Publiziert am: 22.03.2019

Der Zauber der Zukunft heisst Zirkulation

Kreislaufwirtschaft – Unsere Ressourcen sind nicht unendlich verfügbar. Deshalb sollten sie effizient genutzt und wiederverwertet werden. Dieser Wandel macht nicht nur ökologisch Sinn, er bietet auch Chancen für KMU.

In einer Kreislaufwirtschaft werden Ressourcen in möglichst geschlossenen Kreisläufen geführt. Der Ressourceneinsatz wird mit kreislauffähigen Materialien umgesetzt, bei welchen im Wiederaufbereitungsprozess möglichst keine Ausschüsse entstehen. Auf Systemebene wird ein selbsterhaltendes bzw. regeneratives System kreiert, welches durch das verbesserte Design der Verpackungen und der Produkte die optimale Lebensdauer und den Wiedereinsatz fördert und so die Nachfrage nach Primärrohstoffen minimiert.

Anspruchsvolle Ziele im Ausland

Die EU hat das Potenzial der Kreislaufwirtschaft erkannt und mit dem Kreislaufwirtschaftspaket 2030 vorgelegt. Ziel des Pakets ist es, eine bessere Wertschöpfung und Nutzung aller Rohstoffe, Produkte und Abfälle zu erreichen, Energieein­sparungen zu fördern und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Anspruchsvolle Ziele beinhalten zum Beispiel, dass 60 Prozent der Siedlungsabfälle und 70 Prozent der Verpackungsabfälle bis 2030 stofflich verwertet werden.

Ein ganzheitliches System

Wie sieht es in der Schweiz aus? Bereits heute werden bei uns mehr als 50 Prozent der Siedlungsabfälle rezykliert, und der Rest wird in Kehrichtverwertungsanlagen thermisch verwertet. Während in der EU immer noch mehr als ein Viertel der Siedlungsabfälle unbehandelt deponiert werden, ist dies in der Schweiz bereits seit dem Jahr 2000 verboten.

Der Fokus soll über simple Quoten hinausgehen. Darum wird ein ganzheitliches Zielsystem angestrebt. Ausserdem ist bereits beim Produktedesign (Design for Recycling) anzusetzen. Produkte und Verpackungen sind so zu konzipieren, dass eine optimale Nutzungsdauer ermöglicht und eine stoffliche Verwertung sichergestellt werden. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft bedingt auch das Vorhandensein eines Sekundärmarktes und die Nachfrage nach dem Rezyklat. Letztlich ist auch die Sensibilisierung für Kreislauf­fähigkeit ein wichtiges Thema.

Genau diese Themen bearbeitet die Drehscheibe Kreislaufwirtschaft Schweiz spezifisch und konkret mit Partnern aus der Wirtschaft. Am 2. April 2019 findet das erste Forum der Drehscheibe statt, welches das Kreislaufwirtschaftspaket 2030 der EU und dessen Auswirkungen auf die Schweiz thematisiert (vgl. Kasten).

Chancen für die Wirtschaft

Die ganzheitliche Betrachtung der Wertschöpfungskette und das vermehrte Führen von Wertstoffen in Kreisläufen schont Ressourcen und reduziert die Umweltbelastung. Die Kreislaufwirtschaft verfügt über das Potenzial zur Schaffung von Arbeitsplätzen, indem Sekundärrohstoffe wieder verfügbar gemacht werden und so die Wertschöpfung vor Ort erhöht wird. Neue Geschäftsmodelle wie «Nutzen statt besitzen» eröffnen Chancen, gerade auch für KMU.

Wichtig bei der Kreislaufwirtschaft ist, die gesellschaftliche Akzeptanz und die Rolle der Konsumierenden nicht zu vergessen. Sie sind ein elementarer Schlüssel auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft. Innovationen auf Ebene Technologien, aber auch auf Ebene Geschäftsmodelle sind gefragt. Schon heute können fortschrittliche Unternehmen ihre Best Practices (vgl. Link unten) in der Kreislaufwirtschaft präsentieren.

Patrik Geisselhardt,

Geschäftsführer Swiss Recycling

www.circular-economy.swiss/best-practice/

forum drehscheibe kreislaufwirtschaft schweiz

Die EU hat mit dem Kreislaufwirtschaftspaket 2030 vorgelegt. Wo stehen wir in Sachen Kreislaufwirtschaft in der Schweiz? Was hat das Paket für Auswirkungen auf uns? Was ist daran gut oder schlecht? Was folgt von der EU als Nächstes zum Thema?

Am 2. April 2019 findet das Forum der Drehscheibe Kreislaufwirtschaft Schweiz statt. Experten informieren aus erster Hand. Diskutieren Sie mit!

www.circular-economy.swiss

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