Publiziert am: 07.06.2019

Frauen in KMU – ohne Streik

KMU FRAUEN SCHWEIZ – Das Netzwerk der KMU Frauen Schweiz setzt sich dafür ein, dass die Leistungender Frauen in der Wirtschaft bekannt gemacht werden.

Initiantin und Gründerin der KMU Frauen Schweiz ist Christine Davatz, Vizedirektorin und Bildungsverantwortliche beim Schweizerischen Gewerbeverband sgv. 1994 gründete die Präsidentin der KMU Frauen Schweiz in Zusammenarbeit mit dem sgv unter dem Motto «anerkennen – integrieren – vernetzen» ein Netzwerk für mitarbeitende Partnerinnen und selbstständige Unternehmerinnen in KMU. Der grösste Dachverband der Schweizer Wirtschaft hat also bereits vor 25 Jahren die Wichtigkeit der Unterstützung der Frauen in der Arbeitswelt und der Gesellschaft erkannt und in den Verband integriert. Die KMU Frauen sind mit einem eigenen Sitz in der Schweizerischen Gewerbekammer, dem Parlament des sgv, vertreten. Frauen nehmen auch als Unternehmerinnen und Mandatsträgerinnen Einsitz in die Gewerbekammer und in den Vorstand des sgv. So lenken sie die Politik und die Geschicke des sgv mit – dies alles ohne Streikdruck von der Strasse.

Gemeinsam fĂĽr KMU einstehen

«Anerkennen steht für die Anerkennung der Leistungen, die diese Frauen Tag für Tag im Betrieb erbringen. Dieser Einsatz wird zum Teil bis heute noch völlig verkannt», sagt Davatz. «Mit Integrieren war unsere Absicht, das Frauennetzwerk in die bereits vorhandenen Verbandsstrukturen sowohl bei den Berufsverbänden, bei den kantonalen Gewerbeverbänden, als auch beim sgv selbst zu integrieren», so Davatz. In den KMU arbeitet man in der Regel gemeinsam und so funktioniert auch das Netzwerk der KMU Frauen Schweiz. Die Idee hinter dem dritten Stichwort «vernetzen» ist, die Schwäche vieler Frauen auszumerzen, nämlich, dass sie sich zu wenig vernetzen und Hemmungen haben, von den gegenseitigen Erfahrungen zu profitieren. Heute hat es in sämtlichen Kantonen unterschiedlich organisierte KMU-Frauengruppen, die sich regelmässig treffen und austauschen.

Frauen mit guter Ausbildung

Was lange Jahre fehlte, war die berufliche Anerkennung der Leistungen dieser KMU Frauen. So wurde vor rund zehn Jahren zusammen mit dem Schweizerischen Institut für Unternehmerschulung SIU der eidgenössische Fachausweis für Unternehmensführung KMU mit Spezialisierung auf Familien- KMU entwickelt. Damit können die Frauen ohne Schulbesuch, aber mit einem Gleichwertigkeitsdossier an die eidgenössische Berufsprüfung gehen. Dieses Gleichwertigkeitsverfahren war übrigens das erste auf der Tertiärstufe in der höheren Berufsbildung. Für diesen innovativen Weg wurden die KMU Frauen Schweiz von der europäischen Kommission mit einem Preis ausgezeichnet. Im Ganzen haben seit der ersten Vergabe im Jahr 2014 rund 90 Frauen diesen eidgenössischen Fachausweis «Fachfrau Unternehmensführung KMU» erlangt. «Unsere Studie zeigt, dass die Frauen über immer mehr Abschlüsse in der höheren Berufsbildung verfügen», freut sich Davatz. CR

www.kmufrauenschweiz.ch

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