Publiziert am: 25.04.2014

Beitrag zur raschen (Berufs)integration

BERUFLICHE INTEGRATION – Die duale Berufsbildung leistet mit ihrem Praxisanteil einen wesentlichen Teil zur Integration. Beispiele dafür sind die Gastrobranche sowie das Baugewerbe. Dort wird mit zusätzlichen Projekten eine rasche Eingliederung gefördert.

Leistungsstarke Migranten finden sich in technischen Berufen, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Verkauf, im Büro- und Informationswesen sowie im Dienstleistungssektor. Dazu gehört auch das Gastgewerbe. Die Zusammenarbeit mit den verschiedensten Nationalitäten, Kulturen und Sprachen ist dort auf eine langjährige Tradition zurückzuführen. «Die Offenheit für unterschiedliche Menschen und in einem internationalen Teamzu arbeiten, ist ein zentrales Charakteristikum dieser Branche», betont Daniel C. Jung, Vizedirektor GastroSuisse. Das Gastgewerbe beschäftigt 208 000 Arbeitnehmende, davon sind rund 43 Prozent Ausländer. Dementsprechend besteht gerade im Gastgewerbe eine grosse Erfahrung im Umgang mit ausländischem Personal. Die interkulturelle Kompetenz ist in dieser Branche eine Voraussetzung. Dazu Jung: «Gerade in kleineren und mittleren Betrieben wird bei der Rekrutierung darauf geachtet, dass es einen überschaubaren Nationalitätenmix gibt und die Bandbreite nicht zu gross ist.» Für GastroSuisse sei das Nationalitätengemisch ein Abbild der multikulturellen Schweiz. Es fördere die Toleranz und Offenheit gegenüber der zunehmenden Globalisierung und Internationalität der Gäste.

Zusätzliches Integrationsprojekt

Einen wertvollen Beitrag zur Integration leiste auch das duale Bildungssystem, «denn es weist einen hohen Praxisanteil auf und ist ein Abbild der realen Wirtschaft mit ihren täglichen Herausforderungen», erklärt Jung. Dies bestätigt auch Ueli Büchi, Leiter Berufsbildungspolitik beim Schweizerischen Baumeisterverband SBV: «Das duale System sorgt für eine hohe Marktfähigkeit junger Leute mit und ohne Migrationshintergrund, verringert dadurch die Erwerbslosenquote erheblich und bildet den zentralen Grund für eine vergleichsweise sehr tiefe Jugendar-beitslosigkeit. Es trägt somit massgeblich dazu bei, Sozialhilfekosten zu senken, und wirkt als Integrationsmassnahme.»

Der Ausländeranteil im Bauhauptgewerbe liegt bei rund 56 Prozent. Die Kader auf den Baustellen sind deshalb geübt im Umgang mit verschiedenen Kulturen. «Der Umgang mit Mitarbeitenden aus anderen Kulturen wird in der Praxis auf der Baustelle vom ersten Ausbildungstag an in der Grundbildung eingeübt», stellt Büchi fest.

«Das DUALE SYSTEM sorgt für eine hohe Marktfähigkeit von Migranten»

Eine grosse Herausforderung sei die Kommunikation. Diese sei für die Arbeitssicherheit und die professionelle Leistung eine Grundvoraussetzung. Hier unterstützt der Schweizerische Baumeisterverband die Unternehmen im Bauhauptgewerbe mit verschiedenen Projekten: «Wir engagieren uns aktiv bei den Sprachkursen «Deutsch auf der Baustelle» und beim Projekt GO2 «Förderung der Grundkompetenzen Erwachsener». Zusätzlich initiierten wir das Projekt «Berufliche Grundbildung für Erwachsene».

Fachkräftemangel wird bekämpft

Der hohe Anteil an ausländischen Mitarbeitenden im Bauhauptgewerbe sieht Büchi «als eine Chance bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels». Das Erkennen von Mitarbeitenden mit Potenzial für Fach- und Führungsverantwortung stelle die Bauunternehmungen vor Herausforderungen. «Vor allem berufserfahrene ausländische Mitarbeitende, die eine gute Schulbildung absolviert haben und die für eine berufliche Weiterentwicklung bereit sind, können von den Unternehmen gefördert werden», betont Büchi. Solche Ausbildungen öffneten einen Weg in eine Fach- oder Führungskarriere. Ausländische Mitarbeitende, die in der Arbeitswelt eine solche Position einnehmen könnten, seien auch in der Lage, sich in unserer Gesellschaft zu integrieren. Corinne Remund

 

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