Der sgv spricht sich vehement gegen die Erhöhung der Lohnprozente aus
Das SBFI hat doch nichts zu verstecken
BERUFSBILDUNG – Das Staatssekretariat für Bildung hat ein Gutachten freigegeben, das bisher unter Verschluss gehalten wurde. Es stellt der Arbeit im SBFI-Projekt kein gutes Zeugnis aus.
«Hat das SBFI etwas zu verstecken?», fragte die Schweizerische Gewerbezeitung in ihrer letzten Ausgabe. Grund war die Heimlichtuerei, mit der das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation ein von ihm selber bestelltes Gutachten behandelt hatte. Nach mehrmaliger Nachfrage von Gewerbedirektor und FDP-Nationalrat Hans-Ulrich Bigler im Parlament liegt das Papier nun vor. Es stellt den beauftragten Projektleitern kein gutes Zeugnis aus.
Korrekturen zwingend nötig
Das Gutachten der Professorinnen Uschi Backes-Gellner und Ursula Renold hält zwar fest, das Leitbild «Berufsbildung 2030» stelle die heutigen und künftigen Herausforderungen für die Berufsbildung umfassend dar. Gewisse Aussagen und Schlüsse daraus müssten aber kritisch hinterfragt werden, seien häufig Plattitüden, könnten falsch verstanden werden und zeigten auch mangelnde Kenntnisse der Verfasser über das Schweizer Bildungssystem und insbesondere über die verbundpartnerschaftlich organisierte Berufsbildung. Da der Hintergrundbericht als Grundlage für das Leitbild dient, seien Korrekturen zwingend nötig.
Der sgv teilt die Auffassung, dass diese Themen sowohl im Hintergrundbericht als auch im Leitbild aufgenommen werden müssen. Und der sgv teilt vollumfänglich die Meinung der Autorinnen, dass der Abschnitt über den «Megatrend Upskilling» überarbeitet und insbesondere auch auf die Bedeutung hochwertiger und kontinuierlich aktualisierter beruflicher Grund- und höherer Berufsbildung hingewiesen werden muss. Zudem muss der demografische Wandel nach Ansicht des sgv ein Schwerpunkt der Berufsbildungsstrategie 2030 werden. Betreffend Durchlässigkeit des Bildungssystems verlangt der sgv, dass die Profile auf der Tertiärstufe besser geschärft werden müssen. Und er fordert, dass eine Modularisierung im Berufsbildungssystem zwingend verhindert werden muss, da die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe damit massiv gefährdet würde. Die OdA müssen für die Aus- und Weiterbildung in den einzelnen Berufen verantwortlich bleiben.
Fazit und Forderungen des sgv
Verglichen mit den zwei anderen Gutachten, die das SBFI veröffentlicht hat, ist das nun ebenfalls vorliegende Papier sehr umfassend und detailliert und bringt die Kritiken sowohl beim Hintergrundbericht wie auch beim Leitbild auf den Punkt. Obwohl die ursprüngliche Steuergruppe nun aufgelöst ist, fordert der sgv, dass sowohl der Hintergrundbericht als auch das Leitbild mit den relevanten Verbundpartnern inkl. im neuen Steuergremium noch einmal diskutiert werden. «Namentlich ist dabei die Frage zu beantworten», so sgv-Direktor Bigler, «weshalb dieses Gutachten unter Verschluss gehalten wurde.» Vor dem Hintergrund dieser massiven Kritik sei insbesondere das Leitbild zu überarbeiten und allenfalls anzupassen. «Es kann nicht sein, dass solch wichtige Anliegen im Raum stehen gelassen werden und man einfach so zur Tagesordnung übergeht.» Da/En
Das Gutachten (PDF-Datei, Gutachten: ab Seite 30) kann eingesehen werden unter
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