Der Lockdown hat viele Unternehmen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht – und darüber hinaus. Für Gartencenter, Floristikbetriebe und Gärtnereien war die Situation besonders kritisch: Gerade in der Hauptverkaufszeit um die Ostertage blieben die Geschäfte geschlossen. Frühlingsboten wie Narzissen und Tulpen, die in anderen Jahren den Beginn der neuen Gartensaison verkünden, blieben unverkauft und mussten teils vernichtet werden. Doch trotz aller Schreckensmeldungen war auf eines Verlass: auf die Treue all derjenigen Kunden, die selbst im Lockdown auf Blumensträusse und Pflanzen nicht verzichten wollten.

Deshalb haben die beiden Branchenverbände der Floristen (florist.ch) und Gärtner (JardinSuisse) für den 24. September eine «Wir sagen Danke!»-Aktion ins Leben gerufen.

Welle der Solidarität

«Die Zeit zwischen dem 16. März und dem 27. April hat viele Unternehmer der Grünen Branche an den Rand ihrer Belastbarkeit gebracht», sagt Othmar Ziswiler, Leiter Gärtnerischer Detailhandel JardinSuisse. «Gerade zur Hochphase der Corona-Krise konnten wir spüren, wie gross der Bedarf nach Blühendem ist.» Gärtnereien, Floristikbetriebe und Fachgartencenter hätten alles getan, um dem zu begegnen. «Quasi über Nacht» seien Webshops eröffnet oder Selbstbedienungsstationen errichtet worden.

Viele Unternehmen seien in dieser Zeit von einer wahren Solidaritätswelle überschwemmt worden, berichtet auch Urs Meier, Geschäftsleiter von florist.ch, dem Schweizer Floristenverband. «Floristen und Gärtnereien erhielten Dankesbriefe. ‹Haltet durch!›, hiess es. All diesen Menschen, die der Branche die Treue hielten, ist zu verdanken, dass wir trotzdem viele Blumen und Pflanzen verkaufen konnten, statt sie wegwerfen zu müssen.»

Nicht irgendein Tag

Als Ausdruck der Wertschätzung haben JardinSuisse und florist.ch für den 24. September 2020 eine «Wir sagen Danke!»-Aktion angestossen. Der Tag ist nicht zufällig gewählt: Bei den Floristen und Gärtnern gilt der letzte Donnerstag im September generell als Dankeschön-, Merci-, Grazie-, Grazia-fitg- und Thank-you-Tag. Jeder, der am 24. September ein an der Aktion teilnehmendes Fachgartencenter, einen Floristikbetrieb oder eine Gärtnerei besucht, erhält ein blumiges Präsent, «das wirklich von Herzen kommt», wie Othmar Ziswiler es beschreibt.

Schweizweit beteiligen sich über 100 Betriebe, und es sollen über 20 000 Blumen und Pflanzen verteilt werden.pd