Publiziert am: 15.12.2017

Absenzen in die Hand nehmen

SUVA – Absenzen und Ausfalltage beeinträchtigen jeden Betrieb. Sie kosten Geld und Nerven, führen zu Überstunden und Stress. Ein gut geplantes Absenzenmanagement hilft KMU, die Ausfalltage und Kosten zu reduzieren.

Ein Knochenbruch beim Skifahren, erkrankte Mitarbeitende oder ein Arbeitsunfall: Egal wie ein Ausfall zustande kommt, unangenehm ist er immer. Für alle Beteiligten. Für den Mitarbeitenden, der wieder gesund werden will, für die Arbeitskollegen, die als Stellvertreter in die Bresche springen, und für den Arbeitgeber, der dafür sorgen muss, dass der Betrieb weiterläuft. In der Schweiz fällt jeder Mitarbeitende im Durchschnitt 6,5 Tage pro Jahr aus. Was kann ein KMU tun, um Absenzen zu vermeiden? Wie kann der Arbeitgeber erkrankte und verunfallte Arbeitnehmer unterstützen? Was braucht es, um ein Absenzenmanagement aufzubauen?

Absenzen analysieren

Der erste Schritt zu einem erfolgreichen Absenzenmanagement beginnt mit dem Engagement des Geschäftsführers, der klare Ziele definieren und Aufträge erteilen muss. In einem zweiten Schritt müssen die Ursachen der Ausfälle beleuchtet werden, damit das Unternehmen anschliessend gezielte Präventionsmassnahmen in Angriff nehmen kann. «Das bedeutet, dass der Betrieb die Absenzen regelmässig erfassen, analysieren und auswerten muss», sagt Peter Schmid, Projektleiter Absenzenmanagement bei der Suva. Um die Kennzahlen im Auge zu behalten, empfiehlt es sich, ein sogenanntes «Kennzahlen-Cockpit» zu erstellen, das die wichtigsten Absenzenzahlen vereint. Dies ist zum Beispiel mit der kostenlosen Software «Sunetplus» von der Suva möglich.

Betroffene begleiten

Der letzte Schritt dient dazu, die Dauer und die Auswirkungen einer Absenz zu minimieren. Sollte es im Unternehmen trotz Präventionsbemühungen zu einem Unfall kommen, ist es wichtig, dass der Arbeitgeber frühzeitig handelt und die richtige Betreuung anbietet. Der Schlüssel zum Erfolg liegt oftmals bei den Vorgesetzten. «Hier haben kleinere und mittlere Unternehmen Vorteile gegenüber grösseren Betrieben, weil sie näher an den betroffenen Mitarbeitenden sind. Der Vorgesetzte weiss in der Regel, wieso der Mitarbeitende ausfällt und wie er ihm am besten helfen kann», so Peter Schmid. Im Wesentlichen gehe es darum, die Mitarbeitenden in einer gesundheitlich schwierigen Lebenssituation zu begleiten, sie so weit möglich zu betreuen und gemeinsam den Weg zurück zur Arbeit zu gestalten. «Kleine Betriebe organisieren sich über den persönlichen, informellen Kontakt. Bei Absenzen lohnt es sich jedoch, einige formelle Massnahmen festzulegen. Zum Beispiel sind systematisch Rückkehrgespräche zu führen», erläutert Schmid.

Verbundenheit vorleben

Die Unternehmenskultur prägt die Anzahl und die Dauer von Absenzen massgebend mit. Der wertschätzende Umgang untereinander ist ein zentraler Faktor für den langfristigen Unternehmenserfolg. Er schafft Vertrauen, fördert den Zusammenhalt der Mitarbeitenden und hilft mit, schwierige Phasen gemeinsam zu meistern. Eine Krankheit oder ein Unfall lässt niemanden kalt und rüttelt auf. Die Suva unterstützt Betriebe dabei, die Absenzen in den Griff zu bekommen. Zudem bietet die Suva Präsenzkurse und E-Schulungen zum Thema an.

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