Publiziert am: 24.01.2020

Die Arbeit braucht das Internet

DIGITALISIERUNG – «Der Megatrend hat meine Arbeit im letzten Jahr verändert.» Diesen Eindruck hat fast jeder vierte Erwerbstätige. Das zeigt die BFS-Erhebung zur Internetnutzung in Schweizer Haushalten.

Über 90 Prozent der Schweizer nutzen das Internet. Auch im Arbeitsmarkt ist der Einfluss der Digitalisierung riesig. «Digitalisierung ist nicht nur ein technologisches Phänomen», sagte Professor Thomas Straubhaar von der Universität Hamburg an der Gewerblichen Winterkonferenz Mitte Januar in Klosters (vgl. Seiten 5–7). Er führte aus, dass sich die Gesellschaft nicht nur technisch verändere, sondern die neuen Möglichkeiten auch direkten Einfluss auf die Gesellschaft als solche haben.

Wie sehr diese Veränderungen auch den Arbeitsmarkt betreffen, zeigt die aktuellste Erhebung des Bundesamtes für Statistik zur Internetnutzung in Schweizer Haushalten: Nahezu ein Viertel der Erwerbstätigen hat den Eindruck, dass sich ihre Arbeit in den letzten zwölf Monaten verändert hat, weil ein digitales Werkzeug eingeführt wurde. Um bei den Worten von Straubhaar zu bleiben: Die Veränderung wird durch digitale Werkzeuge herbeigeführt, der Arbeitsalltag verändert sich danach aber auch auf anderen Ebenen. Beispielsweise verändern sich die Kommunikation und die Teamarbeit automatisch, wenn aufgrund von Home Office vermehrt über das Internet kommuniziert wird und man die Arbeitskollegen nicht mehr zum gemeinsamen Mittagessen trifft. Entwicklungen wie Home Office haben deshalb durchaus das Potenzial, die gesamte Kultur eines Unternehmens zu verändern.

Ohne digitale Geräteläuft nicht mehr viel

Die Zahlen vom BFS zeigen weitere interessante Details auf. Die mobile Internetnutzung ist zur Norm geworden, die wichtigste Online-aktivität ist eindeutig die Kommunikation.

Ein Grund – wenn nicht häufig eine Voraussetzung – für die starke Nutzung elektronischer Ausstattungen ist auch der Wandel in der Arbeitswelt. 87 Prozent der Erwerbstätigen verwenden bei der Arbeit einen Computer oder andere elektronische Geräte. Mehr als die Hälfte der Personen arbeitet mit einer fachspezifischen Software, und nahezu 40 Prozent erhalten ihre Aufgaben oder Anwendungen über eine Fachanwendung. Ein Viertel der Erwerbstätigen nutzt überdies die sozialen Medien für die Arbeit.

Jede vierte erwerbstätige Person gibt an, dass sich ihre Arbeit in den letzten zwölf Monaten mit der Einführung neuer Software oder anderer elektronischer Geräte verändert hat. Vier von zehn Erwerbstätigen mussten in der gleichen Zeit den Umgang mit einer neuen Software oder Ausstattung erlernen. Fast ein Drittel der Befragten hat das Gefühl, immer mehr Zeit für die Aneignung neuer Kompetenzen aufzuwenden. Dies wiederum wird nicht nur als negativ oder mühsam angesehen, denn fast ein Viertel ist der Meinung, dass die Hilfsmittel die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen sowie den Geschäftspartnern vereinfacht hat.uhl

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