Fährt das Land an die Wand
MINDESTLOHN – Ein staatlich diktierter Mindestlohn schädigt die Wettbewerbsfähigkeit und Âbedroht Stellen von Jugendlichen und Wiedereinsteigerinnen – ganz besonders in Randregionen.
MINDESTLOHN – Die staatlich vorgeschriebenen 4000 Franken wären ein Korsett, das keine Möglichkeit lässt, unternehmerisch flexibel zu sein.
Gewerbezeitung: Wie viel haben Sie in Ihrem ersten Job verdient?
â– Markus Kunz: Als gelernter Konditor und Confiseur habe ich knapp ĂĽber 2000 Franken verdient.
Gerade für die Bäckereien und Kon-
ditoreien hätte der Mindestlohn grosse Auswirkungen, die die Kun-
den spüren würden. Ist Ihr Unternehmen direkt davon betroffen?
■Ab nächstem Jahr wird gemäss dem GAV des Verbandes Schweizer Bäcker-Confiseure SBC der Mindest-lohn von 4000 Franken bezahlt. Die 22 Franken pro Stunde kommen allerdings bei Ungelernten oder Quereinsteigerinnen hier bei uns im Service nicht zum Tragen. Mit guter Qualität kann dieses Servicepersonal bis zu 500 Franken Trinkgeld dazuverdienen und so mittels Leistungskomponente einen Mindestlohn generieren. Ein staatlich vorgeschriebener Mindestlohn, wie ihn die Initianten wollen, hätte Auswirkungen auf das gesamte Lohngefüge, denn jene, die ein Fähigkeitszeugnis oder schon einige Jahre Berufserfahrung haben, werden im Vergleich zu Ungelernten einen höheren Lohn einfordern. Bei uns im Betrieb könnte dies mit 82 Löhnen bis zu 350 000 Franken jährlich ausmachen.
Zudem sind wir hier auf dem Land und in einem Premiumsegment, also teurer als die Grossverteiler. So können wir die zusätzlichen Personalkosten nicht auf die Produkte abwälzen. Eine mögliche Folge wäre, dass wir die schwächsten Arbeitnehmer – wir beschäftigen auch einen Jungen mit Beeinträchtigungen – entlassen müssten.
Wo sehen Sie persönlich die grösste Problematik?
■Am meisten Angst habe ich vor den Auswirkungen auf das duale Berufsbildungssystem. Wir beschäftigen 12 Lernende. Es ist zu befürchten, dass bei 4000 Franken Minimallohn etliche Jungen sich nicht mehr während drei Jahren mit einem Lehrlingslohn abrackern mögen, wenn sie sonst 4000 Franken bekommen.
Interview: Corinne Remund
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