klassischen Benziner bis zum vollelektrischen Fahrzeug», betont Wyssmann.
E‑Mobilität braucht Zeit und Vertrauen
Die Nachfrage nach E‑Fahrzeugen wächst, allerdings moderat, und sie ist wie bereits erwähnt gewissen Schwankungen unterworfen. Rund 25 Prozent der Neuwagen in der Schweiz sind reine Elektroautos. Auf der Strasse liegt ihr Anteil aktuell bei knapp vier Prozent. Dazu Wyssmann: «Etliche Kundinnen und Kunden sind zwar interessiert, haben indes Fragen zu Preis, Ladeinfrastruktur und Alltagstauglichkeit.» Das zeige: «Unsere Branche ist bereit – die Transformation allerdings braucht Zeit, Information und Vertrauen.» Zudem kann die E‑Mobilität nur mit einem verlässlichen Gesamtsystem in Schwung gebracht werden. Dazu gehören der Ausbau der Ladeinfrastruktur, stabile Strompreise, technologische Offenheit und eine klare Informationspolitik. Dies von der Automobilbranche, aber auch seitens der politischen Stakeholder. «Kundinnen und Kunden wollen wissen, worauf sie sich einlassen – und sie benötigen Planungssicherheit. Unsere Garagistinnen und Garagisten leisten hier einen wichtigen Beitrag, indem sie neutral beraten und für Transparenz sorgen.»
Der Bundesrat hat die Inkraftsetzung der CO2-Verordnung rückwirkend auf den 1. Januar 2025 beschlossen. Diese Entscheidung bringt zusätzliche Komplexität in eine ohnehin anspruchsvolle Situation. «Die Betriebe müssen sich an neue Vorgaben anpassen, die Importeure stehen unter Druck, die Kundinnen und Kunden wiederum sind verunsichert. Entscheidend ist, dass die Massnahmen praxistauglich sind und die Betriebe nicht überfordern», sagt Wyssmann. Eine Herausforderung in Zusammenhang mit E‑Mobilität ist zudem, die ausgedienten Lithium-Ionen-Batterien fachgerecht zu entsorgen. Die Branche arbeitet intensiv an Lösungen. Bereits heute existieren Rücknahmesysteme und spezialisierte Betriebe, die Batterien fachgerecht demontieren und recyceln. Ziel ist ein geschlossener Kreislauf, bei dem wertvolle Rohstoffe wiederverwendet werden. «Wir unterstützen diese Entwicklungen aktiv und stehen im Austausch mit Herstellern, Importeuren und Behörden, um sichere und nachhaltige Prozesse zu gewährleisten.»
So spannende Autoberufe wie nie zuvor
Die Autobranche ist für den Schweizer Arbeitsmarkt wichtig: Jede Region profitiert direkt oder indirekt von Garagenbetrieben – sei es als Ausbildungsstätte, Arbeitgeberin oder Dienstleisterin. «Unser Gewerbe bietet jungen Menschen zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten und gleichzeitig vielfältige Perspektiven für erfahrene Fachkräfte.» Die Berufsbildung ist denn auch das Herzstück des AGVS. «Wir bilden die Fachkräfte von morgen aus, mit unseren Weiterbildungsangeboten ermöglichen wir zudem, dass Garagistinnen und Garagisten ihr Wissen laufend vertiefen», erklärt Wyssmann und ergänzt: «Bildung ist für uns die Grundlage für Qualität und Zukunftsfähigkeit unserer Branche.» Das Autogewerbe bietet eine breite Palette an Berufen – von der Automobil-Mechatronikerin und dem Automobil-Fachmann hin zur Fahrzeugrestaurateurin, zum Automobil-Verkäufer oder zur Kundendienstberaterin. Jedes Jahr absolvieren rund 2000 Lernende erfolgreich ihre Ausbildung. «Unsere Betriebe investieren sehr viel in die Nachwuchsförderung.» Die Besetzung der Lehrstellen – obwohl es genügend hat – bleibt anspruchsvoll. Die Konkurrenz um junge Talente ist gross. Herausfordernd ist vor allem, junge Menschen nach der Lehre im Betrieb zu halten: «Wir setzen uns deshalb dafür ein, das Image der Autoberufe mit Kampagnen zu stärken.» Ein Beispiel dafür ist jene, die soeben an der Transport.ch für die Nutzfahrzeugmechanikerinnen und Nutzfahrzeugmechaniker präsentiert wurde: «Ohne dich steht alles still.»
«Entscheidend ist, dass die Politik unsere Branche nicht ausbremst, sondern unterstützt.»
Die Digitalisierung hat die Arbeit in den Garagen grundlegend verändert. Diagnosegeräte, vernetzte Fahrzeuge und digitale Kundenschnittstellen gehören heute oftmals zum Alltag. «Viele Betriebe nutzen Cloudlösungen, automatisierte Terminplanung und Online-Verkaufstools. Dadurch wird der Betrieb effizienter, transparenter und kundenorientierter», weiss Wyssmann. Die Autoberufe werden immer anspruchsvoller, weil die Technik stetig komplexer wird. «Fahrzeuge sind heute ohne Übertreibung rollende Computer – mit Software, Sensorik und Hochvolttechnik. Das erfordert fundiertes Wissen und ständige Weiterbildung. Gleichzeitig bleibt handwerkliches Geschick zentral.» Wer heute im Autogewerbe arbeitet, vereint Mechanik, Elektronik und Digitalisierung – das macht die Berufe so spannend und vielseitig wie nie zuvor.
Grosses Potenzial der Branche
Der AGVS ist auch auf der politischen Bühne präsent und vertritt die Interessen seiner Betriebe in Bern und in den Kantonen vehement. «Wichtig ist für uns, dass alle Antriebsformen gleichberechtigt beurteilt werden», sagt Wyssmann und doppelt nach: «Wir möchten unserem Gewerbe in diesen unsicheren Zeiten so viel Sicherheit wie möglich verschaffen.» Ein grosses Anliegen der Branche ist es auch, das duale Bildungssystem weiter zu stärken. Das Garagengewerbe ist einer gigantischen Transformation unterworfen. Hinzu kommen Themen wie Fachkräftemangel, Preisdruck und der Eintritt chinesischer Marken ins europäische Handelsgeschäft. Diese Veränderungen bieten allerdings auch grosse Chancen – namentlich Betrieben, die sich flexibel zeigen, ihre Prozesse optimieren und neue Geschäftsfelder erschliessen. «Entscheidend ist, dass die Politik unsere Branche nicht ausbremst, sondern unterstützt.»
Der Verkehr der Zukunft wird vielfältiger, vernetzter und effizienter sein – und das Auto wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Individuelle Mobilität bleibt ein Grundbedürfnis. Neue Möglichkeiten wie autonomes Fahren werden das Angebot ergänzen, nicht ersetzen. Dazu Wyssmann: «Mobilität muss zuverlässig, sicher und bezahlbar bleiben.» Aus seiner Sicht ist das Zukunftspotenzial der Branche riesig. Die Garagenbetriebe entwickeln sich zu Kompetenzzentren für Mobilität. «Wer bereit ist, sich weiterzubilden, in neue Technologien zu investieren und den Kunden ins Zentrum zu stellen, wird auch künftig erfolgreich sein.»
Corinne Remund
Das MACHT DER AGVS
Mobilität der Zukunft gewährleisten
Der Auto Gewerbe Verband Schweiz AGVS wurde 1927 gegründet – zu einer Zeit, als das Auto seinen Siegeszug antrat und das Garagengewerbe begann, sich zu professionalisieren. Ziel war von Anfang an, die Interessen der Betriebe zu bündeln und die Branche gegenüber Politik, Behörden und der Öffentlichkeit zu vertreten. Heute versteht sich der AGVS als Stimme und Rückgrat des Schweizer Autogewerbes. Die zentrale Aufgabe des Verbandes ist es, die Interessen der Garagistinnen und Garagisten zu vertreten – auf politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene. Der AGVS unterstützt mit Dienstleistungen, Beratung und Weiterbildungsangeboten. Gleichzeitig engagiert er sich intensiv für den Nachwuchs, also für die Berufsbildung, und schafft die Voraussetzungen, damit das Schweizer Autogewerbe erfolgreich bleibt.
Dem AGVS gehören rund 4000 Betriebe an – von der grossen Markenhändlerin über kleine und mittlere Familienbetriebe bis hin zur Einzelunternehmung. Insgesamt beschäftigen sie über 40 000 Mitarbeitende. Fast 10 000 davon sind in Ausbildung. Das Schweizer Autogewerbe erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von rund 90 Milliarden Franken. Diese Zahl zeigt, welche wirtschaftliche Bedeutung die Branche hat – nicht nur beim Verkauf, sondern auch im Service, bei der Reparatur und im Ersatzteilgeschäft. Garagistinnen und Garagisten sorgen dafür, dass die Mobilität in der Schweiz Tag für Tag funktioniert. CR
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