Publiziert am: 16.09.2016

Die Geschichte der RAV

JUBILÄUM 20 JAHRE RAV – 1996 aus der Not entstanden, haben sich die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) auf dem Schweizer Arbeitsmarkt etabliert. Ein Rück- und Ausblick.

Mit dem Einbruch der Konjunktur Anfang der 90er-Jahre erlebte die Schweiz einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Anzahl Stellensuchende stieg innert vier Jahren um mehr als das Zehnfache an auf zeitweise über 250 000 Personen.

Die Arbeitslosenkassen und insbesondere die Gemeindearbeitsämter wurden vom rapiden Anstieg der Arbeitslosigkeit überrascht und waren mit der Betreuung der stellensuchenden Personen überfordert. Um diese Herausforderung bewältigen zu können, wurden 1996 die RAV gegründet. Dadurch sollte die Betreuung von stellensuchenden Personen professionalisiert werden.

Heute, 20 Jahre nach der Gründung, stellen die RAV einen zentralen Pfeiler des Systems der schweizerischen Arbeitslosenversicherung dar. Sie sind ein gut funktionierendes Instrument. Stellensuchende Personen werden bei ihrem Wiedereinstieg ins Berufsleben unterstützt und begleitet. Gleichzeitig sind die RAV auch ein wichtiger Partner für Unternehmen bei ihrer Suche nach geeignetem Personal.

Aktivitäten der RAV anlässlich des Jubiläums

Anlässlich ihres Jubiläums führen die RAV in verschiedenen Kantonen Anlässe durch. So bietet beispielsweise der Kanton Freiburg Stellensuchenden und privaten Arbeitsvermittlern die Möglichkeit, an sogenannten «job datings» teilzunehmen. Diese orientieren sich an dem Modell von «speed datings». Dreissig vom RAV vorselektierte Stellensuchende erhalten die Möglichkeit, sich während jeweils fünf Minuten bei zehn verschiedenen privaten Arbeitsvermittlern vorzustellen. Diese Konstellation ist für alle Beteiligten von Vorteil. Die Stellensuchenden können sich in kurzer Zeit verschiedenen potenziellen Arbeitgebern vorstellen. Auf der anderen Seite können die privaten Arbeitsvermittler in kürzester Zeit Gespräche mit einer Vielzahl von Kandidatinnen und Kandidaten führen.

Neben dem speziellen Jubiläumsangebot für Stellensuchende und private Arbeitsvermittler bietet der Kanton Freiburg im Rahmen des Jubiläums auch Veranstaltungen für Arbeitgeber an. Am sogenannten «Arbeitgeber-Zmorge», welchen das RAV im März 2016 in Düdingen veranstaltete, stand das Thema Kurzarbeitsentschädigung im Zentrum. Nach einem Infoteil des RAV zu Inhalt und Ablauf bei Anträgen auf Kurzarbeitsentschädigung konnten sich die teilnehmenden Arbeitgebervertreter bei Kaffee, Gipfeli und einem leckeren Nidelkuchen untereinander und mit dem RAV austauschen.

Künftige Entwicklungen

Herausforderungen lassen nicht auf sich warten: Die Digitalisierung verändert Wirtschaft und Arbeitswelt. Der demografisch bedingte Fachkräftemangel zeugt von einer zunehmenden Diskrepanz von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Die öffentliche Arbeitsvermittlung wird auch in den nächsten Jahren gefordert sein.

Wie das Beispiel des Kantons Freiburg zeigt, erkunden die RAV auch nach 20-jährigem Bestehen immer wieder neue, innovative Wege, um die Qualität und Wirksamkeit ihrer Dienstleistung bekannt zu machen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass das Angebot der RAV auch in Zukunft sowohl den Bedürfnissen der Stellensuchenden als auch denjenigen des Arbeitsmarktes entspricht.

Armando Bertozzi,

Staatssekretariat für Wirtschaft SECO

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