Publiziert am: 07.11.2014

Grosser Vorsprung auf EU-Staaten

EXPORT NACH CHINA – Die Solothurner Suteria Chocolata AG erobert den chinesischen Markt. Der Schokoladenhersteller hat als erste Schweizer Confiserie in Harbin eine Filiale eröffnet.

Das Interesse an westlichen Luxusprodukten in China ist gross. Dazu gehört auch Schweizer Schokolade im Luxussegment. Der Chinese verzehrt pro Kopf jährlich eine Tafel (100 g) Schokolade, wir Schweizer bringen es auf stolze 12 Kilogramm pro Kopf. «Es besteht ein riesiger Nachholbedarf und somit grosses Potenzial für unsere Schokolade», ist Suteria-CEO Michael Brüderli überzeugt. Er ist der erste Schweizer Confiseur, der am 25. September 2014 in der chinesischen Millionenstadt Harbin einen Shop mit feinster Schokolade eröffnet hat. Den Schritt nach Asien wagte die Suteria in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz. Die Hochschule unterstützte die Solothurner Firma mit ihrem «Swiss SME Research Center China» mit Marktanalysen, Standortabklärungen und dem Aufbau von Beziehungen (siehe Nachgefragt). Die Suteria Chocolata AG ist in der Zehn-Millionen-Metropole Harbin in einem nigelnagelneuen Einkaufscenter präsent. Im rund 40 Quadratmeter grossen Verkaufsladen bietet die Suteria handgemachte Schweizer Schokoladenprodukte im Hochpreissegment an. Grundsätzlich bestehe kein grosser Unterschied zu den Verkaufsläden in der Schweiz, so Brüderli. «Wir richten den Fokus rein verkaufstechnisch sicherlich auf das Logo mit Schweizer Kreuz. In einer gekühlten Vitrine bieten wir Truffes im Offenverkauf an. Mit diesem Konzept sind wir die ersten vor Ort», betont der engagierte Geschäftsführer der Suteria. Verkauft werden exakt dieselben Suteria-Schokoladenprodukte, wie man es gewöhnt ist. Eine Topqualität, vier bis fünf Wochen Haltbarkeit und eben Handarbeit bedingen eine zügige Lieferung mit dem Flugzeug. «Wir können die Ware innerhalb von vier Tagen ab Produktion in den Verkaufsladen in China bringen», so Brüderli.

Umsatz im sechsstelligen Bereich

Die Suteria erwartet in der chinesischen Millionenstadt im ersten Geschäftsjahr einen Umsatz im sechsstelligen Bereich. Budgetiert hat die Solothurner Firma mit 80 Angestellten in der Region Solothurn Ausgaben von rund 150 000 Franken für Vorabklärungen, die Shop-Infrastruktur und einen Jahresmietzins. «Zuerst müssen wir natürlich einen Bekanntheitsgrad schaffen, dies geht nicht ohne die nötigen Marketing-Werbemassnahmen. Wie schnell diese greifen und ob wir unser Ziel bereits im ersten Jahr erreichen, gehören zum unternehmerischen Risiko», meint Brüderli. Momentan wolle sich die Suteria in Harbin etablieren.

«Mit unserem Konzept sind wir die Ersten vor Ort.»

China sei bereits heute eines der wichtigsten Länder für die Schweiz, was den Export beträfe, betont Brüderli. Dieser Umstand hätte ihm sehr geholfen, im asiatischen Markt Fuss zu fassen: «Dass wir eines der ersten Länder sind, welches mit China ein Freihandelsabkommen abschliessen konnte, hilft unserem Land sehr. Wir haben nun einen Vorsprung auf die EU-Staaten, welchen wir nutzen sollten.» Brüderli, der schon dreimal in China war, rät anderen KMU, sich von der Dimension des chinesischen Marktes nicht blenden lassen. «Der Markt funktioniert grundsätzlich gleich.» Das Wichtigste seien die Ansprechpartner vor Ort. «Wenn man dort nicht das nötige Vertrauen aufbauen kann, wird es sehr schwierig, ein Geschäft zum Erfolg zu bringen. Dort waren wir natürlich dankbar um die Dienste der Fachhochschule mit dem Swiss Research Center», sagt Brüderli. Corinne Remund

STUDIENREISE CHINA 2015

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Der Schweizerische Gewerbeverband sgv organisiert wiederum eine Studienreise nach China. Sie dauert vom 29. März bis zum 6. April; mit touristischer Zusatzreise bis 12. April 2015. Reiseleiter ist sgv-Präsident Jean-François Rime. Der Schweiz-Chinese Yuning Yang assistiert mit sprachlichem, kulturellem und wirtschaftlichem Know-how. Anmeldeschluss ist Ende Januar 2015. ­(Siehe auch Seite 14).

Anmeldung und Informationen:

www.sgv-usam.ch∕China

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