Publiziert am: 08.11.2019

Ganz viel Elektro

NEUHEITEN – Diese Nutzfahrzeuge sind angekündigt, den Weg nach Bern dürften aber noch nicht alle gefunden haben. Auffällig: Die alternativen Antriebe auf allen Stufen.

Wir beginnen mit dem Ford Transit Custom PHEV, dem ersten Plug-in-Hybrid des Herstellers in der Eintonnenklasse. Damit kann das als Kasten- und Kombiwagen lieferbare Modell 56 Kilometer rein elektrisch fahren und meistert auch Grossstädte mit Null-Emission-Umweltzone. Als Range Extender fungiert der vielfach prämierte 1-Liter-Ford-EcoBoost-Turbobenziner mit 125 PS. Er ist bloss als Stromproduzent an Bord. Die 13,6-kW/h-Lithium-Ionenbatterie treibt den Elektromotor mit einer Leistung von 92,9 Kilowatt an. Damit lassen sich Fahrleistungen erzielen, die mit jenen eines Personenwagens vergleichbar sind. Ausgiebige Testfahrten auf unterschiedlichen Strassen in Schweden zeigen, dass der Custom PHEV für die Anforderungen des gewerblichen Einsatzes bestens vorbereitet ist.

Zahlreiche Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer: Serienmässig an Bord sind der Einpark-Assistent, der Fahrspur-Assistent sowie das FordPass-Connect-Modem. Letzteres gewährt Firmenkunden den Zugang zu Fuhrpark-Managementsystemen wie Ford Telematics und Ford Data Service. Diese feiern noch in diesem Jahr ihr Marktdebüt und helfen, die Betriebs- und Einsatzkosten zu senken. Bereits im Apple App Store sowie auf Google Play herunterladbar ist die App «FordPass Pro», die insbesondere kleineren Firmen und selbstfahrenden Transit-Custom-Besitzern einen hohen Nutzwert bietet.

Ford Transit überarbeitet: Auch der grössere Bruder des Custom hat für diesen Herbst markante Neuerungen im Antriebsstrang erhalten. So leistet der 2-Liter-Turbodiesel durch einen integrierten Elektromotor (48-Volt-Mildhybrid) nun 105, 130, 170 oder 185 PS. Der in über 450 Versionen lieferbare Transit (inkl. Front-, Heck- und Allradantrieb) ist damit eines der wichtigsten Fahrzeuge im Segment der 3,5-Tonner. Neu ist die 10-Gang-Automatik, welche ab Frühjahr 2020 erhältlich ist. Der Transit wurde deutlich leichter, was der Nutzlast zugutekommt. Ford lässt verlauten, dass eine Batterie-elektrische Version des 2021 zu erwarten sei. Die Preise starten bei 33 380 Franken.

Hyundai-H2-Xcient-Lastwagen

Insgesamt 1600 Lastwagen (18-Tonner) mit Wasserstoffantrieb will Hyundai in der Schweiz ab kommendem Jahr einführen. Die Betreiber werden lediglich die Kosten für effektiv gefahrene Kilometer abrechnen, sie haben also volle Kostentransparenz. Der Brennstoffzellen-Antrieb funktioniert über sieben Wasserstofftanks mit 35 Kilo Wasserstoff. Das soll eine Reichweite von rund 400 Kilometern ermöglichen. Man darf gespannt sein, wie es mit den Wasserstoff-Antrieben weitergeht.

Land Rover Defender

Gut ein Jahr nach dem Auslaufen der Urversion des Defender feierte der moderne Nachfolger kürzlich seinen Einstand auf Schweizer Boden. Zwei Radstände (90 und 110) sorgen beim Geländespezialisten dafür, dass er zum reinen Arbeitsgerät oder aber zum bequemen Personentransporter wird. Ein zweistufiges Verteilergetriebe sichert das Vorwärtskommen des Briten auch unter schwierigen Verhältnissen. Hinzu kommen ein sperrbares Mittendifferenzial und als Option ein aktives Hinterachs-Sperrdifferenzial. Der neue Land Rover Defender kann ab sofort bestellt werden. Die Preise liegen zwischen 63 300 und 111 700 Fr.

Mercedes-Benz eVito und eSprinter

Das Transporterprogramm von Mercedes wird elektrifiziert. Nach der Überarbeitung inkl. Allradantrieb vor zwei Jahren sind nun sowohl der Vito wie sein grösserer Bruder Sprinter als Elektroversionen mit einem kleinen e vor dem Modellnamen zu haben. Insbesondere für die Feinverteilung von Gütern in den umweltsensiblen Städten leisten elektrifizierte Transporter gute Dienste. Die Stuttgarter bieten die zwei Modellreihen mit kräftigen E-Motoren und einer grossen Batterie unter dem Laderaumboden an, so dass keine Transportkapazität verloren geht.

Opel Movano

Opel gab dem bei Renault produzierten Movano eine optische Verjüngung. Neu ist auch der Allradantrieb von Dangel, der jetzt auf verschiedenen Versionen lieferbar ist und das Einsatzspektrum insbesondere bei Baustellenfahrzeugen oder in Bergregionen massiv ausweitet. Aus vier Radständen und ebenso vielen Längen sind verschiedenste Konfigurationen, wie Einfach-/Doppelkabine, Kasten-/Kombiwagen sowie Aufbauten nach Mass möglich.

Renault setzt auf Wasserstoff

Mit den Modellen Kangoo Z.E. Hydrogen und Master Z.E Hydrogen kündigte Renault kürzlich zwei neue Sauberantriebe mit einer Reichweite von rund 350 Kilometern an. Beide werden mit Wasserstoff betrieben, der grundsätzlich in unbegrenzten Mengen verfügbar ist und zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie ohne CO2-Emissionen besteht. Auch wenn die Primärenergie zuerst in Strom umgewandelt werden muss, spricht man hier nicht von Hybrid. Der grosse Vorteil von Wasserstoff gegenüber dem reinen Elektrofahrzeug: In knapp zehn Minuten ist der Tank voll. Zudem kann die Batterie kleiner und leichter gehalten werden.

rho

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