Publiziert am: 23.05.2022

Das Hauptziel heisst Arbeitsmarktfähigkeit

BERUFSBILDUNG – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv engagiert sich zusammen mit den Branchenverbänden und den Organisationen der Arbeitswelt seit Jahrzehnten für eine duale Berufsbildung, die nicht nur eine solide berufliche Entwicklung zulässt, sondern am Arbeitsmarkt hohe Nachfrage findet.

In verschiedenen elektronischen und Printmedien wurde am Wochenende des 15. Mai und in den Tagen danach in reisserischer Art und Weise über angeblich hohe Durchfallquoten von bis zu 43 Prozent bei den Lehrabschlussprüfungen berichtet. Diese Berichterstattung gibt den tatsächlichen Wert der dualen Berufsbildung in keiner Art und Weise wieder.

Branchenspezifisch mag es einige Unterschiede geben. Im Zuge eines steigenden Fachkräftemangels haben alle Branchen ein Interesse daran, guten Berufsnachwuchs zu erhalten.

Genügend Kontrollmechanismen

Es gibt genügend Kontrollmechanismen, die die Ausbildungsqualität sicherstellen vermögen, wie z.B. die branchenbezogenen Kommissionen für Berufsentwicklung und Qualität, die Gremien der einzelnen Organisationen der Arbeitswelt und nicht zuletzt die Kantone, die eine Aufsichtsfunktion haben.

Der Schweizerische Gewerbeverband sgv engagiert sich zusammen mit den Branchenverbänden und den Organisationen der Arbeitswelt seit Jahrzehnten für eine duale Berufsbildung, die nicht nur eine solide berufliche Entwicklung zulässt, sondern am Arbeitsmarkt hohe Nachfrage findet. Dabei verfolgt der Schweizerische Gewerbeverband sgv folgende Zielsetzungen:

  • Hauptziel der Berufsbildung ist die Erlangung der Arbeitsmarktfähigkeit. Die jungen Berufsleute sollen mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis direkt in den Arbeitsmarkt einsteigen können. Damit Neigung und Eignung mit der Berufswahl übereinstimmen, bedingt es die Stärkung der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, die frühzeitig in der Volksschule zum Einsatz kommen muss.
  • Der Karriereweg über die Höhere Berufsbildung bis zum Unternehmertum ist vermehrt aufzuzeigen, ebenso die Durchlässigkeit unseres Bildungssystems.
  • Die für die berufliche Aus- und Weiterbildung verantwortlichen Organisationen der Arbeitswelt OdA sind als gleichberechtigte Verbundpartner zu respektieren und in ihrer Arbeit zu stärken.
  • Auf der Tertiärstufe ist die Anerkennung der Gleichwertigkeit von Höherer Berufsbildung und Hochschulbildung endlich politisch umzusetzen. Dies betrifft insbesondere die Einführung der englischen Bezeichnungen Professional Bachelor und Professional Master für die niveaumässig gleichwertigen Abschlüsse der Höheren Berufsbildung.

Dieter Kläy, Ressortleiter sgv

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