Publiziert am: 12.08.2016

Die «Arche Noah» liegt im Jura

KUNSTHANDWERK – «Manimal», die neue Ausstellung der «Arche de Noé», ist erstmals im Jura zu bestaunen. Tierpräparator Christian Schneiter kreiert Hingucker der Extraklasse.

Ein Kleinstunternehmen der ganz besonderen Art ist sie, die «Arche de Noé» des passionierten Tierpräparators Christian Schneiter im jurassischen Viques, unweit von Delémont. «Ich wollte schon als Kind immer mit Tieren arbeiten», sagt der Mann mit der kräftigen Postur. Seine Leidenschaft wurde später zum Beruf: Mehrere tausend Tiere hat «Taxidermiste» Schneiter bis heute präpariert, von der Amsel über den Eisbären, die Giraffe und den Tiger bis zum Zebra. «Seien es tierische Unfallopfer oder verstorbene Grosskatzen aus den Zoos: Aus aller Welt bringen mir Menschen Tiere, um sie ‹unsterblich› zu machen.» Tatsächlich halten fachgerecht «ausgestopfte» Tiere sehr lange – vorausgesetzt, sie sind vor Licht geschützt.

Ausstellung vergrössert

Auf zwei Ebenen und öffentlich zugänglich präsentiert Schneiter das Werk seiner geschickten Hände in seiner «Arche Noah». Und diese wurde nun auf mehr als 200 Quadratmeter vergrössert. Seit dem 29. Juni besteht in Viques die Möglichkeit, zwei neue Ausstellungsräume zu entdecken. Der erste Raum ist den Vögeln gewidmet. Pfauen, Fasan und Perlhuhn, aber auch Federvieh aus der ganzen Welt.

Der zweite Raum bietet unter dem Motto «Manimal» viele Überraschungen. Das «verrückte Projekt», einst für die Walliser Messe realisiert, präsentiert über 80 verschiedene Tierarten und 100 verschiedene Mannequins (Model-Figuren) von Männern, Frauen und Kindern – alle mit Tierköpfen.

Ziel für Firmenausflüge

Die Ausstellung «Manimal» feierte ihre Premiere beim 50. Jubiläumsfest der Walliser Messe im Jahre 2009. Innerhalb von zehn Tagen bestaunten damals mehr als 100 000 Besucher die Ausstellung. Über vier Jahre harte Arbeit hatte Tierpräparator Schneiter für die einmalige Konzeption eingesetzt. Nach einer Ausstellungsreihe im Wallis, in Graubünden, in Genf und im französischen Caën (Normandie) ist die «Manimal» nun also endlich auch im Jura zu bestaunen.

Nach der Ausstellung «das fantastische Bestiarium des Tierpräparators» präsentiert Christian Schneiter mit «Manimal» bereits seine zweite Ausstellungsserie einer fantastischen Trilogie.

Die einmalige und neuartige Ausstellung mit viel Humor und Klischees bietet sich als Ausflugsziel regelrecht an – sei es mit der Familie, dem Sportclub oder als Auflockerung auf dem Firmenausflug.

Mit viel Humor

Schneiters Menschenpuppen mit Tierköpfen werden in Alltagssituationen präsentiert: Als Liebespärchen auf einer Bank, auf einer Bistro-Terrasse mit Stammtisch, als Kiosk mit Musiker und Publikum, als Dorfpfarrer, Jogger oder Menschen beim Picknicken. Was sich im ersten Moment banal anhört, entpuppt sich für den Besucher als einmalige Bühne. Der Versicherungsangestellte wird bei Schneiter zum Hai, der Fussballer zum Löwen, der Glaceverkäufer zum Eisbär und das fröhliche Mädchen zur Gazelle. Die Personen nehmen dadurch eine ganz andere Dimension ein.

Dem Besucher werden mehr als 
80 verschiedene Tierarten aus fünf Kontinenten in 100 verschiedenen Situationen präsentiert. Eines ist dabei (fast) sicher: Auch Sie werden sich in einem der Mannequins wiederfinden. En/pd

Kontakt: Galerie Arche de Noé,

Ferme la Filature, 2824 Vicques.

Tel. 032 435 58 81

Öffnungszeiten: Jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag, 14.00 Uhr bis 17.30 Uhr. Für Gruppen auf Reser­vation.

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