Publiziert am: 06.04.2018

Das Gewerbe gratuliert der Suva

100 Jahre SUVA – Der Präsident der Schweizerischen Gewerbeverbands sgv lobt die Jubilarin für ihre Verlässlichkeit im Dienst der Betriebe und ihrer Angestellten. Er fordert aber auch, dass die Suva stärker als Berater und weniger als Polizist auftreten soll.

Alt werden ist keine Kunst, alt werden und topfit bleiben hingegen schon. Und genau das hat die Suva geschafft. Ihr 100-Jahr-Jubiläum kann die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt in bester Verfassung feiern. Finanziell steht sie so gesund da wie noch nie. Mit wiederholten Prämiensenkungsrunden hat sie sich bei ihren Kunden viel Goodwill geschaffen. Die jüngst vom Parlament verabschiedete UVG-Revision hat für die Suva wichtige Klärungen hinsichtlich ihrer Stellung, ihres Tätigkeitsbereichs und ihrer Organisationsform gebracht. Und mit einer rundum erneuerten Strategie hat sie sich die Grundlage für eine prosperierende Zukunft geschaffen.

Solvent und verlässlich

Solvente und verlässliche Versicherungsunternehmen sind für die Wirtschaft wichtig. Sobald es in einem Betrieb zu einem Unfall kommt, ist jeder Firmeninhaber froh, wenn er über eine solide Versicherung verfügt, die für den entstandenen Schaden aufkommt und diesen speditiv abwickelt. Aber auch die Aktivitäten der Suva zur Unfallverhütung sind für die Wirtschaft von grossem Nutzen. Jeder Unfall verursacht neben menschlichem Leid auch Kosten und Umtriebe. Der günstigste Unfall ist daher immer jener, der gar nicht erst entstanden ist.

Bodenhaftung statt anonymes Aktionariat

Bemerkenswert ist auch die sozialpartnerschaftliche Führung des Jubilars. Das im Zuständigkeitsbereich der Suva geltende Teilmonopol lässt den Betrieben bekanntlich keine Wahlmöglichkeit hinsichtlich ihres Unfallversicherers. Im Gegenzug hierfür wird die Suva durch die Vertreter der versicherten Betriebe und der Angestellten geführt. Die Versicherungstarife, die Prämien und die ganze Geschäftspolitik werden somit nicht von einem anonymen Aktionariat festgelegt, sondern von den Repräsentanten der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände und des Bundes. Das sorgt für Bodenhaftung und stellt sicher, dass nicht mehr Prämiengelder eingefordert werden, als effektiv notwendig sind.

Mehr Pragmatismus gefragt

Auch für die Suva ist wichtig, dass sie sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruht, sondern sich stets weiter verbessert. Im Bereich der Arbeitssicherheit wünschen sich viele Betriebe, dass die Suva mehr als Berater denn als Polizist auftritt. Oft ist auch etwas mehr Pragmatismus gefragt. Die Suva kennt die Theorie, die Betreibe die Praxis. Die zweckmässigsten Lösungen lassen sich auch im Präventionsbereich nur in einer zweckmässigen Kombination von Theorie und Praxis herauskristallisieren.

Der Suva ist zugute zu halten, dass sie das ihr anvertraute Kapital enorm geschickt angelegt und hohe Erträge erwirtschaftet hat. Die Reserven sind mittlerweile derart gross geworden, dass es an der Zeit ist, einen Teil der erwirtschafteten Anlageerträge an die Unternehmen weiterzugeben. Hinsichtlich der administrativen Entlastung der Betriebe hat die Suva – etwa bei der Entwicklung des einheitlichen Lohnmeldeverfahrens – erhebliche Anstrengungen unternommen. Diese gilt es fortzusetzen und stets der sich wandelnden Technik anzupassen.

Im Namen des Schweizer Gewerbes gratuliere ich der Suva zu ihrem 100-Jahr-Jubiläum. Sie ist ein wichtiger Partner des Gewerbes und wird es hoffentlich noch lange bleiben.

Nationalrat Jean-François Rime, Präsident Schweizerischer Gewerbeverband sgv

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